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Bischofsheim
Sternenpark in der Rhön: Die Erde schwimmt in einem Sternenmeer
Der Sternenhimmel im Dezember.
Foto: Bildrechte: Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön | Der Sternenhimmel im Dezember.
Roland Müller
 |  aktualisiert: 25.12.2020 02:15 Uhr

Besonders im Januar schwimmt die Erde nachts in einem Sternenmeer ohnegleichen. Man braucht nur vor die Tür zu gehen oder auf den Balkon, um den Blick reisen zu lassen, zum Beispiel die Milchstraße entlang: Sirius im Südosten ist der hellste aller für uns sichtbaren Sterne und mit der nächste in nur acht Lichtjahren Distanz. Ein nebliger Lichtschein im Nordwesten hingegen, die Andromeda-Galaxie, ist 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt.

Bis zu 3000 Sterne konnten unsere Steinzeit-Ahnen in klaren Nächten sehen. Uns Nachfahren leuchten höchstens noch 1000 Lichtpünktchen durch Luft- und Lichtverschmutzung hindurch. Dennoch kann die Vielfalt dessen, was das unendliche Weltall schauen und darüber hinaus ahnen lässt, atemberaubend sein.  

Die Aufnahme zeigt den Sichelmond mit Jupiter und Saturn über der Liobakirche Petersberg – aufgenommen am 18. Dezember 2020.
Foto: Marc Streit | Die Aufnahme zeigt den Sichelmond mit Jupiter und Saturn über der Liobakirche Petersberg – aufgenommen am 18. Dezember 2020.

Vom Zenit strahlt Capella im Sternbild Fuhrmann, der nördlichste Stern des sogenannten  Wintersechsecks. Es umkleidet Orion als unübersehbaren König des winterlichen Nachthimmels und überdeckt den südlichen Teil der Milchstraße.

Die Zwillinge gehören dazu, Kleiner und Großer Hund, und westlich davon der Stier mit Aldebaran, dessen rötliches Licht ihn als Greis unter Sternen ausweist, allerdings 44-mal so groß wie unsere Sonne. In Aldebarans Nähe findet man sogenannte Offene Sternhaufen, von denen die Plejaden am auffälligsten sind, die Hyaden aber sich um Aldebaran verteilen wie Edelsteine um eine Krone mit einem Rubin in der Mitte.

Nördlich von Perseus und Kassiopeia, weiteren Perlen der Milchstraßengegend, findet man die beiden Bärinnen, den Drachen, und ganz im Osten bereits Regulus, den Frühlingsstern des Löwen.  

Hoch über den Köpfen zieht immer noch Mars durch den Abend, dieweil Venus sich morgens kurz vor Sonnenaufgang im Osten zeigt. Merkur, selten zu sehen, wird vom 22. bis 26. Januar über dem abendlichen Westhorizont stehen. Der Mond nimmt zunächst ab mit Neumond am 13. Januar, zum Monatsende hin zu mit Vollmond am 28. Januar. Am 3. Januar frühmorgens dürfen von Osten her Sternschnuppen erwartet werden.

Im Übrigen kommt die Erde am 2. Januar der Sonne mit 147 Millionen Kilometern am nächsten. Dennoch bleibt es winterlich, denn Jahreszeiten entstehen durch die Schrägstellung der Erdachse.

Infos zum Sternenpark Rhön: https://biosphaerenreservat-rhoen.de/sternenpark

 
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