In der Thüringer Rhön wird ein neues Naturschutzgroßprojekt verwirklicht. Mit Unterstützung des Bundes und des Landes soll die Kuppenrhön als Lebensraum vieler bedrohter Tierarten wie Wildkatze, Schwarzstorch, Wiesenpieper und Kreuzotter bewahrt werden. Darüber informierte das Bundesumweltministerium jetzt bei der Auftaktveranstaltung im thüringischen Frankenheim.
Im Zuge des Projekts sollen den Angaben zufolge auf einem 112 Kilometer langen Abschnitt des Grünen Bandes insbesondere die artenreichen Bergwiesen und Kalktrockenrasen der Thüringer Kuppenrhön erhalten, wiederhergestellt und vernetzt werden. Darüber hinaus sollen Moore, Quellen und Fließgewässer renaturiert, naturferne Waldbestände zu artenreichem Laubwald umgebaut und Stillgewässer saniert und neu angelegt werden.
Im Rahmen des Projektes "Thüringer Kuppenrhön" soll aber nicht nur der Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze, das sogenannte "Grünen Band" geschützt werden, sondern auch den Menschen als Erholungs- und Erinnerungsort zur Verfügung gestellt werden. Damit soll auch ein wichtiger Beitrag für den Erhalt des Grünen Bandes als lebendiges Mahnmal für die ehemalige Teilung Deutschlands geleistet werden.
Bundesumweltministerin Schulze stellte dazu fest: "Das Grüne Band ist ein wertvolles Stück Natur, das uns die friedliche Revolution vor 30 Jahren geschenkt hat. Ein Ort, der einst das Land mit Stacheldraht trennte, verbindet heute Menschen, Landschaften und Biotope miteinander. Das Grüne Band lädt inzwischen zum Wandern, Radfahren und Verweilen ein. Hier sind Orte für Begegnungen entstanden. Die nächste große Aufgabe ist es nun, noch bestehende Lücken zu schließen und wo möglich weitere wertvolle Flächen rund um das Grüne Band einzubeziehen. Das neue Naturschutzgroßprojekt leistet mit seinen 112 Kilometern Länge dabei einen wichtigen Beitrag."
Das Projekt umfasst einen Streifen entlang der ehemaligen Grenze zwischen Unterbreizbach im Wartburgkreis und Hermannsfeld im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Betroffen sind dabei der Grenzstreifen sowie verschiedene Gebiete in der Nähe wie das Ulstertal oder die Hochrhön zwischen Birx und Erbenhausen sowie das Stedtlinger Moor.
Der Bund fördert das Projekt den Angaben zufolge in der zunächst dreijährigen Planungsphase mit rund 725 000 Euro. Für die anschließende Umsetzung seien mehrere Millionen Euro vorgesehen. Betreut wird das Naturschutzgroßprojekt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN).