
Null Geburten hatte Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner bei seinem Rückblick auf das Jahr 2022 in der Statistik stehen, die er in der letzten Gemeinderatssitzung vorstellte. Jetzt konnte er sich korrigieren. Im Dezember kamen doch noch zwei neue Erdenbürger zur Welt. Mit drei Sterbefällen und drei Eheschließungen sieht die Gesamtstatistik dann doch nicht so einseitig aus. Am 1. Dezember waren außerdem 736 Einwohner mit Hauptwohnsitz und 53 mit Nebenwohnsitz gemeldet.
Der Gemeinderat traf sich zu 14 Sitzungen und behandelte 199 Tagesordnungspunkte, davon 51 öffentlich. Die in dieser Anzahl unüblichen 118 nichtöffentlichen Entscheidungen lassen sich durch die vielen Auftragsvergaben erklären, die es in diesem Jahr gab. Sie werden im Nachhinein öffentlich bekannt gemacht.
In seinem Rückblick erwähnte der Bürgermeister unter anderem das Wohnhaus in der Pfeifersgasse, das die Gemeinde baut und das bis 1. Juni bezugsfertig sein soll. Die Mehrheit der befragten Bürger war für einen Solarpark, wie eine Umfrage ergeben hat, deshalb wird er gebaut. Der Radwegebau im Milzgrund hat den Gemeinderat beschäftigt. Hier laufen noch Grundstücksverhandlungen, deshalb rechnet Wachenbrönner mit einem Baubeginn erst im Frühjahr 2024.
An der getrennten Abwassergebühr wird gearbeitet, dafür kamen erfreulicherweise 90 Prozent Rückmeldungen, der Rest wird geschätzt, erklärte der Bürgermeister. Das bedeutet eine "Riesenarbeit", aber es geht dann bei den Kanalgebühren gerechter zu, meinte Wachenbrönner.
Suche nach neuer Fläche für Baugebiet
Um den Dorfladen zu erhalten, wurde ein Zuschuss gewährt. Man werde den Zuspruch beobachten, hieß es. Er dient auch als Infopunkt für gemeindliche Mitteilungen, Faltblätter und Broschüren sind dort ausgelegt. Ein neues Baugebiet konnte wegen der vielen auf dem Areal gefundenen Bodendenkmäler nicht ausgewiesen werden. Man ist auf der Suche nach einer neuen Fläche.
Ein Grundsatzbeschluss wurde für die Wasserversorgung gefasst. Das Grabfeld und benachbarte Wasserversorger planen, sich kurz- oder langfristig an die Wasserversorgung Oberfranken anzuschließen. Das sei der richtige Weg, sagte der Bürgermeister.
Einige Waldflächen konnte die Gemeinde erwerben, außerdem sollen alle Kanalbauarbeiten bis Mitte 2023 fertig sein. In der Dorferneuerung ist die Raiffeisenstraße fertiggestellt. Dort könne man sehen, wie schön das Dorf später aussehen werde, so Wachenbrönner.
Oft bis Mitternacht getagt
In der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres bedankte sich der Bürgermeister für die gute Zusammenarbeit. Man habe oft bis Mitternacht getagt, über viele Projekte entschieden und viel Geld ausgegeben. Der Zweite Bürgermeister Reinhardt Köhler bedankte sich bei Wachenbrönner für seinen Einsatz und dafür, dass alles offen besprochen werde. Demokratie bedeute nicht, immer einer Meinung zu sein. Man bekomme nicht immer die Mehrheit.
Einem Antrag auf Zuwendung aus dem Förderprogramm der Grabfeld-Allianz wurde zugestimmt. Auftragsvergaben wurden bekannt gegeben: Für das Mehrfamilienhaus in der Pfeifersgasse erhielten Folgende Firmen Aufträge: Fa. Martin Wachenbrönner, Aubstadt (Schreinerarbeiten), Fa. Stefan Neuhöfer, Großbardorf (Außenputz), Fa. Wachmer, Höchheim, (Fliesen- und Plattenarbeiten), Fa. Grabiger, Bad Königshofen (Bodenbelagsarbeiten), Fa. Reulbach, Oberelsbach (Metallbauarbeiten), Fa. ESKO, Meiningen (Außenanlage).
Schul-Diskussion ohne Vertreter der Milzgrundschule
Außerdem beschloss der Gemeinderat, die Bewilligungsbedingungen und Auflagen des Bescheides der Regierung von Unterfranken für ein Löschgruppenfahrzeug anzuerkennen und das Angebot der Firma RFB-Brandschutz GmbH anzunehmen. Der Gemeinderat beschloss, zur Finanzierung der laufenden Kanal- und Straßenbaummaßnahmen im Zuge der Dorferneuerung einen Kredit bei der KfW-Bankengruppe aufzunehmen.
Zuletzt beschwerten sich die Gemeinderäte, dass über die Grundschulen und eine eventuelle "große Lösung" im Grabfeld gesprochen wurde, ohne dass Vertreter der Milzgrundschule mit am Tisch saßen.