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Stockheim
Stockheim: Zahlen zum größten Haushaltsplan der vergangenen zehn Jahre
Stockheim: Zahlen zum größten Haushaltsplan der vergangenen zehn Jahre
Sabine Pagel
 |  aktualisiert: 29.05.2024 03:07 Uhr

Den höchsten Gesamthaushalt der vergangenen zehn Jahre mit rund 5,9 Millionen Euro verabschiedete die Gemeinde Stockheim in ihrer Gemeinderatssitzung. Stellvertretende Kämmerin Romina Katzmann erläuterte Bürgermeister Martin Link sowie dem Gremium den Haushaltsplan für das Jahr 2024. Gedeckt werden die Ausgaben neben den zu erwartenden Förderungen und Zuschüssen auch durch einen tiefen Griff in das Rücklagenpolster von 2,1 Millionen Euro.

Der Verwaltungshaushalt liegt in diesem Jahr bei 2.516.000 Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr nur leicht angestiegen. Deutlich erhöht hat sich hingegen das Volumen des Vermögenshaushalts mit 3.407.500 Euro. Dieser lag im Jahr 2023 bei 875.500 Euro. Diese Steigerung ist darauf zurückzuführen, dass heuer mehrere geplante Projekte umgesetzt werden, unter anderem die Erschließung des Baugebiets "Am Grasberg II" sowie die Sanierung des Pfarrhauses.

Bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt wurde die Gewerbesteuer mit 150.000 Euro kalkuliert. Sie liegt deutlich über dem Vorjahr mit 95.000 Euro. Die Einkommenssteuerbeteiligung ist leicht gesunken und wird auf 558.00 Euro geschätzt. Aufgrund der gestiegenen Steuerkraft der Gemeinde Stockheim sinken die Schlüsselzuweisungen. Hier wird 2024 mit rund 636.000 Euro gerechnet (Vorjahr: 660.000 Euro). Auf der Ausgabenseite im Verwaltungshaushalt schlägt die Kreisumlage mit rund 557.000 Euro (Vorjahr 521.000 Euro) sowie die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt mit rund 229.000 Euro zu Buche.

Grundsteuer-Hebesätze deutlich unter Landkreisdurchschnitt

Ein weiterer kostenintensiver Posten sind die Personalausgaben der Gemeinde. Diese wurden mit rund 179.000 Euro angesetzt. Für den Straßenunterhalt wurden für die Erneuerung von Gehwegen und Fahrbahnoberflächen 100.000 Euro veranschlagt. Da derzeit der Breitbandausbau auch in Stockheim in vollem Gange ist, wurde Bürgermeister Link in einer früheren Sitzung ermächtigt, besonders marode Gehwege komplett sanieren zu lassen. Er machte dem Gremium jedoch wenig Hoffnung, dass man mit den eingeplanten Geldern – für 2025 und 2026 sind ebenfalls bereits 100.000 Euro vorgesehen – alle Gehsteige in der Gemeinde sanieren könne. Als freie Finanzspanne bleiben 60.300 Euro, die dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.

Unverändert bleiben die Hebensätze der Grundsteuer A und B sowie die Gewerbesteuer mit 310 Prozent. Die Kämmerin bestätigte, dass die Hebesätze deutlich unter dem Landkreisdurchschnitt liegen. Das Gremium ist sich jedoch einig, dass dies auch ein Pluspunkt für die Attraktivität der Gemeinde sei.

Im Jahr 2024 sind die größten Ausgaben im Vermögenshaushalt die Anlage der Grün- und Erholungsflächen im ehemaligen Rothhauptgelände. Diese sind mit 910.000 Euro veranschlagt, aus der Städtbauförderung ist mit einem Zuschuss von rund 720.000 Euro zu rechnen. Unter dem Strich muss die Gemeinde 190.000 Euro schultern.

Bereits begonnen hat die Erschließung des Baugebietes "Am Grasberg II". Der komplette Ausbau inklusive Wasser- und Abwasserversorgung ist mit 624.000 Euro kalkuliert. Auch die Sanierung des Pfarrhauses soll in diesem Jahr beginnen. Die Gesamtkosten sind mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Abzüglich der zugesagten Förderungen sowie der Erstattung durch die Versicherung verbleibt ein Eigenanteil für die Gemeinde von 390.000 Euro.

Kritik an Rücklagenentnahme

Im Jahr 2024 sind für das Pfarrhaus 500.000 Euro eingeplant. Mit einem Eingang der Fördersummen wird erst im kommenden Jahr gerechnet. Ein weiterer großer Posten ist der Eigenanteil der Breitbanderschließung. Für das Jahr 2024 sind abzüglich der zugesagten Förderung 99.000 Euro angesetzt. Durch die geplante große Entnahme aus den allgemeinen Rücklagen schrumpft diese von rund 2.400.000 Euro auf etwa. 340.000 Euro.

Eine Kreditaufnahme ist in 2024 sowie in den kommenden Jahren nicht geplant. Die Gemeinde Stockheim ist nach wie vor schuldenfrei. Kritisch sah Gemeinderätin Diana Pachovsky die Rücklagenentnahme sowie das damit verbundene schmale Rücklagenpolster. Ihrer Meinung nach hätte man unter anderem die Sanierung des Pfarrhauses über die Aufnahme eines Kredites finanzieren können und so die Rücklagen schonen können.

Die Beschlussfassung des Haushaltes erfolgte mit zwei Gegenstimmen, der Stellenplan wurde mit einer Gegenstimme genehmigt. Für die Umsetzung der neuen Trinkwassereinzugsgebietsverordnung, die im Dezember 2023 in Kraft trat, muss eine Risikobewertung und das Risikomanagement der Einzugsgebiete durch ein Planungsbüro erfolgen. "Wir werden nicht um diese neue Verordnung herumkommen", betonte das Gemeindeoberhaupt. Es wurde beschlossen, mehrere Angebote von entsprechenden Planungsbüros einzuholen.

Des Weiteren verkündete Bürgermeister Link, dass zum 1. Juli ein neuer Gemeindearbeiter eingestellt wird. Die Renovierung der Toilettenanlage im alten Rathaus ist inzwischen abgeschlossen, erklärte Link. Der Anstrich der Räume wird vom Bauhof übernommen und voraussichtlich im August erfolgen.

 
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