Als einen Gewinn für den Landkreis Rhön-Grabfeld hat Landrat Thomas Habermann den scheidenden Kreisheimatpfleger Stefan Kritzer (Heustreu) bezeichnet. Bei der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Tourismus wurde er verabschiedet und mit Sabine Fechter die designierte Nachfolgerin dem Gremium vorgestellt.
Stefan Kritzer war von August 2000 bis 2022 Kreisheimatpfleger. Seine Fachgebiete seien unter anderem Kunst, Kultur, Ausstellungen und Brauchtum gewesen. "Danke für das lange Wirken und vor allem die harmonische Zusammenarbeit," sagte der Landkreischef. Angesprochen hat er die Konzerte auf der Salzburg, wo Stefan Kritzer ein Mann der ersten Stunde war. Heute sei dieses Musikevent nicht mehr wegzudenken.
Am Rhönmuseum mitgewirkt
Auch wissenschaftlich habe sich der scheidende Kreisheimatpfleger eingebracht und unter anderem mit Heinrich Wagner zusammengearbeitet. Oftmals sei er Dauerdozent im Kloster Wechterswinkel, dem Kulturzentrum des Landkreises Rhön-Grabfeld, gewesen. Damit habe er das kulturelle Leben im Landkreis Rhön-Grabfeld und darüber hinaus wesentlich mitgeprägt. Stefan Kritzer sei vielfältig engagiert gewesen, unter anderem als Journalist bei verschiedenen Veranstaltungen, aber auch bei Veröffentlichungen der Kulturagentur, so die Vorstellung der Kirchen in Rhön und Grabfeld. Viele zahlreiche Moderationen und sein Mitwirken im Rhönmuseum seien heute noch in Erinnerung.
"Kreisheimatpfleger Stefan Kritzer hat höchste, professionelle Qualität gezeigt." Zum "Mensch Stefan Kritzer", sagte der Landkreischef, dass es eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit war. "Sie waren in den vergangen 23 Jahren ein Gewinn für unseren Landkreis." Für die Zukunft wünschte er alles Gute und bat, das Interesse für das Kulturelle bei zu behalten. Immer wieder sei er gerne im Landkreis Rhön-Grabfeld gesehen. Überreicht hat er dann eine kleine Plastik, für die Stefan Kritzer bei Klaus Metz aus Langenleiten einst "Modell" stand.
Viele Türen wurden aufgestoßen
Stefan Kritzer dankte für das außergewöhnliche Abschiedsgeschenk und meinte, dass er den Großteil seines Aufenthalts in der Rhön als Kreisheimatpfleger verbrachte. Cilli Pigor habe ihn im Jahr 2000 als ihren Nachfolger vorgeschlagen. Wichtig sei es ihm gewesen, Spuren zu hinterlassen. Die Mitarbeit im Kulturzentrum Wechterswinkel sei ihm ein Herzensanliegen gewesen. "Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht." Dank galt Landrat Thomas Habermann für die gute Zusammenarbeit und das "Aufstoßen von Türen bei so mancher Angelegenheit". Angesprochen hat er die vielfältigen Aufgaben eines Kreisheimatpflegers, die nun an Sabine Fechter übergehen. Mit ihr stelle man die Heimatpflege auf professionelle Beine.
Nachfolgerin aus der Oberpfalz
Das bestätigte auch der Landrat, der betonte, dass man sich im Kreistag ausführlich Gedanken über die Neubesetzung machte. Mit Sabine Fechter, die im Landkreis nicht unbekannt ist, habe man eine geeignete Kraft gefunden. Zur Heimatpflege allgemein sagte der Landkreischef, dass diese Aufgaben einst von den Dorfschullehrern wahrgenommen wurden. Sie seien keine Einheimische gewesen und hätten so den Blick von außen gehabt.
Auch Sabine Fechter sei keine gebürtige Rhönerin, sondern komme aus der Oberpfalz. Bekannt wurde sie als Leiterin des Freilandmuseums Fladungen, wechselte dann in den Nachbarkreis Fulda. Nun kommt sie als Kreisheimatpflegerin wieder zurück. Sabine Fechter ist für 16 Stunden im Landkreis angestellt.