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SONDHEIM
Spannend, aufregend und im hohen Maß zeitfüllend
Die Ortsvertreter der betreuten Gemeinden überreichten Pfarrer Gerhard Jahreiß und seiner Frau Bärbel Abschiedsgeschenke. Von links: Frank Vetter aus Sondheim/Grabfeld, Holger Simonoff aus Bahra, Jörg Rothaar aus Mühlfeld, Kurt Leeb aus Roßrieth und Bürgermeister Eberhard Streit.
Foto: Brigitte Gbureck | Die Ortsvertreter der betreuten Gemeinden überreichten Pfarrer Gerhard Jahreiß und seiner Frau Bärbel Abschiedsgeschenke.
bgb
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:58 Uhr

Aus allen von ihm betreuten Gemeinden hatten sich nach dem Abschiedsgottesdienst Christen in der Halle am Berglein in Sondheim/Grabfeld versammelt, um im geselligen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen persönlich Abschied von Pfarrer Gerhard Jahreiß zu nehmen.

35 Jahre sei es nun schon her, dass Pfarrer Jahreiß als junger Pfarrer mit vielen Erwartungen in die Gemeinde mit vielen Gemeindeteilen gekommen sei, sagte Bürgermeister Eberhard Streit. Jahre, in denen er den Gemeindemitgliedern mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe. Mit dem Eintritt in den Ruhestand sei der Tag gekommen, ihm dafür zu danken– für die Anstöße, die er gegeben habe, für die gute Zusammenarbeit und das offene Ohr, dass er stets für alle hatte.

Viele gemeinsame Anliegen

Kirche und Politik gingen nicht immer konform, hätten aber vieles gemein. Gemeinsamer Nenner sei das Wohl der Menschen, so Streit. Oft habe man in gemeinsamen Anliegen zusammen gesessen. Als Religionslehrer sei er am Gymnasium und in hohem Maße überregional aktiv gewesen. Seine Frau habe ihn offensichtlich gestützt und gestärkt. Mit den sieben eigenen Kindern sei es immer ein offenes Pfarrhaus gewesen. Pfarrer Jahreiß sei zu jeder Zeit Ansprechpartner für alle Glaubens- und existenzielle Fragen gewesen. Es war spannend, aufregend, in hohem Maße zeitfüllend. Im Namen der Stadt, des Stadtrates und der Ortssprecher von Bahra, Mühlfeld, Roßrieth und Sondheim/Grabfeld wünschte Streit Pfarrer Jahreiß und seiner Frau alles Gute und Gottes Segen. Jörg Rothaar (Mühlfeld), Kurt Leeb (Roßrieth), Frank Vetter (Sondheim) und Holger Simonoff (Bahra) überreichten Bilder mit den Ansichten der jeweiligen Kirchen.

Segensreich gewirkt

Stellvertretender Landrat Peter Suckfüll sagte, in 35 Jahren habe Pfarrer Jahreiß das Evangelische hier nachhaltig geprägt und das Amt segensreich ausgeführt. Sein pastoraler Dienst sei eine lebenslange Verpflichtung, nun aber an einem anderen Ort. Suckfüll betonte die hervorragende Arbeit und das offene Ohr für alle Bürger in der Gemeinde und der Region. Für das langjährige angenehme Miteinander sagte er ein herzliches Vergelt's Gott. Er möge sich gern an die Heimat Rhön-Grabfeld zurückerinnern, wünschte Suckfüll.

Fritz Schroth sprach in dreifacher Funktion als Vertreter des Dekanatsausschusses, als Vertreter der Kirchenleitung und für die Tagesstätte Hohe Rhön, wobei er Mühlfeld als Sammelbegriff für alle Orte nahm. Es sei ungewöhnlich, 35 Jahre an einem besonderen Ort zu sein. „Sie kamen zu einer Zeit her, als diese Region mit ihren Gemeinden an der existierenden Zonengrenze keinen guten Ruf bei der Besetzung von Stellen in der Landeskirche hatte. Vielen erschien es wie eine Verbannung.“ Dass er dennoch freiwillig gekommen sei, verdiene noch heute ein ganz großes Lob. Mit Leidenschaft habe er seinen Beruf ausgeübt, mit Hingabe und Leidenschaft das Evangelium verkündet. Vielen seien er und seine Frau zum Segen geworden. Pfarrer Jahreiß habe Spuren hinterlassen, auch bei den christlichen Tagesstätten.

Ökumenisches Miteinander

Der katholische Diakon Hans-Günther Zimmermann, der mit Pfarrer Jahreiß das Gebetshaus gegründet hat und der ihn schon seit über 20 Jahren kennt, bezeichnete die Zusammenarbeit mit ihm als immer sehr bereichernd und dankte herzlich für das ökumenische Miteinander.

Wie Pfarrer Jahreiß erzählte, sind zwei seiner Töchter „geistlich unterwegs“. Die älteste ist hauptamtlich im Kirchendienst beschäftigt, die jüngste, Tabea, studiert in Greifswald Theologie und tritt wohl in die Fußstapfen des Vaters. Als Vater zeigte sich Jahreiß dankbar, dass alle Kinder den „geraden Weg“ gehen.

 
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