Große Freude im sportlichen Wollbach: Bei der Gala anlässlich der Preisverleihung „Sterne des Sports in Silber“ für die Landesebene Bayern wurde der RSV Concordia Wollbach mit dem dritten Preis ausgezeichnet.
Insgesamt 25 Vereine, die auf regionaler Ebene bereits den „Stern des Sports in Bronze“ gewonnen hatten, waren durch eine je achtköpfige Gruppe im „The Monarch Convention Center“ in Bad Gögging vertreten, Moderator war TV-Profi Markus Othmer. Mit dem Präsidenten des Bayerischen Landessportverbands (BLSV), Günther Lommer, war der ranghöchste Sportfunktionär des Freistaats auf der Bühne. Für den verhinderten Sportminister kam Regierungsvizepräsident Helmut Graf.
Den wirtschaftlichen Part übernahm der Vorstand des Genossenschaftsverbands Bayern, Alexander Büchel. Und den sportlichen Touch brachte als Schirmherrin die Olympiasiegerin im Eisschnelllauf, Anni Friesinger-Postma, auf die Bühne, die über ihr Leben auf dem Bauernhof ihres Mannes in Holland und ihre Familie sprach.
Die Sterne des Sports sind ein seit 2004 existierendes Kooperationsprojekt, ein Wettbewerb des Deutschen Olympischen Sportbunds und der Genossenschaftsbanken in Deutschland. Mit ihnen wird das besondere gesellschaftliche Engagement von Sportvereinen ausgezeichnet und mit Geldpreisen prämiert. Lommer hob hervor, dass allein in Bayern fünf Millionen Menschen in 17 000 Sportvereinen organisiert seien.
Ausgezeichnet wurden auf der Bühne letztlich alle Vereine für ihre Projekte, Aktionen oder ihr nachhaltiges Wirken. Wobei Letzteres einzig bei der Bewerbung aus Bad Königshofen im Vordergrund stand: die „Nachhaltigkeit und grenzenlose Vielfalt in der Jugendarbeit des Familienbetriebs Tischtennisabteilung TSV Bad Königshofen“.
Enttäuschung in der Kurstadt
Eine leichte Enttäuschung konnten die Mitglieder der Bad Königshöfer Delegation, die von der ehemaligen Genobank Rhön-Grabfeld mit dem Stern in Bronze belohnt worden war, nicht verhehlen. Man bekam aber doch noch Grund zur Freude über den Coup der Gruppe vom Tisch nebenan. Dort saßen die Wollbacher und ihre Begleiter der ehemaligen VR-Bank Rhön-Grabfeld. Pikanterweise haben beide Banken ja erst kürzlich die juristische Fusion vollzogen und schickten somit als neue Volksbank Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld gleich zwei Kandidaten ins Rennen.
Für 50 Jahre intensive und erfolgreiche Jugendarbeit erhielten die Bad Königshöfer einen fünften Platz, zusammen mit elf anderen Vereinen. Zehn weitere wurden Vierte. Der TuS Traunreuth (1500 Euro ein Rehasport-Projekt) wurde, Zweiter, der TV 1848 Erlangen wurde Sieger und Bayerns Vertreter in Berlin. 2000 Euro gibt es für deren Behindertensport-Projekt.
Stolzer Dritter wurde der RSV Concordia Wollbach mit seiner Aktion „Wollbach läuft“, dafür gab es einen Scheck über 1000 Euro. „Die Idee dazu entstand bei den Vorbereitungen zum 90-jährigen Vereinsjubiläum“, beschrieb eine Frauenstimme in der Powerpoint-Präsentation die Bilder aus Wollbach. Ziel sei gewesen, Erwachsene, Jugendliche und Kinder in Bewegung zu bringen.
Statt eines Festes wollte der Verein für seine Mitglieder ein sportlich abwechslungsreiches Jahr organisieren, mit dem Rhön-Grabfeld-Cup als Jubiläumslauf. Drei Monate vor dem Lauf wurden Trainingspläne aufgelegt, die sich an dem Lauf-10-Programm orientierten, das Sportmediziner der TU München entwickelt haben. Am Ende gingen 150 Läufer an den Start. Seitdem wird die Laufbegeisterung in Wollbach hochgehalten. „Es gibt inzwischen auch einen Silvesterlauf und sogar eine eigene Laufstrecke, die Wollbacher Dorfstrecke“, freute sich Andreas Stubenrauch im Interview mit Markus Othmer.
Am Anfang seien es drei oder vier in einer Laufgruppe gewesen, von Beginn an mit Michaela Greier als Initiatorin. Das Ganze habe sich weiterentwickelt bis hin zu einem regelmäßigen Kinder-Lauf-Treff. Da seien Kinder aus dem Vorschulalter dabei, nach oben gebe es keine Grenzen. „Inzwischen ist Laufen Dorfsache“, so Stubenrauch. Grenzenlos auch der Jubel an Tisch 2, direkt vor der Bühne. Die Fahrt nach Bad Gögging mit Rückkehr um Mitternacht hatte sich wirklich gelohnt.