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Obereßfeld
Spenden: Man darf die Leute nicht beschämen
Gemeinderätin Elisabeth Trice kümmert sich um die Spenden-Ausgabestelle der Grabfeld-Allianz in Obereßfeld.
Foto: Regina Vossenkaul | Gemeinderätin Elisabeth Trice kümmert sich um die Spenden-Ausgabestelle der Grabfeld-Allianz in Obereßfeld.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 12.05.2022 02:26 Uhr

Seit rund einer Woche hat der Ansturm auf die Spenden-Ausgabestelle für Flüchtlinge im Jugendheim Obereßfeld nachgelassen. Das zeige, dass die ersten vom Staat ausgezahlten Gelder angekommen sind und die Leute sich selbst etwas kaufen können, meint Gemeinderätin Elisabeth Trice, die sich gemeinsam mit Freiwilligen um die Ausgabestelle kümmert. Hauptsächlich Neuankömmlinge brauchen Soforthilfe in Form von Lebensmitteln und Kleidung.

Bis die Registrierung abgeschlossen ist und die ersten Gelder ausgezahlt sind, dauert es viele Wochen, in dieser Zeit sind die Flüchtlinge auf Unterstützung ihrer Gastgeber und hilfsbereiter Bürger angewiesen. "Die Leute waren sehr spendabel", berichtet Trice. Über die Whatsapp-Gruppe musste nur veröffentlicht werden, was gebraucht wird, kurz darauf stand jemand vor der Tür und hat es abgegeben, sei es eine Haarschneidemaschine oder Fußballschuhe für Kinder und Jugendliche. Über Whatsapp kann man auch Wohnraum oder Möbel anbieten "Die Trikots und Fußballschuhe sind alle weg, weil viele Vereine ukrainische Kinder aufgenommen haben", erklärt Trice. Gute Winterbekleidung war anfangs sehr gefragt, auch Windeln und Babysachen, aber auch Spielsachen und einfache Kinderbücher, Malbücher sowie Fibeln von der ersten Klasse zum Deutschlernen.

Lager ist jetzt in der alten Schule

Manchmal muss man sich allerdings wundern, was manche Leute anliefern: Unbrauchbares wird stillschweigend aussortiert. "Wir wollen die Leute nicht beschämen und ihren Stolz verletzen. Die Spenden sollen keine Almosen sein", sagt die Gemeinderätin dazu. Momentan werden alle Wintersachen in das neue Lager geräumt, Sommerbekleidung wird jetzt in der Ausgabestelle einsortiert. Inzwischen ist nämlich das Lager in der Industriestraße in Sulzdorf a. d. L. geräumt worden, weil der Raum anderweitig benötigt wird. Trappstadts Bürgermeister Michael Custodis hat Räume in der alten Schule hinter dem Gästehaus angeboten, sämtliche Kisten und Vorräte sind dorthin umgezogen, die zentrale Ausgabestelle im Grabfeld-Allianzgebiet bleibt jedoch in Obereßfeld.

Von den eingegangenen Spendengeldern werden Lebensmittel eingekauft, die gerade fehlen. Bürgermeisterin Angelika Götz, Initiatorin der Spendenaktion, verwaltet das Geld und sammelt die Quittungen. Gezeigt hat sich, dass die Fertiggerichte in Dosen nicht gern genommen werden. Gebraucht werden nach wie vor Fischdosen, geschälte Tomaten, Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker, Salz, Reis, Tee, Kaffee, Kaba, haltbarer Käse, Gries, Gemüsebrühe und Butterkekse sowie Shampoo.

Man wisse nicht, was die Zukunft bringt, ob ein neuer Ansturm von Flüchtlingen bevorsteht oder bald Frieden geschlossen werde – die Spendenausgabe wird ihre Aufgabe erfüllen, solange es notwendig ist. Wenn etwas übrigbleibt, gehen die Lebensmittel an die Tafel und die anderen Hilfsgüter ebenfalls an soziale Einrichtungen, haben die Verantwortlichen bereits beschlossen.

Manche Dinge wie Zahnbürsten und Babysachen werden nur in Originalverpackungen weitergegeben.
Foto: Regina Vossenkaul | Manche Dinge wie Zahnbürsten und Babysachen werden nur in Originalverpackungen weitergegeben.
 
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