
Nicht lange unbesetzt blieb nach dem Weggang von Anne Hüttner als Geschäftsführerin des Haus St. Michael die Stelle im Familienbildungs- und Mehrgenerationenhaus der Diözese Würzburg in Bad Königshofen. Stefania Zastrow ist als Bildungsreferentin nach gerückt. Für den pastoralen Bereich im Haus St. Michael ist Dekanats-Familienseelsorgerin Regina Werner zuständig. Anne Hüttner ist in Würzburg für die Bildungshäuser der Diözese Würzburg verantwortlich.
Die neue Bildungsreferentin wurde 1974 in Wiesbaden geboren, ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin, hat eine Ausbildung zur Lebensberaterin absolviert und zur Trainerin für gewaltfreie Kommunikation, Resilienz und Stressbewältigung.
Wie kann Leben gelingen?
In einem Gespräch mit dieser Zeitung sagt sie, dass sie schon als Kind die Frage beschäftigt habe, wie Leben gelingen kann. Dieses Thema hat sie bis heute nicht los gelassen: "Diese Frage war und ist der Motor, mich immer wieder mit psychologischen und pädagogischen Themen und der Sinnfrage auseinanderzusetzen.”
Ihr Traum von einem Haus, in dem Begegnung stattfindet, Bildung und christliche Werte vermittelt werden, hat sie schon vor Jahren ins Haus St. Michael nach Bad Königshofen geführt. Ihre langjährigen Erfahrungen als Referentin und Leiterin einer Beratungs-Außenstelle kann sie nun in ihrer neuen Position einbringen. "Ich freue mich auf jede einzelne Begegnung, denn Begegnung bedeutet Leben, Leben bedeutet Wachstum, Wachstum bedeutet Weiterentwicklung.”
Beim Topfschlagen geht die Orientierung verloren
Als erstes Projekt startet sie einen Podcast. In Zeiten der Corona-Pandemie ist das ihrer Meinung nach eine Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu kommen, nachdem vorübergehend alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Ihr Motto: "Wenn Sie nicht zu uns kommen, dann kommen wir zu Ihnen!"
Ihren ersten Podcast nennt sie "Lichtblick". Dabei greift sie auf ein Spiel aus ihrer Kindheit zurück, das Topfschlagen. Wer erinnert sich nicht daran, wie das war, als man eine Augenbinde umgelegt bekam und von Freunden so lange gedreht wurde, bis die gesamte Orientierung verloren ging. Für Stefania Zastrow stellte Topfschlagen immer eine Herausforderung dar. Zum einen ist sie nicht schwindelfrei und sie mag es nicht, im Dunkeln herumzuirren. Solch ein Spiel bedeutete für sie also Stress, nicht zu wissen wo und woran man ist. Für sie sind Sicherheit und Klarheit ganz wichtig.
Lichtblicke sind gerade in diesen Zeiten wichtig
Dazu gehören für sie auch die letzten Wochen, die ähnliche Gefühle auslösten, nämlich Unsicherheit, Desorientierung und Überforderung. "Sicher geht es vielen auch so", vermutet Zastrow und fügt an "Die Corona-Krise überschattet alle Themen und stellt uns alle vor nie da gewesene Herausforderungen." Die neue Bildungsreferentin kommt zurück auf das Topfschlagen und erzählt, dass sie immer ein bisschen geschummelt habe. Sie rückte die Augenbinde so zurecht, dass sie einen kleinen Lichtblick hatte. Dieser Lichtblick half, nicht komplett die Orientierung zu verlieren und den Stresspegel in Grenzen zu halten. Außerdem konnte sie so am Spiel teilnehmen.
Auf die Corona-Situation bezogen sagt sie, dass noch vieles im Dunkel liegt und die Menschen in großer Ungewissheit leben, wie es weitergeht. Deshalb sei es wichtig, Lichtblicke zu bekommen. "Ich möchte Sie gerne in den nächsten Wochen dabei begleiten, kleine und große Lichtblicke zu entdecken.” Dabei wird in ihrem Podcast die Frage unter die Lupe genommen, was Menschen ermöglicht, Krisen und Schwierigkeiten nicht nur zu überwinden, sondern gestärkt daraus hervorzugehen.
Die dazu notwendige Fähigkeit nennt sich Resilienz oder innere Widerstandfähigkeit. Wichtig sei es, den persönlichen Lichtblick zu finden. Meinungen dazu können auch per Mail an Stefania.zastrow@bistum-wuerzburg.de geäußert werden. Den Podcast findet man im Internet unter https://youtu.be/3FWCcHvKYVI.