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Start für neues Naturschutzgroßprojekt in der Thüringer Rhön
 "Thüringer Kuppenrhön" soll Menschen und Biotope am Grünen Band verbinden. Mehrere Millionen Euro für Umsetzung vorgesehen.
Auf thüringischer Seite der ehemaligen Grenze wurde jetzt das Naturschutzgroßprojekt 'Thüringer Kuppenrhön' gestartet.
Foto: Matthias Merz/dpa | Auf thüringischer Seite der ehemaligen Grenze wurde jetzt das Naturschutzgroßprojekt "Thüringer Kuppenrhön" gestartet.
dpa
 |  aktualisiert: 12.07.2021 02:15 Uhr

In der Thüringer Rhön wird ein neues Naturschutzgroßprojekt verwirklicht. Mit Unterstützung des Bundes und des Landes soll die Kuppenrhön als Lebensraum vieler bedrohter Tierarten wie Wildkatze, Schwarzstorch, Wiesenpieper und Kreuzotter bewahrt werden. Darüber informierte das Bundesumweltministerium jetzt bei der Auftaktveranstaltung im thüringischen Frankenheim.

Im Zuge des Projekts sollen den Angaben zufolge auf einem 112 Kilometer langen Abschnitt des Grünen Bandes insbesondere die artenreichen Bergwiesen und Kalktrockenrasen der Thüringer Kuppenrhön erhalten, wiederhergestellt und vernetzt werden. Darüber hinaus sollen Moore, Quellen und Fließgewässer renaturiert, naturferne Waldbestände zu artenreichem Laubwald umgebaut und Stillgewässer saniert und neu angelegt werden.

Im Rahmen des Projektes "Thüringer Kuppenrhön" soll aber nicht nur der Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze, das sogenannte "Grünen Band" geschützt werden, sondern auch den Menschen als Erholungs- und Erinnerungsort zur Verfügung gestellt werden. Damit soll auch ein wichtiger Beitrag für den Erhalt des Grünen Bandes als lebendiges Mahnmal für die ehemalige Teilung Deutschlands geleistet werden.

Bundesumweltministerin Schulze stellte dazu fest: "Das Grüne Band ist ein wertvolles Stück Natur, das uns die friedliche Revolution vor 30 Jahren geschenkt hat. Ein Ort, der einst das Land mit Stacheldraht trennte, verbindet heute Menschen, Landschaften und Biotope miteinander. Das Grüne Band lädt inzwischen zum Wandern, Radfahren und Verweilen ein. Hier sind Orte für Begegnungen entstanden. Die nächste große Aufgabe ist es nun, noch bestehende Lücken zu schließen und wo möglich weitere wertvolle Flächen rund um das Grüne Band einzubeziehen. Das neue Naturschutzgroßprojekt leistet mit seinen 112 Kilometern Länge dabei einen wichtigen Beitrag."

Das Projekt umfasst einen Streifen entlang der ehemaligen Grenze zwischen Unterbreizbach im Wartburgkreis und Hermannsfeld im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Betroffen sind dabei der Grenzstreifen sowie verschiedene Gebiete in der Nähe wie das Ulstertal oder die Hochrhön zwischen Birx und Erbenhausen sowie das Stedtlinger Moor.

Der Bund fördert das Projekt den Angaben zufolge in der zunächst dreijährigen Planungsphase mit rund 725 000 Euro. Für die anschließende Umsetzung seien mehrere Millionen Euro vorgesehen. Betreut wird das Naturschutzgroßprojekt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Chance Natur

Das Naturschutzgroßprojekt "Thüringer Kuppenrhön" gehört zu den bislang 84 Vorhaben, die der Bund im Rahmen des Programms "chance.natur - Bundesförderung Naturschutz" gefördert hat. Die Bundesförderung besteht seit 1979. Seitdem wurden mehr als 500 Millionen Euro an Bundesmitteln für die Sicherung und Entwicklung bundesweit bedeutsamer Landschaftsausschnitte mit einer Gesamtfläche von rund 4000 Quadratkilometern bereitgestellt. Das Bundesförderprogramm "chance.natur" hat sich zum Ziel gesetzt, die herausragenden repräsentativen Landschaften Deutschlands zu fördern und zu sichern, wenn akute Gefährdungen vorliegen und weitere zentrale Förderkriterien wie Großflächigkeit, Naturnähe, Repräsentanz und Beispielhaftigkeit erfüllt werden.
Quelle: Bundesministerium für Umwelt
 
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