"Aubstadt hat abgerüstet", scherzte ein Gemeinderat in der jüngsten Sitzung auf die Frage, was mit dem Kriegerdenkmal an der Hauptstraße passiert ist. Die Figur der Viktoria mit Brustpanzer und Schwert, errichtet laut Sockel-Inschrift im Jahr 1904, ist aus Sandstein und hielt den Arm samt Schwert in die Luft, der Schwertarm ist nun abgebrochen. Das Denkmal erinnert an den Französisch-Deutschen Krieg, der von Frankreich ausging und von den verbündeten Deutschen, darunter Bayern, gewonnen wurde. Eine der Folgen war die Gründung des deutschen Kaiserreichs. Seit damals erinnert das Denkmal an die Gefallenen und an den Sieg, jetzt hat die Statue die Rüttelplatte bei den Verdichtungsarbeiten beim Straßenbau nicht überlebt. Der Arm fiel ab, eine Restaurierung muss erfolgen. Die Einzelteile wurden gesichert, sagte Bürgermeister Burkard Wachenbrönner.
Um die Straßenbeleuchtung ging es zunächst in der Gemeinderatssitzung, dazu konnte der Bürgermeister die Kommunalbeauftragte Christine Pfaff von der Bayernwerk Netz GmbH begrüßen. Teilweise ist die Gemeinde schon auf LED umgerüstet, teilweise ist sie noch mit Gelblicht ausgestattet.
30 Prozent der Kosten sind förderfähig
Pfaff stellte den Vertrag zum Umbau von 65 Brennstellen auf LED-Betrieb vor und erläuterte die Kosten. Die Umstellung beläuft sich auf 31.592 Euro brutto, davon sind 30 Prozent förderfähig (9477 Euro brutto), für die Gemeinde bliebe ein Eigenanteil von 22.114 Euro übrig. Wie Pfaff vorrechnete, würde man jährlich rund 3000 Euro Stromkosten sparen, vorausgesetzt, der Preis für die Kilowattstunde liegt bei 25 Cent. Die Investition soll im Haushalt 2023 vorgesehen werden.
Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang über eine Beleuchtung der Schulstraße, die ergänzt werden müsste. Stellenweise liegt dort anscheinend kein Stromkabel, die Verlegung wäre kostspielig. Ob dort ein Leerrohr verlegt wurde, muss noch geprüft werden. Das Bayernwerk wurde aufgefordert, zwei Berechnungen vorzulegen, einmal für eine Ausleuchtung mit Solarlampen der neueren Generation, bei denen der Akku im Erdreich angebracht ist und der deshalb länger hält, und einmal normale Straßenbeleuchtung. Die Solarlampen können stundenweise leuchten, gedimmt werden oder per Bewegungsmelder anspringen.
Dem Grundsatzbeschluss zur Sicherstellung der Wasserversorgung, dem schon vom Kreistag und von den Wasserzweckverbänden sowie mehreren Gemeinden zugestimmt wurde, schloss sich Aubstadt ebenfalls einstimmig an. Der anwesende VG-Geschäftsführer Michael Heß erläuterte das Vorhaben, sich an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) anzuschließen. Dort gebe es genügend Trinkwasser für Rhön-Grabfeld und darüber hinaus. Es könnten noch zusätzliche Reserven erschlossen werden. Die eigenen Brunnen in den Gemeinden sollen erhalten bleiben, hieß es.
Gemeinde verfügt über Rücklagen und ist schuldenfrei
Die Jahresrechnung 2021 wurde festgestellt und Entlastung erteilt. Der Verwaltungshaushalt schloss mit 2.290.232 Euro ab, der Vermögenshaushalt mit 1.724.780 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt betrug 404.427 Euro, der Stand der Rücklagen belief sich Ende des Jahres auf 285.012 Euro. Die Gemeinde war schuldenfrei.
Aus der nicht öffentlichen Sitzung wurde bekannt gegeben: Innerhalb der Dorferneuerung wurde der Auftrag "Kanalbaumaßnahme Milzgrundstraße" mit zwei Kanalhaltungen und einer Länge von 105 Metern erweitert. Zur Finanzierung der Kanal- und Straßenbaumaßnahme im Zuge der Dorferneuerung wurde ein Kredit bei der KfW-Bankengruppe in Berlin aufgenommen.