Wie können Projekte für erneuerbare Energien selbstverantwortlich umgesetzt werden? Darüber diskutierte der Gemeinderat in Sondheim/Rhön. Dazu gaben die Geschäftsführer der Überlandwerk Rhön GmbH, Roland Göpfert, und der Agrokraft GmbH, Mathias Klöffel, eine Stellungnahme ab. Beide Firmen sind gefordert, sich dieser zukunftsweisenden Thematik anzunehmen und entsprechendes Potenzial zu entwickeln. Derzeit kann jedoch keine Garantie gegeben werden, ob das Projekt Erfolg habe, hieß es.
Als gemeinsame Ziele nannten Göpfert und Klöffel unter anderem eine Beteiligung der Kommunen und Bürger – wobei sowohl Wertschöpfung als auch Vermarktung der Energie regional bleiben sollen. Im Bereich Streutal/Elstal will man es nun anzugehen. Zum Start hatten die Projektpartner den Bereich "Am Hundsrück" als Standort eines möglichen Umspannwerks ins Visier genommen. Das Gesetz für den Ausbau Erneuerbarer Energien (EEG) sei das größte Konjunkturprogramm in der Geschichte der Förderung ländlicher Räume weltweit, betonten die Experten.
Bürgerakzeptanz ist wichtig
Eine zentrale Rolle auf Grund der Bauleitplanung kommt der Gemeinde zu. Um selbstbestimmt zu agieren, muss Sondheim seine Rolle als "Dirigent" übernehmen. Wichtigster Punkt: Bürgerakzeptanz. Dazu gehört unter anderem die Einbindung möglichst vieler Grundstückseigentümer. Zudem soll es ein hundertprozentiges Bürgerenergie-Projekt mit möglichst niedriger Einstiegshöhe werden und Einnahmen für die Kommune generieren. Während der anschließenden Diskussion berichtete der stellvertretende Bürgermeister Dietmar Zink, dass im Gemeindegebiet schon einige Eigentümer Vorverträge mit Projektierern abgeschlossen hätten. Im letzten Schritt gebe es verschiedene Möglichkeiten, um den Vertrag abzulösen, beruhigte ihn Agrokraft-Geschäftsführer Mathias Klöffel.
Der Gemeinderat ist schon länger mit der Thematik befasst. Er persönlich fühlte sich dabei ein bisschen "wie im Blindflug", kritisierte Bürgermeister Thilo Wehner. "Ich bin recht froh darüber, dass Agrokraft und Überlandwerk Rhön gemeinsam entschieden haben, sich um die Erneuerbaren Energien und das damit zusammenhängende Potenzial zu kümmern", lautete sein Resümee. Das Gremium beschloss, zusammen mit den regionalen Energieanbietern eine Potenzialflächenanalyse für Photovoltaikanlagen im Gebiet der Gemeinde Sondheim durchzuführen.
Wie immer am Jahresende befassten sich die Volksvertreter mit verschiedenen Anträgen auf Gewährung von Zuschüssen für örtliche Vereine. Hierfür wurden im Haushalt 2022 wegen bereits angemeldeter Maßnahmen ausnahmsweise 12.000 Euro (sonst sind es 5000 Euro) eingestellt. Die Mittel werden jedoch nicht vollständig abgerufen, da ein Antrag wegen verspäteter Abgabe unberücksichtigt bleibt. So erhält der TSV Concordia Stetten 2.380 Euro zur Dachsanierung; der Schützenverein Silberdistel Stetten wird mit 2.760 Euro (Eigenanteil der elektronischen Schießanlage) bedacht.
Zuschussantrag kam zu spät
Erst am 5. Dezember – und damit nach der gesetzten Frist - ging der Antrag des TSV Sondheim ein. Ratsmitglied Jochen Schlereth erklärte, dies sei sein Verschulden. Während Stefan Herbart sich dafür aussprach, den Zuschuss trotzdem zu gewähren, plädierten Thilo Wehner und Dietmar Zink dafür, "klare Linie" zu fahren. Es gehe ausschließlich um die Bezugsfallwirkung für künftige Fälle. Wichtig sei ihnen, dass der Verein dies "nicht in den falschen Hals" bekomme, wie sie unisono betonten. Die Botschaft sei, dem TSV bei der für nächstes Jahr geplanten Erneuerung der Heizungsanlage finanziell zur Seite zu stehen.
Zum Schluss informierte Bürgermeister Wehner, dass am Samstag, 17. Dezember, zwischen 10 und 15 Uhr der Weihnachtsbaumverkauf in der Christbaumkultur Stetten stattfindet.