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Bad Neustadt
Pandemie-Einschnitte: Wie Bad Neustädter Einzelhändler das geschäftsoffene Wochenende bewerten
Corona macht ein weiteres Mal einen Strich durch die Rechnung. Die Sternenwoche musste gestutzt werden. Reges Treiben in der Stadt war dann doch ein guter Lohn.
Das Hohntor als Rentier-Revier? Bei der Sternennacht am Freitagabend wurde das Wahrzeichen Bad Neustadts farbenfroh in ein hoffnungsvolles Licht getaucht, auch wenn die Sternenwoche der Stadtmarketing-GmbH nicht so ablaufen konnte wie geplant.
Foto: Andreas Sietz | Das Hohntor als Rentier-Revier? Bei der Sternennacht am Freitagabend wurde das Wahrzeichen Bad Neustadts farbenfroh in ein hoffnungsvolles Licht getaucht, auch wenn die Sternenwoche der Stadtmarketing-GmbH nicht so ...
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 13.12.2021 14:23 Uhr

Der verkaufsoffene Sonntag abgesagt. Die Corona-Welle schwappt zu heftig übers Land. Alles muss eingeschränkt werden. Und so hat sich die Bad Neustädter Geschäftswelt auf zwei Termine in der  Sternenwoche reduziert: auf die Lichternacht am Freitag und den langen Samstag mit bis um 20 Uhr geöffneten Geschäften.

Christine Lux vom Stadtmarketing-Verein hatte am Freitagabend Präsenz-Dienst am Marktplatz in der Bude zur Autoverlosung. "Ich hatte da ja nur einen eingeschränkten Blickwinkel. Aber auf dem Marktplatz herrschte reges Treiben", sagt sie durchaus zufrieden mit dem Verlauf. Dass alles in geordneten Bahnen verläuft, darum waren alle Mitwirkenden bemüht. Auch habe sie gesehen, wie Alm-Chef Manfred Griebel um den Außenbereich des Eisbahn-Areals gelaufen sei und die Gäste auf das Einhalten der Hygiene-Abstände hingewiesen habe.

Viel Lob für das Hohntor

Und: Viele Passanten aus Bad Neustadt und Umgebung hatten an diesem Abend wohlwollend vor allem das bunt beleuchtete Hohntor gelobt. "Das ist doch schön!", freut sich Lux gegenüber dieser Redaktion. Auch an ihrer Losbude war die Nachfrage gestiegen, obwohl der Verkauf in der ersten Woche im Vergleich zu vorangegangenen Jahren eher schleppend gestartet sei. "Wir hatten über den offenen Sonntag schon die Erlaubnis, die Losbude auch an diesem Tag zu öffnen. Das Ergebnis hat uns sehr erfreut. 1000 Lose gingen an diesem zusätzlich geöffneten Tag über den Tresen." Christine Lux hat am Montagfrüh sofort einen Antrag in der Verwaltung gestellt, weitere Sonntage öffnen zu dürfen.

Bei Pecht suchten die Kunden sehr gezielt

Auch Pecht-Geschäftsführer Bernd Titius hat in seinem Haus ähnliches erlebt am vergangenen Wochenende. Pecht hatte einige Events angeboten, vom Laufschuh-Test im Freien bis zu einem Gewinnspiel, die Frequenz sei natürlich nicht so stark gewesen wie in den Vorjahren. "Dafür haben unsere Kundinnen und Kunden aber viel gezielter gesucht. Bummelnde Passanten gab es kaum. Die Leute sind eben vorsichtig jetzt in dieser Pandemie", erläutert Titius.    

Imposant: Das Hohntor hat mit seiner  ganz besonderen Ausleuchtung nicht nur die Kinder bei der Sternennacht fasziniert.
Foto: Andreas Sietz | Imposant: Das Hohntor hat mit seiner  ganz besonderen Ausleuchtung nicht nur die Kinder bei der Sternennacht fasziniert.

Er hatte aber auch das Gefühl, dass sich die Kundinnen und Kunden bei Pecht sicher fühlen: "Wir hatten mit der Größenbeschränkung von zehn Quadratmeter pro Kunde keine Probleme. Außerdem bedeuten die FFP2-Masken auch einen guten Schutz." Bei Pecht sei auch bislang kein Ausbruchsgeschehen festgestellt worden, so Titius.   

Weihnachtsdeko statt Klamotten

Natürlich habe man gemerkt, welche Waren nun verstärkt nachgefragt werden. In der Kinderabteilung seien das Textilien und Spielwaren gleichermaßen gewesen. "Wogegen Textilien bei Erwachsenen weniger im Fokus standen. Denn Weihnachtsfeiern und Markt-Besuche fallen ja aus. Dafür haben Weihnachtsdeko und Weihnachtsdecken für zu Hause viel Nachfrage gehabt", so der Pecht-Geschäftsführer.

Er verweist auch auf den Outdoor-Bereich. "Wir haben schon gesehen, dass unsere Kundinnen und Kunden schnell auf den Sport umgeschwenkt haben." Deshalb freut er sich, dass sein Haus in diesem Winter auf Langlaufski-Verleih gesetzt habe - und er ordentlich bestellt hatte. "Wir sind nun in der glücklichen Lage, nicht bei Lieferengpässen warten zu müssen und können alle Wünsche erfüllen." Das habe man schon als Resonanz von Kundschaft aus Schweinfurt gemerkt, die eigens dafür angereist sind. Grundsätzlich war man bei Pecht zufrieden mit der reduzierten Sternenwoche. "Unser Umsatz ist nicht so stark zurückgegangen wie die Frequenz", so die Bilanz von Titius.

Mit all diesen Aussagen kann sich auch Mitorganisatorin Anna-Lena Weber von der Tourismus- und Stadtmarketing GmbH freuen. "Auch in dieser reduzierten Form wollten wir ein Statement setzen, so etwas wie ein Zeichen der Hoffnung", so die Stadtmarketing-Mitarbeiterin. Schon vor den offiziellen Regulierungen habe man viele geplante Angebote der Sternenwoche abgesagt. "Es hat uns wieder hart getroffen wie schon im letzten Jahr", so Weber angesichts der vielen Vorbereitungen, die vergeblich waren.

Mit dem Verlauf der Sternennacht am Freitag und des langen Einkaufssamstags sei man aber durchaus zufrieden. Vor allem auf die Pop-up-Läden gab es viel positive Resonanz. Für die Pop-ups wurden Leerstände genutzt, in denen Kunsthandwerk wie Schmuck, Gemälde, Kerzen oder Dekoartikel aus Holz verkauft wurden.

 
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