Seit Jahrhunderten begeben sich Mensch auf die Suche nach verborgenen Schätzen. Geocaching ist eine moderne Art der Schatzsuche. Dieses Hobby erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit.
Ein wetterfester Behälter, der „Cache“, enthält das Logbuch und Tauschgegenstände. Dieser wird gut versteckt, damit er nicht von „Muggeln“, sprich ahnungslosen „Nicht-Geocachern“, gefunden und mitgenommen wird. Um den Schatz zu finden, werden die GPS-Koordinaten auf einer Internetseite veröffentlicht. Mit speziellen GPS-Geräten oder einer Smartphone-App können die Schätze schließlich gehoben werden. Der Cacher trägt sich ins Logbuch ein und tauscht einen Gegenstand. Danach wird der Cache wieder an seinen ursprünglichen Platz gelegt. Anschließend wird der Fund auf der Internetseite eingetragen.
Möglich wurde diese Art der Schatzsuche erst, als die Ungenauigkeit der GPS-Signale für nichtmilitärische Nutzer im Jahre 2000 von der US-Regierung von einst 100 Metern auf 10 Meter verringert wurde. Die einzelnen Verstecke werden in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade sowie nach dem zu erkundenden Terrain auf einer Skala von 1 bis 5 eingeteilt. Die höchste Stufe erfordert spezielles Equipment wie Kletter- oder Tauchausrüstung. Außerdem gibt es unterschiedliche Arten der Suche – neben den traditionellen Caches, einem relativ einfachen Versteck, gibt es „Mystery“- oder Rätsel-Caches. Hier müssen erst verschiedene Hinweise entschlüsselt werden, die dann zum eigentlichen Cache führen.
Ein Multicache, kurz „Multi“ genannt, ist ein Geocache, der sich aus mehreren Stationen zusammensetzt. Der längste dieser Art in Deutschland geht von Sylt bis nach Oberstdorf und umfasst zwölf Stationen auf insgesamt 1600 Kilometern. Der passionierte Geocacher Daniel Pflieger fuhr diese mit dem Fahrrad innerhalb von zwei Wochen ab. Jeden Abend traf er sich am Ziel seiner Tagesetappe zum Austausch mit Gleichgesinnten. Dabei machte der 33-Jährige auch in Stockheim Station.
Mehr als 60 Fans dieses außergewöhnlichen Hobbys waren dazu in die „Osteria di Tomo“ gekommen, einige von ihnen aus Hessen und Thüringen. Auch Andrea und Stefan aus der Nähe von Schweinfurt waren dabei. Sie haben bisher mehr als 20 000 Caches gehoben. Nicht nur in Deutschland, fast in ganz Europa waren die beiden „Geocaching-Verrückten“ schon unterwegs.
Daniel Pflieger hat vor rund neun Jahren das Geocachen für sich entdeckt und war gleich von der Schatzsuche begeistert. Vor sieben Jahren hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. Mit seinem Geschäftspartner betreibt er in Hannover ein Unternehmen, das Firmen-Promotion rund um das Geocaching sowie spezielle Caching-Touren anbietet. Außerdem bieten sie Gemeinschaftsreisen für Geocacher, unter anderem nach Brasilien, Tschernobyl und weitere Orte weltweit an.
Auf seiner Tour von Nord nach Süd legte er jeden Tag rund 100 Kilometer mit seinem Fahrrad zurück. Sein Nachtlager schlug er entweder bei Gleichgesinnten oder im Zelt auf. Bei den Geocaching-Events am Abend legte Pflieger stets sein Logbuch aus. Darin trug sich jeder Teilnehmer ein, teilweise mit guten Wünschen für die Tour oder kurzen Versen. Seine Deutschlandtour hat der 33-Jährige bei Facebook gepostet.