Toll war sie, die Mellrichstädter Erlebnisnacht. Rekordverdächtig war sie auch, nicht nur, was den Publikumszuspruch betraf. Denn das Angebot an Attraktionen, Vorführungen und Einkaufsmöglichkeiten war abwechslungsreicher als in den Jahren zuvor.
Wie immer bei solchen Großveranstaltungen hatte dieser Erfolg viele Väter und Mütter. Er stand und fiel mit der Bereitschaft der einheimischen und auswärtigen Anbieter. Geschäftsleute, Vertreter der Kultur und der Gastronomie und die vielen Helfer haben alles getan, um dem Motto der Erlebnisnacht „Shoppen, Schlemmen, Staunen, Erleben“ gerecht zu werden.
Allein die unzähligen Lichter, von einem gnädigen Wind- und Regengott verschont, die die Straßenränder und Mauern säumten, oder die von Kindern der Malbach-Grundschule bunt zusammengestellten Motive auf der Hauptstraße und im Brügel, das allein war schon eine erstaunliche Leistung.
Start am Pulverturm
Am Pulverturm ging es los, unüberhörbar mit Frank Stäbleins Jugend-Drummer-Corps. Diese gaben am Marktplatz den Auftakt zu den Begrüßungsworten von Bürgermeister Eberhard Streit und dem Vorsitzenden des Vereins „Aktives Mellrichstadt“, Wolfgang Pfeiffer. Dort zogen dann die verschiedenen Musikanten ein, unterhielten den ganzen Abend bis Mitternacht mit Musik. Mitreißende Musik gab es auch am VG-Vorplatz, am Roßmarkt, am Linsenbrunnplatz, in Innenhöfen an der Hauptstraße und am Brügeleck, dort von einer Riesenbühne herunter, mit Videosequenzen an der Rückwand. Sanftere Töne erklangen in der Spitalkapelle und im Bürgerhaus. Wer wollte, konnte sich gleich ein Stockwerk höher einem Sing- und einem Tanzkreis anschließen. Line Dancers traten im Fronhof zu Country and Western Songs auf. Eine Tanzvorführung gab es auch am Marktplatz.
Entzückende Elfen
Großen Zuspruch fand das Orgelkonzert in der mystisch-dunklen Stadtkirche, ein starker Kontrast zu dem quirligen Leben draußen auf der Hauptstraße. Der Jugendchor und „Mittendrin“ unterhielten die Besucher mit volkstümlichen Liedern in der Carl-Fritz-Stube. Eine Gruppe dieses Vereins war zuvor schon singend durch die Stadt gezogen. Von gefälliger Musik begleitet war auch der Tanz der „Ballettmäuse“, entzückende kleine Elfen der Volkshochschule. Zum Kulturangebot gehörten ebenso die Vorführungen des Marionetten-Improvisationstheaters und die Auftritte der fantastisch kostümierten und geschminkten Truppe von „METTheater“ in der Kreisgalerie, wo sich die Besucher fast gegenseitig auf die Füße traten, wo sie günstige Gelegenheit hatten, die Bilder der Kreisgalerie anzuschauen.
Lichtgestalten in der Altstadt
Fantastisch anzusehen waren auch die Mellrichstädter Lichtgestalten, die die Besucher am Eingang in die Altstadt begrüßten; eine Augenweide die Wesen aus einer anderen Welt mit ihren farbigen Riesenplissee-Gewändern und die Feuervögel auf Stelzen. Von den Thüringer Nachbarn waren zwei mittelalterlich gekleidete „Frowen“ und ein stattlicher Ritter gekommen und warben damit für ihr neues Theaterstück auf der Henneburg im Juni 2019. Zu den besonderen Effekten zählten die Feuer- und Pyroshows in der Unteren und der Oberen Hauptstraße und am Marktplatz.
Mellrichstadts Ehrenbürger Rudolf Mauder hatte viele Besucher in seinem Heimatmuseum um sich geschart, als er „Sagenhaftes“ aus unserer Heimat vorlas. Wer spannende, unterhaltsame und amüsante Geschichten hören wollte, war auch bei Sylvie Kohl im Treffpunkt in der Bauerngasse gut aufgehoben; mit den Erzählungen der „Mitternachtsspitzen“, von Peggy Neugebauer und David Henkes, diesmal in der Carl-Fritz-Stube vorgetragen, klang die Erlebnisnacht traditionell aus, zeitgleich übrigens mit der Licht- und Lasershow am Marktplatz.
Verkaufsoffen
Für das leibliche Wohl war in einer geradezu üppigen Weise gesorgt. An 32 Stellen, Gasstätten, Fahrkiosken oder Buden, konnte man sich laben oder seinen Durst stillen. Die Fachgeschäfte vom Alfons-Halbig-Platz bis in die untere Hauptstraße dürften auch mit dem Kundenzuspruch zufrieden gewesen sein, denn wenn man durch die offenen Türen oder durch die Schaufenster in die Geschäfte schaute, waren dort immer viele Besucher zu sehen.
Überhaupt galt das für alle Orte, wo etwas Besonderes geboten wurde, sogar für den etwas abgelegenen Schafhof und den zum Besteigen geöffneten Bürgerturm. Die Organisatoren hatten auch an die Kinder gedacht und Möglichkeiten zum Malen angeboten.
Eine Mutter des Erfolgs war Brigitte Proß, die Geschäftsführerin des Vereins „Aktives Mellrichstadt“. Ihr Team hatte in Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Bauhof und der Feuerwehr, das Fest organisiert.
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