Auf dem Dach der Kuratiekirche Sankt Bartholomäus in Leutershausen ist die erste vom Bistum genehmigte und bezuschusste Photovoltaikanlage ans Netz gegangen. Seit 21. September wird hier Strom produziert und beim Überlandwerk Rhön eingespeist. „Wir sind Pioniere“, freut sich Dekan Andreas Krefft.
„Es ist supergut investiertes Geld“, so der Dekan. Kirchenpfleger Robert Müller lobte die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Die Idee kam Müller bei der Lektüre des Würzburger katholischen Sonntagsblatts. Dort erschien Anfang Juli 2022 ein Bericht darüber, unter welchen Bedingungen Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Gebäuden im Bistum möglich sein sollen. „Das war eine Inspiration“, sagt Müller. Er habe privat seit 13 Jahren eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und damit gute Erfahrungen gemacht.
Als sich bei der Sitzung der Kirchenverwaltung am 18. Januar herausstellte, dass genügend Finanzmittel für die Verwirklichung einer Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach vorhanden waren, beschlossen die Mitglieder, den entsprechenden Antrag zu stellen. Am 26. März faste die Kirchenverwaltung den Beschluss, eine Photovoltaikanlage mit einer Maximalleistung von 29,75 kWp anzuschaffen und den damit erzeugten Strom komplett beim Überlandwerk Rhön einzuspeisen. Vom Bistum kam eine Liste mit insgesamt 19 Prüfkriterien für solare Anlagen: Steht das Gebäude unter Denkmalschutz? Was sagt die Orts- und Gestaltungssatzung der Kommune? Ist die Tragfähigkeit der Dachflächen nachgewiesen? Ist die Dacheindeckung für eine Betriebsdauer von mindestens 20 Jahren geeignet? „Alle Unterlagen waren vorhanden“, lobt Karsten.
Nach Zustimmung des Bistums wurde die Photovoltaikanlage Anfang September auf dem Kirchendach montiert. Am 21. September ging sie in Betrieb. Die Anlage erzeuge im Schnitt 33.000 Kilowattstunden Strom im Jahr, dafür zahle das Überlandwerk rund 3800 Euro.
Für die Anschaffungskosten von knapp 36.000 Euro gewährt das Bistum den Höchstzuschuss von zehn Prozent. „Wir hatten gar nicht damit gerechnet“, sagt Müller. „Diese Anlage ist ein Zeichen, dass die Kirche auch in eine andere Richtung gehen kann“, sagt Karsten. „Die Nutzung erneuerbarer Energien ist ein wertvoller Beitrag zu Bewahrung der Schöpfung, und die Bewahrung der Schöpfung ist oberste Maxime für die christlichen Kirchen. Ich sehe die Verantwortung dafür auch vor Ort“, so Krefft.