Das dürfte nicht nur in Rhön-Grabfeld sondern auch weithin einzigartig sein, dass Sportschießen und Faschingstreiben unter dem Dach eines einzigen Vereins organisiert sind. In Hendungen ist das schon seit 1955 so. Die Hendunger Karnevalsgesellschaft (HeKaGe) ist also eine Abteilung des Schützenvereins Hendungen. Schützenmeister Reinhold Seifert und sein Vorstandsteam sind stolz auf ihre erfolgreichen Karnevalisten, denn ihr tolles Treiben ist eine Werbung für Hendungen, und durch die Einnahmen aus Faschingsveranstaltungen ist der Schützenverein finanziell gesund, wie man in der Generalversammlung im Schützenraum erfuhr.
Dass das Alleinstellungsmerkmal noch weitreichender ist, liegt an der Perkussionstruppe „Bandan Sambistas“, denn die gibt es seit 2002 und sie sind auch im Schützenverein integriert. Deren Trommelfeuerwerk ist weithin bekannt und sehr beliebt. Deshalb werden sie oft eingeladen, zum Beispiel zum Ostheimer Stadtfest, zum Marktfest in Fladungen und zu den Faschingsumzügen in Mellrichstadt, Wargolshausen, Heustreu und Aubstadt. Bei den eigenen Fastnachtsveranstaltungen sorgen sie auch stets für eine Bombenstimmung.
Deshalb waren sie auch Teil des Jahresrückblicks, den HeKaGE-Präsidentin Nicole Koch in der Versammlung ablieferte. Heuer veranstalteten die Bandanesier schon die 64. Prunksitzung und die 17. Mädchensitzung, wobei jede Vorstellung ein eigenes abendfüllendes Programm hatte, was schon einiges über das große kreative Potenzial der HeKaGe aussagt. Auftritte gab es auch beim Senioren- und Kinderfasching sowie bei Umzügen in Nachbargemeinden.
Rund hundert Personen waren in der Session 2018/19 aktiv, darunter 34 Jugendliche. Dazu kamen noch 75 Helfer. Die vier Garden brachten es auf dreihundert Trainingsstunden. Koch bedankte sich bei allen für diese grandiose Leistung, bei den anderen Ortsvereinen für die gute Zusammenarbeit sowie bei den Sponsoren.
Die HeKaGe beteiligte sich im Sommer auch am Ferienprogramm, stellte beim Dorfpokalschießen eine Mannschaft und unterstützte das Hendunger Weihnachtsleuchten mit einem Stand. Schützenmeister Seifert bedankte sich bei den Karnevalisten.
Jahresbericht des Schützenmeisters
Zuvor hatte er seinen eigenen Jahresbericht für die Schützenabteilung abgeliefert, der sich auch sehen lassen konnte. Der Verein hat 67 Mitglieder, darunter zwei Jugendliche, zwei Junioren und sieben Ehrenmitglieder. Neben einzelnen Schießaktivitäten und dem Gauversammlungsbesuch erwähnte er noch die Teilnahmen am Preisschafkopfwettbewerb des OGV Hendungen, am Melkwettbewerb des KTZV Hendungen und an der Vorbereitung des Weihnachtsleuchtens. Er dankte allen Aktiven für ihr Engagement im Verein und für die Dorfgemeinschaft sowie den anderen Ortsvereinen für die gute Zusammenarbeit.
Schießwart Werner Sekora berichtete, dass nur eine Mannschaft am Schießbetrieb in der Wettbewerbsklasse B1 teilnimmt und dort den zweiten Rang belegte. Schützenmeister Reinhold Seifert holte sich beim Vogel-Schießen in Bahra den dritten Platz und war Sieger beim Gau-Altersschießen in Bischofsheim. Das hat zur Folge, dass der SV Hendungen in diesem Jahr das Altersschießen selbst ausrichten darf.
Beim letzten Dorfpokalschießen gab es folgende Gewinner: Klaus Geuppert wurde Schützenkönig, Thomas Geuppert gewann Meister- und Glücksscheibe und Martin Simon war der Sieger beim Schießen auf die laufende Scheibe, die Ehrenscheibe und die Jugendscheibe.
Auf Klaus Simons Kassenbericht folgte das Lob der Kassenprüferinnen Bettina Bach-Umhöfer und Nicol Koch und in der Folge die Entlastung der kompletten Vorstandschaft.
Bürgermeister Florian Liening-Ewert dankte dem Schützenverein und der HeKaGe im Namen der Gemeinde für die umfangreiche ehrenamtliche Arbeit, für die Unterstützung bei gemeindlichen Veranstaltungen und lobte die Akteure für ihre positive Außenwirkung.
Hochrangige Ehrung für Reinhold Seifert
In der Generalversammlung nahm 1. Schützenmeister Reinhold Seifert zusammen mit dem Bürgermeister folgende Ehrungen vor: Die Verdienstnadel des BSSB (Bayerischer Sportschützenbund) mit „Besitz-Zeugnis“ wurde überreicht an Schießwart Werner Sekora, Kassier Klaus Simon und Schriftführer Klaus Scharding, die BSSB-Ehrennadel an Alfred Geuppert und Reinhold Seifert.
Die höchstrangige BSSB-Ehrung erhielt der SV-Vorsitzende selbst. Reinhold Seifert bekam das Protektor-Abzeichen in Silber mit von Herzog Franz von Bayern unterzeichnetem Besitz-Zeugnis.
Für langjährige Mitgliedschaften wurden folgende Personen mit Ehrenurkunden ausgezeichnet: Bruno Reder und Volkmar Seifert für 50 Jahre und Johannes Bach für 40 Jahre.