Samstag morgens 6.45 Uhr, Alarm! Die Sirene in Mühlbach heult. Es regnet stark. Hochwasseralarm! Ein tosendes Rauschen ist zu hören. Ein Blick auf den Waldweg in Bad Neuhaus – und die schlimme Vermutung wird wahr. Genau derselbe Wildbach, der jetzt den Waldweg entlang rauscht, schoss im Februar vor vier Jahren auch hier entlang über den Schlossplatz, in den Kurpark und das Blumengeschäft Pusteblume.
Das braun gefärbte Wasser führt armdicke Äste und große Steine mit, reißt Maurerkübel um und hat viel Schlamm dabei. Nach dem letzten Ton der Sirene war auch schon die Mühlbacher Feuerwehr vor Ort. Doch sie konnten nicht so viel ausrichten, wie sie wollte. Sie öffnete alle Kanaldeckel und die Gullys, fuhr den Waldweg hoch zum Einlassrohr am Hühnergraben. Hier war alles dicht. Kleine und großen Äste, Gras und Pflanzen vermischt mit Schlamm von den Feldern bei Dürrnhof blockierten den Weg des Wassers in das Rohr, und so suchte es sich den Weg über die Straße.
Obwohl die Stadt Bad Neustadt nach der letzten Flutwelle ein monumentales Bauwerk errichtete, das genau dies alles verhindern sollte. Erst als ein Bagger einige Gitter entfernte, floss das Wasser wieder in das Rohr. Eine Stunde war der Wildbach durch den Waldweg gerauscht. Er hat wieder großen Schaden hinterlassen. Der Blumenladen Pusteblume stand unter Wasser, der Keller der ESB-Schule lief voll, der Keller des Schlosshotels wurde vom Wasser in Mitleidenschaft gezogen. Auch das Foyer des Hotels wurde ein wenig nass. Dies konnte jedoch schnell mit einem Wischlappen behoben werden.
Die Anwohner am Waldweg hatten mit verschlammten Garagen zu kämpfen. Die schlimmsten Verwüstungen jedoch richtete das Wasser wieder im Kurpark an. Pflastersteine wurden herausgerissen, Steine landeten auf den Wiesen, die Blumen wurden platt gedrückt.
Sehr schnell am Ort der Katastrophe waren Ordnungsamtsleiter Arno Büttner und Bürgermeister Bruno Altrichter sowie vom Rhön-Klinikum Frank Scheuerer und Michael Beck. Erschüttert betrachteten sie die durch das Wasser angerichteten Schäden und berieten die gemeinsame weitere Vorgehensweise. Besonders lobten sie jedoch die Feuerwehrmänner und -frauen aus Mühlbach unter ihrem zweiten Kommandanten Thomas Braun, die schnell Hilfe leisteten und sich mit großem Engagement an der Beseitigung der Schäden beteiligten.
