Freude und Stolz, Wehmut und Traurigkeit – das hat man diese Woche innerhalb einer Stunde im Rathaus von Bastheim erlebt. Auslöser einer solchen Gefühlslage war Gertraud Kokula, die als Allianzmanagerin die junge Streutalallianz gestaltet, geprägt und "schnell zu einer der erfolgreichsten AlIianzen in ganz Unterfranken gemacht hat", wie es aus dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Würzburg heißt. Der Schritt nun kam unerwartet: Aus privaten Gründen hat sie sich nach vier Erfolgsjahren von der Streutalallianz verabschiedet.
"Gut gemacht!" Zwei schlichte Worte für ein großes Lob, das Allianzvorsitzender Martin Link an Gertraud Kokula richtete. Schließlich hat Stockheims Bürgermeister seit Mai 2019 mit der Allianzmanagerin – im Behördendeutsch Umsetzungsbegleiterin genannt – vertrauensvoll zusammengearbeitet. "Besser hätte man es sich nicht wünschen können, sie hat uns als Vorzeigeallianz vorangebracht."
So traf ihn und seine Bürgermeister-Kollegen der Wunsch Kokulas nach einem Wechsel unvorbereitet, wenngleich Link nach einer Mail-Nachricht der Allianzmanagerin eine "gewisse Vorahnung" beschlichen hatte. "Und ich hatte mich nicht getäuscht, leider", bedauerte er, der die Teamarbeit mit Gertraud Kokula geschätzt und hervorgehoben hat.
Projektbereisung gilt als vorbildlich in ganz Bayern
Im Schnelldurchgang ließen Martin Link und die Allianzmanagerin wichtige Momente wie auch die wesentlichen Projekte und Vorhaben Revue passieren, die dieses erfolgreiche Kapitel in der jungen Vereinsgeschichte der Streutalallianz belegen. Erinnert sei an die Projektbereisung von Regionalbudget-Vorhaben, die von der Streutalallianz als erste Allianz in ganz Bayern gestartet wurde und seither vom ALE Unterfranken wie auch von verschiedenen Ministerien und Institutionen hochgelobt werden.
Auch das Projekt Klimawaldpfad in Bastheim wird bayernweit als Vorzeigeprojekt gesehen. Weiterhin zählen die neuen E-Bike-Ladestationen mit E-Bike-Runden zu den erfolgreichen Maßnahmen, die von der Allianz gestartet wurden.
Damit längst nicht genug. Stellvertretend für zahlreiche weitere Vorhaben in den ILE-Handlungsfeldern sei noch an das jüngste Projekt im Bereich der Daseinsvorsorge erinnert, das Schlagzeilen geschrieben hat: die Übergabe des Projekts VERAH am Ort in Stockheim von und mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek Mitte Mai.
Gertraud Kokula hinterlässt eine "Riesen-Lücke"
Keine Frage, bis die Nachfolge geregelt ist, wird nach den Worten von Martin Link "eine Riesen-Lücke im Allianz-Management klaffen". Bis Anfang Oktober soll wohl feststehen, wer dann als Umsetzungsbegleiter oder Umsetzungsbegleiterin den Takt in der Streutalallianz schlagen wird.
Mit Blumen richtete der Allianzvorsitzende seinen Dankesgruß an Gertraud Kokula, dazu gab es von Link ein Extralob in Form eines Gutscheins. Und der langanhaltende Applaus brachte die Wertschätzung der Bürgermeister zum Ausdruck. Sichtlich beeindruckt und bewegt, gingen Gertraud Kokula die Abschiedsworte nur schwer über die Lippen. Dass ihr die Arbeit in der Streutalallianz Spaß und Freude gemacht habe, steht außer Frage. Ebenso wie die Zusammenarbeit und der gegenseitige Austausch mit den Nachbar-Allianzen im Landkreis.
Voll des Lobes für Gertraud Kokula und ihre Arbeit im Allianzmanagement waren auch Baurat Michael Manger vom ALE Unterfranken, Regionalmanagerin Ursula Schneider, Julia Rösch vom Biosphärenreservat Rhön sowie (per Smartphone) Eberhard Streit in seiner Funktion als ehemaliger Sprecher der Streutalallianz.
