"Ich fühle mich wie im Urlaub", sagte einer der Gäste am Freitagabend in der Innenstadt Bad Königshofens, die zur Fußgängerzone geworden war. Ein warmer Sommerabend, offene Geschäfte, viel Musik, gute Bewirtung durch die örtliche Gastronomie und zusätzliche Stände, dazu Bekannte und Freunde, mit denen man sich unterhalten konnte – das sorgte für eine entspannte, fröhliche Atmosphäre auf dem Marktplatz und in den angrenzenden Straßen.
Der Sommerzauber mit langer Einkaufsnacht gehört zu den größten Veranstaltungen der Werbegemeinschaft Bad Königshofen mit Vorsitzender Carmen Lang und bietet in jedem Jahr ein besonderes Motto. Diesmal standen Musik, Sport und Mode im Mittelpunkt. Wie üblich gab die Türmergilde vom Kirchturm aus punkt 19 Uhr den musikalischen Startschuss, bevor das Drumcorps "SchlagArtig" der Kreismusikschule den furiosen Auftakt gestaltete. Unter der Leitung von Frank Stäblein marschierte die Gruppe vors Rathaus und begeisterte das Publikum mit ihren mitreißenden Rhythmen und Soli.
Für die Kunden wurde der rote Teppich ausgerollt
Mit Eis und Getränken hatten sich die Kinder und Jugendlichen vor ihrem Auftritt gestärkt, denn die Sonne sorgte noch für hohe Temperaturen, verschwand dann aber hinter den Häusern. Die roten Teppiche waren ausgerollt, ein Symbol für alle Kunden und Gäste, dass sie hier willkommen sind. Die aufgestellten Tische und Bänke auf dem Marktplatz, in der Hindenburg- und Kellereistraße, in der Martin-Reinhard-Straße und in der "Straße der Schönheit" am Rathaus waren bald besetzt.
Der nächste Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten. Moderator Daniel Mantey kündigte die Modenschau an, die von örtlichen Geschäften gestaltet wurde. Die ersten „Models“ auf dem Catwalk vor dem Rathaus führten Kinderkleidung vor und ließen sich von den vielen Zuschauern nicht aus der Ruhe bringen. Zu zweit oder zu dritt liefen die Kids über den Laufsteg und zeigten ihr cooles Outfit. Nur einen kleinen Ausschnitt aus dem umfangreichen Mode- und Sportmodeangebot der Geschäfte konnte die Modenschau zeigen, denn es gab für jeden Teilnehmer festgelegte Minuten, um die Show nicht allzu sehr in die Länge zu ziehen.
Ein Schuhgeschäft präsentierte Sommer- und Herbstmodelle, ein Friseur führte modische Frisuren vor, wobei die Zuschauerinnen mit Beifall die gepflegten Bärte der Herren honorierten. Make-Up und Sonnenbrillen durften nicht fehlen, außerdem passende Accessoires. Dass am Laufsteg alles klappt, dafür sorgte Susanne Büttner, die auch zuvor schon viele organisatorische Aufgaben übernommen hatte.
Spiel und Spaß war in der Hindenburgstraße angesagt
Zu Spiel und Sport waren die Besucher eingeladen. Sie konnten Tischtennis oder Schach spielen und in der Fun-Arena versuchen, den Schnelligkeitsrekord zu brechen. Die Aufgabe war so schnell wie möglich die unregelmäßig aufblinkenden Lichter auszudrücken. Wer spielen und knobeln wollte, war in der Spielstraße in der Hindenburgstraße gerade richtig, organisiert von Monika Heumann. Beim Rundgang durch die Innenstadt gab es in den Geschäften und an aufgebauten Ständen viel zu sehen und zu erleben, denn neben Preisnachlässen hatten sich viele Inhaber besondere Aktionen ausgedacht, bei denen es etwas zu gewinnen gab oder besondere Schnäppchen den Besitzer wechselten. Die Stadtgalerie war geöffnet und zeigte Exponate von heimischen Künstlern.
"Die Leute wollten gar nicht nach Hause und haben sich so wohl gefühlt, als es dann kühler wurde, dass die Bands ihre Auftritte verlängerten", sagte Hauptorganisatorin Carmen Lang in ihrem Fazit. Zahlreiche Besucher waren hellauf begeistert und hätten der Werbegemeinschaft für die viele Arbeit, die so eine Veranstaltung mit sich bringt, gedankt, vor allem auch den Helfern, die in der Nachmittagshitze Tische, Bänke und Zeltdächer aufgestellt und die roten Teppiche befestigt haben. "Toll, dass ihr so was macht", wurde mehrfach geäußert.
Als der Nachtwächter (Richard Lhotsky) allen eine gute Nacht wünschte, ging der Sommerzauber langsam seinem Ende entgegen. Aufräumen hieß es für die Aktiven anschließend, denn am Morgen war die Innenstadt wieder für den Straßenverkehr freigegeben.