Als ein umfangreiches Zahlenwerk hat Anton Fischer, Fraktionssprecher der CSU und der Jungen Liste den 24-Millionen-Haushalt (wir berichteten) bezeichnet, der am Donnerstag dem Gremium vorlag. Dem stimmten auch die Kollegen Frank Helmerich (Fraktion 20 plus) und Gerald Kneuer (Bürgerblock) zu. Sie alle hoben die enorme Arbeitsbelastung und Überstunden sowohl für den Kämmerer Vitali Auch aber auch von Geschäftsführerin Elisa Sperl und weiterer Mitarbeiter der Verwaltung im Rathaus heraus. Bürgermeister Thomas Helbling betonte, dass mit dem Haushalts 2022 die Weichen für die weitere Entwicklung von Bad Königshofen und den Stadtteilen gestellt wurden. Insgesamt stimmte man dem Haushalts- und Stellenplan, dem Investitions- und Finanzplan und dem fortgeschriebenem Haushaltskonsolidierungskonzept 2022 zu.
Das Stadtoberhaupt sprach die Corona-Pandemie und ihre Folgen an und nannte speziell den Einzelhandel, der extrem betroffen sei. Positiv vermerkte Thomas Helbling den Zusammenhalt der Bevölkerung in dieser Zeit. Hinsichtlich des Kriegs in der Ukraine sprach er von 80 Flüchtlingen, die man in der Stadt und teils auch privat in den Stadtteilen aufgenommen habe. Alles in allem sei man als Kommune einigermaßen zufriedenstellend durch die letzten Monate gekommen. Die größte Aufgabe sei weiterhin für die Grund- und Mittelschule eine gute Lösung zu finden und den Grundschulstandort Bad Königshofen zu stärken.
Zustimmung gab es dann für sechs Bauanträge sowie Auftragsvergaben. Dabei ging es um die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Daches und der Fassade am Rathaus Bad Königshofen ebenso einer Tragwerksplanung. Für den Neubau der Trinkkur- und Wandelhalle wurde ein Angebot für die Innenarchitektur eingeholt, und es ging um Unterhalts- und Glasreinigung städtischer Objekte. Hier haben drei Firmen ein Angebot abgegeben. Zustimmung gab es dann für den Neuerlass der Erschließungsbeitragssatzung sowie der Satzung zur Erhebung von Kostenerstattungen. Hierbei geht es um Ausgleichsflächen und Ausgleichsmaßnahmen, um die Bauleitplanung zu verwirklichen.
Aktuell 400 Geflüchtete
Bürgermeister Thomas Helbling sprach dann noch einmal das Thema Flüchtlinge an. Sein Dank galt Anne Hüttner, zuständig für die Familienbildungshäuser der Diözese Würzburg, und ihren Mitarbeitern. Gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen und dem Netzwerk Jugendkultur sei es gelungen, innerhalb eines Tages das Haus St. Michael für Geflüchtete aus der Ukraine bewohnbar zu machen. Dank sagte er Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs und ihrem Team sowie den Maltesern. Zur Flüchtlingssituation wusste der Bürgermeister, dass aktuell 400 Geflüchtete im Landkreis wohnen, aber wohl insgesamt 1000 vorgesehen sind. Festzustellen sei, dass der Hauptteil davon bislang im Grabfeld untergebracht ist. Dank ging an die Allianz Grabfeldgau, aber auch Privatleute, die Hilfsaktionen starten oder Flüchtlinge aufnehmen.
Hingewiesen hat Bürgermeister Thomas Helbling auch auf die afghanischen Ortskräfte im Haus St. Michael, die dort seit Dezember in einem Nebentrakt untergebracht sind. Dazu sagte Frank Helmerich, dass diese in den vergangenen Monaten regelrecht allein gelassen wurden. Die Regierung, die zuständig war, habe sich nicht gekümmert. Im Vergleich zu den Geflüchteten aus der Ukraine könne fast von einer zwei-Klassen Gesellschaft gesprochen werden.
"Die afghanischen Ortskräfte mussten sich selbst um alles kümmern, auch um die notwendigen Tests. Da blutet mir das Herz." Dies gelte auch für die Einrichtung einer Internetverbindung. Bürgermeister Thomas Helbling sagte dazu, dass die Regierung unterbesetzt sei, und es Ortskräfte nicht nur in Bad Königshofen gebe. Die Flüchtlingshilfe sollte professioneller aufgestellt werden. Bislang würden Kommunen alleine gelassen.