
Gleich mehrere Punkte treiben momentan den Verbandsvorsitzenden und den Geschäftsführer des Abwasserverbandes Saale-Lauer die Sorgenfalten ins Gesicht. Auch hier sind die Auswirkungen der momentan unruhigen Zeit zu spüren. Die schwierigste Situation zeigt sich bei den Lieferungen für die Betriebsmittel für die Phosphorfällung. Die Eisensalze, die für die Herstellung des Produktionsmittels benötigt werden, stehen nur in geringen Mengen zur Verfügung. Ohne diese Betriebsmittel können die Einleitgrenzwerte für Phosphor nicht eingehalten werden. Kurzfristig können die Engpässe nicht behoben werden, teilten die Hersteller mit.
Es drohen hohe Geldstrafen
Ausnahmeregelungen wird es vom Bayerischen Umweltministerium nicht geben, wie Geschäftsführer Arno Schlembach aus einem Brief dieser Behörde zitierte. Auch deutlich gestiegene Einkaufspreise, zur Zeit 65 Prozent, müssen akzeptiert werden. Das bedeutet, auch wenn man keine Möglichkeit sieht, die Eisensalze einzukaufen und auf der Kläranlage einzusetzen, müssen trotzdem die Grenzwerte eingehalten werden. Es drohen hohe Geldstrafen gegenüber den Kläranlagenbetreibern.
Schlembach betonte, dass der Abwasserverband Saale-Lauer bereits Mitte September eine Bestellung aufgegeben hat. Inzwischen liegt dem Verband eine Auftragsbestätigung vor. Die Lieferung soll zum 8. November 2022 erfolgen. "Wir hoffen, dass geliefert wird", betonte der Geschäftsführer. Parallel zur obigen Bestellung kontaktierte die Verwaltung die Firma VTA aus Passau als zusätzliche Absicherung. Von dort könne man ein ähnliches Produkt erwerben, so Schlembach. Der Preis würde sich jedoch verdoppeln und es wäre eine Tankreinigung notwendig. "Wir zählen jedoch auf die Firma Brenntag aus Mülheim, die uns die Lieferung bestätigt hat", so der Geschäftsführer.
Teilweise keine Angebote
Das zweite Problem, welches sich im Abwasserverband auftut, ist die Gewinnung von Handwerkern für den Umbau und die Sanierung des Betriebsgebäudes auf der Kläranlage. Auf die Ausschreibung von Heizungsarbeiten (17 Unternehmen) und Lüftungsarbeiten (13 Unternehmen) meldete sich keine Firma mit einer Angebotsabgabe. Folgende andere Gewerke wurden vergeben: Firma Scheuplein, Dürrnhof, Abbruch- und Rohbauarbeiten (72.000 Euro), Firma Büchs, Burglauer, Putz- und Malerarbeiten (86.322 Euro), Fliesen Görner, Hermsdorf, Estrich- und Fliesenarbeiten (41.000 Euro), CHS Container, Worms, Mietcontainer für neun Monate (15.000 Euro), Firma Weiß, Bad Neustadt, Sanitärarbeiten (111.000 Euro). Für die Gewerke Schreinerarbeiten, Metallbauarbeiten, Bodenbelagsarbeiten, Büromöbel wurden die Verbandsvorsitzenden ermächtigt, nach Wertung die jeweiligen Aufträge zu vergeben. Auch die Heizanlagen und Lüftungsarbeiten werden ein zweites Mal ausgeschrieben. Der Umbau der Elektrotechnik wird in Teilen vom Personal des Abwasserverbandes durchgeführt. Die restlichen Arbeiten müssen noch ausgeschrieben werden. Auch hier werden die Verbandsvorsitzenden die Aufträge vergeben.
Alle drei Jahre wird gemessen
Die Schmutzfrachtmessung stand in 2022 wieder an. Alle drei Jahre wird diese an 15 vorgegebenen Außenmessstellen durchgeführt. Es kann nur an 21 Trockentage hintereinander gemessen werden. Thomas Stahl von Institut Nuss aus Bad Kissingen stellte die Zahlen ausführlich vor und erklärte die Ergebnisse für jede Messstelle. Erhöht haben sich nur die Werte von Bad Neustadt (1,33 Prozent), Münnerstadt (0,08 Prozent) und Salz (0,85 Prozent).
Die übrigen Gemeinden im Verband Saale-Lauer ( Burglauer, Hohenroth, Niederlauer, Rödelmaier, Schönau, Strahlungen) haben ihre Schmutzfrachtwerte reduziert. Die Einwohnerwerte verändern sich nicht.