Die letzte Info in der Aubstädter Gemeinderatssitzung kommt zuerst. Sie betraf die Arbeiten am Kanalausbau im Ort. Bürgermeister Burkard Wachenbrönner wies darauf hin, dass Mitte September die Firma SST (Straßen- und Tiefbau, Salz) mit der Wiederherstellung der Straßenoberflächen im Ort beginnen wird.
Zuvor hätte der erste Tagesordnungspunkt "Heizungsvarianten" beim Neubau des Mehrfamilienhauses in der Pfeifersgasse schon in der letzten Sitzung behandelt werden sollen. Da war aber das Ingenieurbüro Rennert verhindert. Bevor der Gemeinderat endgültig entscheiden wollte, verlangte er ein aufklärendes Gespräch. Ingenieur Bernd Rennert aus Coburg versuchte dabei, die Detailfragen fachlich zu erklären. Er stellte verschiedene Lösungsmöglichkeiten vor. Sein Ingenieurbüro ist auf dem Gebiet der Wärmeversorgungs- und Verteilungsanlagen spezialisiert. Die Anlagen müssten auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten sein. Zudem geht es auch um die Faktoren Nachhaltigkeit, Versorgungs-Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Private Erfahrungen, ob mit oder ohne Speichermöglichkeit, nahmen die Gemeinderäte zum Anlass, nach der bestmöglichen Lösung zu suchen.
Energiespeicher für neues Mehrfamilienhaus
Kriterien waren Amortisationszeit, Ersparnis nach 20 Jahren, die CO2-Einsparung, Netzbezug, Eigenverbrauch und Netzeinspeisung. Man einigte sich schließlich darauf, eine Speichermöglichkeit mit einzuplanen. Schließlich werde das Projekt bezuschusst, was bei einem nachträglichen Einbau sehr wahrscheinlich nicht mehr der Fall wäre. Angesichts der Gesamtbausumme ist der Betrag von ca. 7000 Euro nur marginal. So hat man in einem Beschluss festgehalten, einer Fotovoltaik-Anlage von 10 KW und einem Speicher von 7,5 KW zuzustimmen.
Den geplanten Solarpark unter eventueller Beteiligung der Gemeinde und der Bürger stellten von der Südwerk Projektgesellschaft mbH Peter Jakob und Christoph Blaufuß umfangreich vor. Am Anfang standen die von der Gemeinde vorgegebene Kriterien. Dabei wurden auch die verschiedenen Boden-Bonitäten berücksichtigt. 19,8 ha Größe würden etwa 2,44 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche der Gemeinde bedeuten. Betont wurde, dass für das Vorhaben eine positive Grundstimmung in der Bürgerschaft erforderlich sei. 21,8 MWp Nennleistung, ein Investitionsvolumen von etwa 12 Millionen Euro würde den Energiebedarf von 537 Personen decken. Die Sicherung der Flächen ist bereits größtenteils vorhanden. Neben den Eigentümern werden auch Pächter in die Planungen einbezogen.
Gewerbesteuer und Kabeltrassenpacht in Aussicht gestellt
Fotovoltaik-Anlagen gelten als die effizienteste Zukunftstechnologie bei der Umsetzung der Energiewende, so die Betreiber. Die Referenten versuchten, der Kommune und der Bürgerschaft eine Beteiligung schmackhaft zu machen. So wurden Gewerbesteuer und Kabeltrassenpacht in Aussicht gestellt. Eine Direktbeteiligung mit 10 Prozent der installierten Leistung wurde angeboten. Damit würde die Gemeinde "Unternehmer mit Chancen und Risiken". Bei den Bürgern könnte man sich einen limitierten Sparbrief mit einer Verzinsung von 1,5 Prozent vorstellen. Der rechtliche Sitz der Betreiberfirma würde in Aubstadt für ein Steueraufkommen je Hektar und Jahr von ca. 1000 Euro sorgen. Auch eine Direktbeteiligung an der Anlage mit 10 Prozent der installierten Leistung wäre denkbar. Eine Beteiligung an den Erträgen der Anlage wäre ebenfalls gegeben.
Man möchte auf jeden Fall schon bei der Vorplanung alle Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, um so zu prüfen, ob die Umsetzung dieses Projekts in der Gemeinde realisierbar ist. Angesichts dieser Informationsflut wollten sich die Gemeinderäte noch nicht entscheiden und werden sich demnächst in einer nichtöffentlichen Sitzung eine Meinung bilden, wie es ein Gemeinderatsmitglied ausdrückte.
Der Grundsatzbeschluss im Gemarkungsgebiet, ein neues Baugebiet auszuweisen und zeitgleich den Flächennutzungsplan zu ändern, wurde bereits im Mai gefasst. Als wirtschaftlich günstigster Anbieter wurde das Planungsbüro Bautechnik Kirchner (alle Kosten 22.575 Euro) beauftragt.
Neue Grundwassermessstelle ist mit den Bauern abgesprochen
Im Zuge der Erweiterung des Netzwerkes Grundwasser-Chemie wird auf dem Flurstück 934 eine Grundwassermessstelle errichtet. Die Daten sollen dazu dienen, Rückschlüsse auf den qualitativen und quantitativen Zustand des Grundwassers zu finden. Der Standort wurde im Vorfeld mit Vertretern des Bauernverbandes abgestimmt.
Am Ende des öffentlichen Teiles wies Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner noch einmal eindringlich auf das Anleinen von Hunden hin. Oft sind Hundebesitzer unterwegs, die ihre Tiere frei laufen lassen. Immer wieder kommt es zu unliebsamen Begegnungen mit freilaufenden Hunden und deren Hinterlassenschaften. Deshalb gehen in letzter Zeit Klagen ein. Sein Appell an die Halter: "Ein Hund gehört an die Leine."