
Einige Mandatsträger von Bastheim mussten bei der Gemeinderatssitzung schlucken, als zwei Mitarbeiterinnen der VG Mellrichstadt das Ergebnis der Neukalkulation der Friedhofsgebühren vorstellten. Steigerungen von bis zu dreihundert Prozent verzeichnet der Gebührenkatalog – was aber einer Reihe von Gründen geschuldet ist, wie Bürgermeister Tobias Seufert erklärte.
Juliane Herganhan und Diana Erb erläuterten die einzelnen Zahlen zu den Grabarten. Die Gebühren für Familiengrabstätten verdoppelten sich beispielsweise nahezu von 2300 Euro auf knapp 4000 Euro. Am deutlichsten fielen die Aufschläge bei den verschiedenen Urnenbestattungsarten aus. Die größte Steigerung gab es bei Urnennischen, die nicht mehr mit 600 Euro, sondern mit 2100 Euro für die Gesamtruhezeit veranschlagt werden.
Sparsame Haushaltsführung angemahnt
Zu den Gründen für die Verteuerung wies das Ortsoberhaupt unter anderem auf die allgemeine finanzielle Situation der Gemeinde hin. Da Bastheim Empfänger von Stabilisierungshilfe ist, muss die Gemeinde ein Konsolidierungskonzept aufstellen, in dem eine sparsame Haushaltsführung und ein weitgehender Verzicht auf freiwillige Leistungen zum Ausdruck kommt.
Bastheim habe jedoch in der Vergangenheit die Friedhöfe in der Weise subventioniert, dass der Bereich stets mit Defiziten abgeschlossen hat. Die Gebühren spiegelten die tatsächlichen Kosten nicht wider. Das werde von der Finanzaufsicht nicht mehr hingenommen.
Darüber hinaus ist in der jüngsten Vergangenheit in einzelne Einrichtungen erheblich investiert worden. Die Kosten schlagen sich nun in der Neukalkulation nieder und sind mit ein Grund für die Entwicklung. Das Gremium segnete letztendlich die neue Gebührensatzung einstimmig ab, nachdem Juliane Hergenhan erklärt hatte, dass sich die Beträge auf einem innerhalb der VG üblichen Niveau bewegen.
Viele Verwaltungsaufgaben
Ein wachsender bürokratischer Aufwand schlägt sich in der Schaffung einer neuen Stelle für Verwaltungsaufgaben nieder. Die Streuallianz übernimmt dazu eine Idee aus der Saaletal-Allianz Bad Kissingen, die in ihrem Zuständigkeitsbereich eine Verantwortliche für die Archivierung in den Mitgliedsgemeinden eingestellt hat.
Da Archivierung zu den Pflichtaufgaben der Kommunen gehört und die VG sich nicht mehr in der Lage sehe, den Bereich weiter abzudecken, soll eine Fachkraft diese Aufgab innerhalb der Gemeinden der Streutalallianz übernehmen, berichtete Seufert.
Streutalallianz-Manager Johannes Föhr stellte die Förderregularien bei einer interkommunalen Zusammenarbeit vor, denen zufolge ein Mindestkooperationszeitraum von fünf Jahren verlangt wird. Die Aufteilung der Kosten orientiert sich am tatsächlichen Aufwand und einem Einwohnerschlüssel. Seufert erwartet einen jährlichen Beitrag von rund 3500 Euro, den das Gremium auch absegnete.
Jahresrechnung 2023
Im weiteren Verlauf nahm das Gemeindeoberhaupt zu den Abweichungen im Ergebnis der Jahresrechnung 2023 Stellung. Während das Gesamtvolumen von 7,4 Millionen Euro nahezu dem Ansatz entspricht, änderten sich einige Beträge innerhalb des Zahlenwerks erheblich. Beispielsweise kam die Einrichtungen zur Kinderbetreuung teurer als vorgesehen. Die Umlage an den Abwasserzweckverband verdoppelte sich nahezu, und durch eine Investition fiel der Zuschuss an das Dorfgemeinschaftshaus in Rödles höher als geplant aus. Der Gemeinderat erteilte letztlich sein Einvernehmen zu den Abweichungen und segnete auch zusätzliche Ausgaben von fast 10.000 Euro ab, die 2024 bei Anschaffungen der Feuerwehren angefallen sind.
Zu guter Letzt gab Seufert noch den Start des Nahverkehrsverbunds Main-Franken am 1. Januar bekannt, von dem auch die Gemeinde Bastheim profitiert. Einen Monat später nimmt der Ruf-Bus "Callheinz" seinen Betrieb auf.