
Für viele Kunstinteressierte in der Region ist Marga Schwabe eine Institution. Auch wenn es in den letzten Jahren etwas ruhiger um sie geworden ist, Marga Schwabe ist immer noch da, malt, zeichnet und zeigt nun in einer großen Ausstellung im Alten Amtshaus eine Auswahl ihrer Werke aus den vergangenen mehr als fünf Jahrzehnten. Mit "Lebenswerk" hat sie ihre neue Ausstellung, die am 4. Mai eröffnet wird, betitelt.
Die gelbe Farbe steht für die Sonne, das Blau für den Regen. Beides gibt es im April zur Genüge. Das typische und viel beschriebene Aprilwetter hat Marga Schwabe als Sujet für ein Bild gewählt, dass nun die Einladung zu ihrer Ausstellung "Lebenswerk" ziert. Mehr als 60 Bilder wird Schwabe, die im vergangenen Jahr ihren 85. Geburtstag feierte, zeigen und den Bogen sehr weit spannen: Das älteste Bild stammt aus dem Jahre 1963, das jüngste aus 2019.
Viele Mal- und Zeichentechniken
Pastell, Öl, Collagen, Mischtechniken und gerne Aquarell. Es gibt kaum eine Mal- und Zeichentechnik, die Marga Schwabe nicht beherrscht. Ihr Wissen nur für die eigene Kunst behalten wollte die Künstlerin und Kunstpädagogin aber nie. Im Gegenteil: Einen großen Teil ihres Lebens hat sie sich in der Kunsterziehung dafür eingesetzt, dass Menschen malen und zeichnen. Wie vielen Kindern und Erwachsenen sie dadurch die Liebe zur Kunst näher gebracht hat, lässt sich heute gar nicht mehr abschätzen.
Marga Schwabe stammt aus einem kleinen Dorf in der Nähe der thüringischen Hochschulstadt Ilmenau. Nach der Schulzeit lernte die junge Frau den Beruf der Porzellanmalerin. Doch das reichte der kunstbegeisterten Schwabe nicht aus. Sie wollte Menschen ihre Kunst näher bringen und studierte schließlich an der Kunstschule in Erfurt. Nach dem Abschluss war sie jahrzehntelang bis zu ihrer Pensionierung 1993 Kunstlehrerin am Gymnasium in Suhl.
Nach der Wende in die Rhön
Nach der Wende und der Deutschen Einheit zog Marga Schwabe damals mit Ehemann Willi nach Bad Neustadt. "Das war die erste Stadt, die wir nach der Grenzöffnung 1989 besucht hatten", nennt sie als Grund, warum ausgerechnet Bad Neustadt der Altersruhesitz werden sollte. Doch von Altersruhe konnte bei Marga Schwabe seinerzeit noch keine Rede sein. In unzähligen Kursen an der Volkshochschule hat die Künstlerin ihr großes Wissen stets weiter gegeben, Menschen zum Malen animiert, gefördert, die Schülerarbeiten ausgestellt. Und nebenbei natürlich selbst gemalt, gezeichnet und Skulpturen geschaffen.
"Alle meine Arbeiten sind absolut unterschiedlich", sagt sie mit Blick auf ihr Lebenswerk und erzählt von der großen Menge an Techniken, die sie sich im Laufe ihres Lebens angeeignet hat. Ob Ölbild oder Linolschnitt, Lithographie oder Aquarell. Marga Schwabe ist auch im 85. Lebensjahr eine beeindruckend vielseitige Künstlerin.
Eröffnung mit dem Bürgermeister
Die Ausstellung von Marga Schwabe mit dem Titel „Lebenswerk“ wird am Samstag, 4. Mai, um 16 Uhr im Alten Amtshaus eröffnet. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Bruno Altrichter spricht Dekan i. R. Gerhard Hausmann die Laudatio. Die musikalische Umrahmung gestalten Elias Zirk (Gesang und Gitarre) und Philipp Bohn (Cajon). Die Ausstellung ist bis 16. Mai zu sehen, täglich von 14 bis 18 Uhr.
Im Rahmen dieser Ausstellung findet am Samstag, 11. Mai, um 14 Uhr eine Fundus-Auktion mit Bildern der Künstlerin statt. Tochter Juana Schwabe lädt Jugendliche ab 12 Jahre zu einer Malaktion mit dem Thema "Collage" am Sonntag, 12. Mai, ab 14 Uhr ein. Anmeldungen dazu bitte unter arkade.atelier@gmail.com.