
Seit zwei Jahren wird in Salz um Mitternacht die Straßenbeleuchtung abgeschaltet. Diese Maßnahme beschäftigt nach wie vor die Bevölkerung. Unter den Teilnehmern der Bürgerversammlung waren jedenfalls nicht nur Freunde der Einsparungsmaßnahme, sondern mehrere Kritiker, die Bürgermeister Martin Schmitt ihren Unmut spüren ließen. Doch der durfte sich zum Auftakt der Zusammenkunft erst einmal über ein Geschenk freuen.
Das Präsent bestand aus einem Gemälde von Brigitte Melzer-Hohenester und zeigt die Hoftore im Altort. Die historischen Gemäuer sind ein Merkmal von Salz und haben sie seit ihrem Zuzug angesprochen, erklärte die Künstlerin, deren Werk nun einen gebührenden Platz im Rathaus bekommen soll, versprach Schmitt.
Erstmals sinkende Einwohnerzahlen in Salz
Etwas weniger erfreut dürfte der Bürgermeister über die teilweise harsche Kritik an der Nachtabschaltung gewesen sein, die zu einem Hauptthema im Diskussionsteil wurde. Zuvor ging Schmitt jedoch auf die Ereignisse des Vorjahres ein und berichtete, dass die Einwohnerzahlen nach Jahren der Steigerung erstmals sanken und 32 Personen weniger registriert wurden. Ebenso vermeldet er einen Rückgang bei Verstößen gegen die Geschwindigkeitsbegrenzungen im Ort. Zwar liefe dadurch ein Defizit von 4000 Euro auf, für ihn gewährleiste die Verkehrsüberwachung jedoch ein Stück Sicherheit.
Eine Fülle von Angeboten werden inzwischen von der NES-Allianz wahrgenommen, fuhr Schmitt fort. Die Bandbreite reiche von einem Ferienprogramm über die Seniorenbetreuung bis zum Regionalbudget und Waldkindergarten. Die Gemeinde hat die Ortsverbindungsstraße nach Löhrieth wie auch den Grünabfallplatz hergerichtet.
Alter Kindergarten wird saniert
In diesem Jahr soll voraussichtlich die Sanierung des Alten Kindergartens in Angriff genommen werden. Die Umgestaltung des Dorfweihers befinde sich aber noch weiter in der Planungsphase. Eine Bebauung des Areals Frankenstraße stellte Schmitt noch nicht in Aussicht. Dafür soll das Interesse an einer Nahwärmeversorgung ermittelt werden, und die Neugestaltung des Pausenhofes an der Schule stehe bevor. Für die Erweiterung des Gewerbegebiets sind die denkmalschützerischen Voruntersuchungen erledigt worden.
Mit dem Hinweis auf die Nachtabschaltung und einen halbierten Stromverbrauch lieferte Schmitt das Stichwort für mehrere Wortmeldungen. Andreas Sietz machte den Einstieg und schilderte, dass sich in der Mühlbacher Straße junge Erwachsene nachts einen Spaß daraus machten, mit aufgemotzten Autos "in ein dunkles Loch" zu rasen. Daher forderte er eine raschere Umrüstung auf LED-Technik oder Verlängerung der Leuchtdauer.
Straßen sollen peu à peu saniert werden
Edwin Griebel ergänzte, dass Rettungskräfte in der Dunkelheit vergeblich nach Hausschilder suchten, und Wolfgang Herbert erschien die Abschaltung um 24 Uhr zu früh, weshalb Schmitt schließlich einlenkte und bekundete, dass sich der Gemeinderat noch einmal des Themas annehmen wird.
Rolf Niderehe monierte den Zustand der Hangstraße und forderte, jedes Jahr eine Straße herzurichten, woraufhin Helmut Ziegler ergänzte, dass im gesamten Ort Gehwege und Straßen vernachlässigt werden. Außerdem verlangte Niderehe vom Bürgermeister eine Initiative, ein Lebensmittelgeschäft nach Salz zu holen. Schmitt erwiderte, dass er vergeblich zahlreiche Versuche unternommen habe, einen Betreiber zu finden.
Geringe Nachfrage nach Bauplätzen
Maria Koch regte eine Erweiterung der Aussegnungshalle an, da bei Beerdigungen zu wenig Unterstellmöglichkeiten vorhanden seien. Schmitt berichtete dazu von Überlegungen, zumindest behelfsmäßig Schirme aufzustellen.
Auf die Frage von Wolfgang Herbert berichtete Schmitt, dass sich die Erweiterung des Baugebiets noch in Planung befinde und er das Vorhaben nicht akribisch verfolge, weil die Baupreise derzeit zu hoch und Nachfrage gering seien. Christiane Schlereth schlug eine Verbesserung der Seniorenbetreuung vor, woraufhin Hannah Kirchner, Quartiersmanagerin von Saal, anbot, ihre Arbeit vorzustellen.