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MELLRICHSTADT
Stadtwald ist gut aufgestellt für die Zukunft
bgb
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:23 Uhr

Revierleiter Julian Grundhuber und Betriebsleiter Mathias Pfüller vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ALEF) nahmen zum letzten Mal an einer Sitzung des Land- und Forstwirtschaftausschusses Mellrichstadt teil. Neben den Ausschussmitgliedern konnte Bürgermeister Eberhard Streit auch Andree Link, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön, und den künftigen Betriebsleiter Michael Merkel begrüßen.

Mathias Pfüller gab einen Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte, in denen der Stadtwald kontinuierlich unter staatlicher Betriebsleitung stand. Bekanntlich endet die staatliche Beförsterung im Stadtwald Mellrichstadt zum Jahresende und wird dann durch die Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön übernommen.

Festlegung im Zuge der Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform1972 waren vorzeitig und freiwillig Roßrieth (hat keinen Stadtwald), Frickenhausen und Bahra Stadtteile geworden, 1978 kamen – von der Regierung angeordnet – Eußenhausen, Mühlfeld und Sondheim dazu. Seit dieser Zeit hat der Stadtwald Mellrichstadt seine heutige Ausformung mit Kernwald Oberer Wald, Hart und Loh plus den bis dahin eigenständigen Gemeindewäldern (nunmehr Ortswaldungen) Eußenhausen, Mühlfeld, Sondheim/Grabfeld, Bahra und Frickenhausen.

Der Staat habe zwar eine vorbildliche Bewirtschaftung der Wälder vorgegeben, sich selbst nun aber aus der Beförsterung zurückgezogen, wurde bedauert. Betriebsleiter des Stadtwaldes waren die Forstamts-Leiter Heinrich Brohmeyer, Horst Neuhauser und (kommissarisch bis zur Forstamtsauflösung) Fritz Waiden. Mit der Forstreform 2005 wurde die Sparte Forst in die Landwirtschaftsämter eingegliedert. Hier waren Wolfgang Schlegel, Wilhelm Schmalen und zuletzt Mathias Pfüller tätig. Ab Januar 2019 wird die FBG Obere Rhön zuständig sein. Städtische Förster nur für den Kernwald waren Alfred Kirschner und Otto Kreuzberger.

Die Förster im Stadtwald

Als staatliche Förster nur für die Stadtteile fungierten Hans Hortig und Mathias Pfüller. Nach Wegfall der Stadtförster waren für den kompletten Stadtwald bis 2014 Mathias Pfüller und bis Ende 2018 Julian Grundhuber verantwortlich, ab 2019 ist Michael Merkel der Förster für die FBG Obere Rhön. Forstschutzbeauftragte waren Günther Moritz für Eußenhausen, Wolfgang Krauß für Mühlfeld, Harry Eckardt für Sondheim/Grabfeld, Karl-Heinz Kirsch für Bahra und Klaus Ress für Frickenhausen.

Mit großem Erfolg wurde die Waldneuordnung mit Beteiligung von Stadtwaldflächen mit den Gemeinden Sondheim, Bahra und Frickenhausen abgewickelt. Angedacht ist die Waldflurbereinigung noch in Eußenhausen.

Trockenheit hat dem Wald geschadet

Naturkatastrophen wie Stürme, extreme Trockenheit und Borkenkäferbefall machen die Forstbewirtschaftung nur bedingt planbar, so Mathias Pfüller. Auch im Sommer 2015 und in diesem Sommer schadete die extreme Trockenheit dem Wald. Reagieren müssen stand oftmals vor planvollem agieren können. Im 9. Laufzeitjahr der gültigen Forsteinrichtung läuft es trotz Schadenereignissen einigermaßen im Lot, fasste Pfüller zusammen.

Die letzten Jahre der Zusammenarbeit mit dem Staat waren erfolgreich, stellte Bürgermeister Streit fest. Die Strategien wurden so gesetzt, dass es in eine gute Zukunft geht. Er dankte Julian Grundhuber und Mathias Pfüller für die Arbeit als Revier- und Betriebsleiter. Und, obwohl Streit sich auf den neuen Weg freut, habe er dabei einen bitteren Beigeschmack und fühle sich „brüsk vom Staat vor die Tür gesetzt“. Durch diese Reform habe der Staat viel Bezug zur Praxis verloren, bedauerte er.

Invasion der Borkenkäfer

Mathias Pfüller führte weiter aus, dass seit August allerorten (auch in anderen Revieren) die Borkenkäfer-Population explodiert. Nach seinen Schätzungen liegt allein in Tschechien der Käferholzanfall bei 20 Millionen Festmeter, pessimistische Schätzungen gehen von bis zu 40 Millionen Festmeter aus. Gab es sonst bis zum Frühherbst zwei bis drei Käfergenerationen, gibt es heuer nicht selten eine vierte Generation. Der Einschlag aktuell liegt bei knapp 4900 Festmetern. Zu den Brennholzpreisen im Stadtwald fasste der Ausschuss einstimmig den Beschluss, alles wie im Vorjahr zu belassen.

 
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