
Der Mittwoch stand in Bad Neustadt ganz im Zeichen der Diskussion über die Frage, ob die Stadthalle saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden soll. So übergaben die Initiatoren des Bürgerbegehrens im Rathaus ihre Unterschriftenlisten, mit denen sie einen Bürgerentscheid für den Erhalt der Stadthalle herbeiführen wollen. Nur wenig später stellten die Freien Wähler den – bereits vor dem Bürgerbegehren geplanten – Antrag, ein Ratsbegehren zu beschließen, in dem die Bad Neustädter darüber befinden sollen, ob der Neubau für 14,5 Millionen Euro errichtet werden soll.
Schließlich waren die Bad Neustädter in die Stadthalle eingeladen, wo ihnen die Neubauplanung ausführlich vorgestellt wurde, über die dann bis Mitternacht ebenso ausführlich, aber weitgehend sachlich diskutiert wurde. 150 Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich vom Architekten, von Fachplanern und Vertretern der Stadt informieren zu lassen.
Die zeigten sich gut vorbereitet und stellten nicht nur die Pläne für das neue Gebäude vor, sondern begründeten ausführlich, warum – aus ihrer Sicht – ein solcher Neubau alternativlos ist. Einig war man sich darin, dass die alte Stadthalle ein interessantes Gebäude ist, aber auch darin, dass eine Sanierung nicht möglich ist. Das Gebäude sei schlicht zu klein, um die Anforderungen zu erfüllen, die an eine moderne Stadthalle gestellt werden. Aus einem VW Käfer lasse sich kein Golf machen, auch wenn er ein schönes Auto ist, versuchte Bürgermeister Bruno Altrichter das bildlich zu erläutern.
Küche und Foyer wiesen für heutige Erfordernisse viel zu wenig Platz auf, „zuschaltbare“, variable Räume oder Räumlichkeiten für parallele Veranstaltungen seien nicht vorhanden, schließlich sei die Halle selbst zu klein. Konzertveranstalter kämen daher nicht mehr nach Bad Neustadt, und auch bei ansässigen Firmen gebe es Überlegungen, Veranstaltungen aus Platzgründen andernorts abzuhalten, was der Betriebsratsvorsitzende Egon Friedel für die Firma Preh bestätigte. Gerade mit Blick auf folgende Generationen und die heimische Wirtschaft müsse Bad Neustadt eine Stadthalle bieten, die den Ansprüchen an ein Mittelzentrum gerecht wird, so Altrichter, der auch betonte, dass der Neubau nicht überdimensioniert wäre.
Entsprechend sind auch die Pläne, die Architekt Michael Bracke dann vorstellte. Ein etwas größerer Saal, der allerdings erweitert werden kann, damit hier bis zu 1200 Besucher (bisher 850) Platz finden, ein weitaus größeres Foyer, eine wesentlich größere Catering-Küche und Seminarräume sollen in dem Neubau entstehen, der dann etwa 1000 Quadratmeter mehr Nutzfläche haben wird als die bisherige Stadthalle.
Das hat natürlich seinen Preis, und der ist seit den ersten Schätzungen von rund zehn Millionen Euro um knapp 50 Prozent auf nunmehr 14,5 Millionen Euro gestiegen. Zum einen, da jetzt die Planungen wesentlich genauer sind, zum anderen, weil zum Beispiel komplizierte Verhältnisse im Untergrund Zusatzkosten von 1,2 Millionen Euro bedeuten.
Eine enorme Summe, wie übereinstimmend festgestellt wurde. Allerdings kann sich die Stadt das leisten, wie der Bürgermeister feststellte. Dank erfreulich gestiegener Einnahmen muss die Stadt den bisher schon geplanten Kredit von vier Millionen Euro nicht weiter erhöhen.
Mit insgesamt 6,6 Millionen Euro aus den Rücklagen und den Fördergeldern sei eine solide Finanzierung sichergestellt, so der Bürgermeister weiter.
Ratsbegehren für neue Halle
Die Freien Wähler wollen, dass neben dem Bürgerbegehren für den Erhalt der Stadthalle auch ein Ratsbegehren für den Neubau einer Stadthalle abgehalten wird. Fraktionssprecher Gerald Pittner beantragte jetzt, der Stadtrat solle in seiner nächsten Sitzung ein Ratsbegehren mit der Fragestellung beschließen, ob die bisherige Planung der Stadthalle, die alle von den Bürgern gewünschten Nutzungen umfasse, für rund 14,5 Millionen Euro umgesetzt werden solle. Bislang seien man von einer Kostenobergrenze von zehn Millionen Euro ausgegangen. Man sei aber der Meinung, dass die Nutzungswünsche in einer kleineren oder renovierten Halle nicht kostengünstiger verwirklicht werden könnten. Daher solle man die Bürger befragen, ob die Halle zu diesem Preis gebaut werden soll.
Die derzeitige Stadthalle ist ein reinster Schandfleck. Ein altes und unmodernes Gebäude. Nicht mehr Zeitgemäss. Bad Neustadt kann es sich leisten also sollen die diese Halle auch bauen. Es ist mir ein Rätsel wieso immer irgendwelche Leute solche alten Gebäude erhalten wollen.