Zu Zeiten des Lockdowns in der Coronakrise haben die Kunden der Stadtwerke erheblich weniger Strom und Wasser verbraucht. Mit der Stadtbuslinie Nessi sind obendrein viel weniger Fahrgäste gefahren als normal, und das Triamare war drei Monate lang komplett geschlossen. Da verwundert es nicht, dass die Halbjahresbilanz der Stadtwerke, die dem Werkausschuss vorgelegt wurde, ernüchternd ausfällt. Vom großen Investitionsprogramm weichen die Stadtwerke aber dennoch nicht ab.
"Wir liegen deutlich unter Plan", bestätigte der Geschäftsführer der Stadtwerke, Ulrich Leber, gleich zu Beginn der Werkausschusssitzung, die, um den Abstandsregelungen genüge zu tun, erstmals im Gemeindehaus Mühlbach stattfand. Am heftigsten macht sich die Coronakrise beim Stromverbrauch und im Triamare bemerkbar. Zwar hatten die Stadtwerke auch in diesem Jahr mit einem Minus von knapp einer Million Euro gerechnet, mit 788 000 Euro im ersten Halbjahr ist dieser Fehlbetrag aber schon Ende Juni fast erreicht worden. "Das werden wir auch nicht mehr aufholen", sagte der kaufmännische Leiter Christian Rutter.
Minusrekord bei den Fahrgastzahlen der Stadtbuslinie
Die Fahrgastzahlen der Stadtbuslinie rauschten im ersten Halbjahr 2020 hinab auf einen Minusrekord der letzten zehn Jahre. Lediglich 174 379 Fahrgäste waren zu verzeichnen; 2019 waren es noch rund 20 000 Fahrgäste mehr gewesen. Der Wasserverbrauch vor allem der Großkunden, sank im ersten Halbjahr um 30 000 Kubikmeter, das Triamare benötigte obendrein 7000 Kubikmeter weniger Wasser. Der Stromverkauf an Großkunden sank um 185 000, der an Tarifkunden um 440 000 Kilowattstunden. Richtig krass sind natürlich die Zahlen des Triamare, wo die Stadtwerke einen Umsatzverlust von 225 000 Euro im ersten Halbjahr 2020 verbuchen müssen. Knapp 51 000 Badegäste mehr hatten im vergleichbaren Vorjahreszeitraum das Schwimmbad besucht.
Trotz aller Verluste durch die Corona-Pandemie halten die Stadtwerke an ihrem Investitionsprogramm 2020 in Höhe von knapp 3,8 Millionen Euro fest. Lediglich kleinere und aufschiebbare Investitionen zum Beispiel in das Solarium im Triamare (10 000 Euro) oder im Strombereich die Station Weichselrain-Birkenweg (20 000 Euro) werden wohl erst im kommenden Jahr getätigt. Das meiste Geld stecken die Stadtwerke nach Plan in diesem Jahr in die Erneuerung und Erweiterung der Stromversorgung mit 1,1 Millionen Euro und in die Wasserversorgung mit 2,2 Millionen Euro.
Noch nicht ganz fertig ist die Jahresschlussrechnung für das vergangene Jahr. Hier sehen die Zahlen aber besser aus als erwartet. Die Stadtwerke rechneten 2019 mit einem Minus von 1,2 Millionen Euro. Das Ergebnis dürfte sich aber bei rund 875 000 Euro Minus einpendeln.
Onlinereservierung für das Triamare
Badegäste im Triamare müssen sich anmelden. Dann können bis zu 1000 Besucher pro Tag das Schwimmbad unter den aktuellen Hygienevorschriften und Abstandsregelungen besuchen. Eine Anmeldung und Reservierung soll in den kommenden Tagen online über die Website www.triamare.demöglich sein, wie Ulrich Leber bestätigte. Die Onlineanmeldung verkürzt die Wartezeiten im Eingangsbereich.