zurück
BAD NEUSTADT
Stehende Ovationen für Ray Wilson
Das Publikum liebte ihn: Ray Wilson, der ehemalige Sänger von Genesis und Nachfolger Phil Collins, präsentierte die größten Hits der Bandgeschichte und seiner Solokarriere live in der Stadthalle.
Foto: Lea Härtel | Das Publikum liebte ihn: Ray Wilson, der ehemalige Sänger von Genesis und Nachfolger Phil Collins, präsentierte die größten Hits der Bandgeschichte und seiner Solokarriere live in der Stadthalle.
lea
 |  aktualisiert: 13.10.2017 03:04 Uhr

Wer wusste, was ihn erwartet, war entzückt, dass all diese Erwartungen noch übertroffen wurden. Und wer sich auf einen eingängigen Genesis-Abend eingestellt hatte, wurde überrascht von der Vielseitigkeit des schottischen Rockmusikers.

Am Freitagabend präsentierte Ray Wilson, der ehemalige Sänger von Genesis und Nachfolger Phil Collins, zu seinem 20-jährigen Bühnenjubiläum die größten Hits der Bandgeschichte und seiner Solokarriere live in der Stadthalle Bad Neustadt. Im Rahmen seiner „Time and Distance“ Tour ist der Sänger noch bis Ende Mai in Deutschland und Polen unterwegs. Mit im Gepäck bei „Genesis Classic“ hat der Schotte Songs von Genesis, Stilskin und seiner Solokarriere sowie einige neue Songs.

Füllte der Vollblutmusiker früher mit Genesis noch riesige Stadien, merkt man jetzt, er will einfach nur Musik machen und sein Publikum nicht einen Kilometer entfernt haben, sondern direkt bei sich wissen.

Obwohl Wilson die ganze Woche über erkältet gewesen war, lieferte er mit seiner vierköpfigen Band am Freitagabend eine absolut mitreißende Show ab. Kein großes Getue, sondern einfach nur fünf Menschen, die unglaublich viel Spaß bei der Sache haben. Die tolle Bühnenpräsenz und seine ausdrucksstarke Stimme sind sein Markenzeichen und damit begeisterte der Rocker auch Bad Neustadt. Von Anfang an ging das Publikum bei Genesis Hits wie „follow you follow me“, „another day in paradise“ oder „in the air tonight“ voll mit und brach regelrecht in Begeisterungsstürme aus.

Auch wenn der ein oder andere Klassiker schon etwas „abgenudelt“ scheinen mag, bringt Ray Wilson den nötigen frischen Wind und eine große Spielfreude mit auf die Bühne. Aber er wusste nicht nur zu überzeugen, sondern ließ auch seinen unglaublich talentierten Musikern genügend Raum, um ihr Talent auszuschöpfen. Der Pianist Kool Lyczek und die Geigerin Steffi Hoelk zelebrierten ihre Soli und Intros aus vollem Herzen. Der Schlagzeuger Mario Koszel trieb den Beat mit Bestimmtheit und Leichtigkeit zugleich voran. Und wenn Marcin Kajper nicht gerade Bass oder Querflöte spielte, brachte er den Saal mit seiner Saxofonperformance geradezu zum Kochen.

Absolute Professionalität und mitreißende Leidenschaft in Kombination. Auch der optimal abgemischte Sound und die neue Akustik der Stadthalle unterstrichen die Musik hervorragend.

Zu Beginn reagierten die Zuhörer noch eher etwas zurückhaltend auf Wilsons eigene Songs, die dem Bad Neustädter Publikum zum Teil unbekannt gewesen sind. Ray Wilson plauderte aber ganz locker über die privaten Hintergründe und Stories seiner Lieder, sodass er, nach einer kurzen Kennenlernphase, auch mit Stücken wie „another day“, „not long till springtime“ oder „lemon yellow sun“ verzaubern konnte.

Mit rund 400 Besuchern war der Veranstalter fürs Erste durchaus zufrieden. Und dass Ray Wilson Bad Neustadt wieder besuchen sollte, wurde spätestens bei den minutenlangen Standing Ovations zum Schluss der Show deutlich. Nachdem die Begeisterungsstürme irgendwann verklungen waren, gab der Ausnahmemusiker, bodenständig wie er ist, noch geduldig Autogramme im Foyer und erfüllte so manch einer Dame ihren Fotowunsch. Lea Härtel

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Neustadt
Genesis
Phil Collins
Ray Wilson
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Funkenstern
    Die Werbung, wenns denn welche gab, lies ja wohl zu wünschen übrig.
    Als Kind dieser Generation nehme ich regelmäßig an Konzerten teil.
    Mich k...t es jedesmal an, in der MP dann einen Bericht zu lesen, ach wie super es gewesen sei. Da braucht sich der Veranstalter nicht zu wundern, wenn "nur" 400 Zahlende kommen. Hätte ich es gewusst, wäre ich dabei gewesen.
    Schade drum. Ein klasse Musiker.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • cg.holzheimer@gmx.de
    Haben Sie das wirklich so erlebt ? Sehr schön geschrieben für jeden der nicht da war.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten