„Alexa, was kann ich in der Rhön erleben?“ Die Reaktion: Entweder bleibt die virtuelle Assistentin stumm oder sie antwortet: „Das weiß ich leider nicht.“ Mit Blick auf den Rhön-Tourismus ist das fatal, gerade angesichts des fortschreitenden digitalen Wandels. Seit Herbst 2019 verfolgt daher die Rhön GmbH als Partner das touristische Groß- oder Pilotprojekt ThüCAT. Ausgestattet mit einer all-umfassenden Datenbank, die die Sichtbarkeit der touristischen Angebote erhöht. Und dies eröffnet der Streutalallianz eine große Chance, um auch überregional bekannt zu werden.
Sie zu ergreifen und zum Vorteil zu nutzen, darin sind Allianzmanagerin Gertraud Kokula und Allianzvorsitzender Bürgermeister Martin Link (Stockheim) einer Meinung. Sie machten das Großprojekt ThüCAT zum Thema der ersten Lenkungsgruppen-Sitzung in 2021, präsentiert von Sophia Markert von der Rhön GmbH. Informativ, aufschluss- und lehrreich insbesondere für die Damen und den Herrn, deren tägliche Arbeit alle Facetten des Tourismus und des Fremdenverkehrs beinhaltet. Das betrifft Brigitte Proß, Geschäftsführerin des Aktiven Mellrichstadt (AM) ebenso wie Susanne Orf, die dem Kommunalunternehmen Tourismus und Marketing Ostheim vorsteht, wie auch Bernhard Link von der Tourist-Information in Fladungen.
Den Tourismus in der Rhön zukunftsfit machen
Noch bevor die Referentin in das Thema einsteigen konnte, nutzte Bertram Vogel die Runde in der Rathaushalle, sich und seine Aufgabe vorzustellen. Als Geschäftsführer der Rhön GmbH will er den Tourismus in der Rhön und die GmbH „zukunftsfit“ machen. Als total wichtig für seine Arbeit erachtet er eine „Kultur der Kommunikation und der Zusammenarbeit“. Vogel sieht sich selbst als Netzwerker, Touristiker und Regionalentwickler, der die Rhön – für die einen als Land der offenen Fernen, für andere als Heimat mit Weitblick oder neuerdings als Fenster zum Universum (in Anlehnung an den Sternenpark) – weiter stärken will. In diesem Zusammenhang sei es bedeutsam, die Digitalisierung weiter voranzutreiben, betonte der Tourismus- und Marketing-Experte.
In der Tat ein spannendes Thema, wie sich im Laufe der Präsentation von und mit Sophia Markert zeigen sollte. Denn mit einer Homepage allein ist es heute nicht mehr getan. Vielmehr stellen sich Fragen wie: Welche meiner Daten, Informationen und Angebote werden in Suchmaschinen gefunden? An dieser Stelle kommt nun das Großprojekt ThüCAT ins Spiel. Dahinter verbirgt sich der Begriff „Thüringer Content Architektur Tourismus“. Dessen Ziel ist, eine zukunftsfähige Datenbank mit allen touristisch relevanten Informationen anzubieten. Eine Datenbank also, die von allen Beteiligten kostenlos genutzt werden kann, um eigene touristische Inhalte einpflegen oder abrufen zu können. Nach den Grundprinzipien, dass jeder Content, jeder Inhalt nur einmal existiert und von einem verantwortlichen Akteur gepflegt wird.
Allianzen als Partner ein Element für die neue Datenbank
Bei der Aussprache im Anschluss an die Präsentation, die mit Beifall aufgenommen worden war, meldeten sich vorwiegend die Touristiker zu Wort. Mit Fragen beispielsweise wie „Wer darf ThüCAT nutzen?“, „Wem gehören die Daten?“ oder „Ist die Nutzung der Content Datenbank kostenpflichtig?“ Die Referentin überzeugte mit ihrem Detailwissen und freute sich über das Ja der Streutalallianz, innerhalb der Rhön GmbH Teil der ThüCAT zu werden. Nicht ganz unwichtig, schließlich seien in der Region die Allianzen – und nicht das Biosphärenreservat oder der Naturpark Rhön – als Knotenpunktpartner ein wichtiges Element für die neuartige Tourismusdatenbank, wie Vogel und Markert einhellig betonten.
„Eine gute Sache, dieses Projekt, das Werbung für uns ist und unsere Region bekannt macht“, sagte Allianzvorsitzender Link zufrieden. Dann wird auch "Alexa" sicher Antworten auf die Frage nach Rhönerlebnissen haben, die gefallen.