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Braidbach
Sommerserie: Wo der „Spieß“ noch nach dem Rechten schaut
Braidbach war das gesuchte Dorf im Sommerrätsel vom vergangenen Freitag. Was es mit dem Braidbacher "Spieß" auf sich hat und welche besondere Bedeutung die Kirche im Ort hat.
Eine Umgehungsstraße entlastet das Dorf und sorgt für sichere Straßen. Um welchen Ort handelt es sich wohl?
Foto: Eckhard Heise | Eine Umgehungsstraße entlastet das Dorf und sorgt für sichere Straßen. Um welchen Ort handelt es sich wohl?
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:49 Uhr

Viele Zuschriften erreichten uns wieder zu unserem Sommerrätsel "Der Landkreis Rhön-Grabfeld von oben". Abgebildet war in der Freitagsausgabe eine Ortschaft, in die aus jeder Himmelsrichtung eine Straße mündete. Außerdem gab es den Hinweis mit dem Haushaltsgerät zum Reinigen, womit nur der Besengau in Frage kam. Doch in diesem Bereich des Landkreises gibt es eine ganze Reihe Ortschaften, die gesuchte war Braidbach.

Der Name des Landstrichs zwischen Streu und Brend leitet sich tatsächlich vom Besen ab, die dessen Einwohner im Winter aus Reisig gebunden und dann verkauft haben. Mit dem Geld besserten die Menschen ihre kargen Einkommen auf - auch heute zählt der Besengau nicht gerade zu den prosperierenden Teilen des Landkreises, dafür leben die Bewohner in einer äußerst beschaulichen Landschaft der Vorrhön.

Brunnenplatz in Eigenleistung hergerichtet

Von ihr ist auch Roland Pfister begeistert. "Das Leben im Dorf verläuft ruhig, die Leute halten ihre Häuser und Anwesen in Ordnung, man kann sich aufeinander verlassen", meint der Braidbacher. Dreh- und Angelpunkt für Aktivitäten innerhalb des Dorfes ist der Obst- und Gartenbauverein mit seinem Treffpunkt im Alten Brauhaus, das auch für Festivitäten genutzt wird.

Maßgeblich war Roland Pfister am Bau des Brunnenplatzes in Braidbach beteiligt.
Foto: Eckhard Heise | Maßgeblich war Roland Pfister am Bau des Brunnenplatzes in Braidbach beteiligt.

Jüngstes Gemeinschaftsprojekt war der Brunnenplatz. Ganz in Eigenleistung richtete ein Trupp von Helfern eine Fläche am Dorfrand her, mit Brunnen, Becken und Sitzgelegenheiten, die inzwischen gern als Treffpunkt genutzt werden.

Während der Kirche ist der "Spieß" unterwegs

Ansonsten trifft man sich beim Vatertagsfest, bei der Kirchweih, dem Fischfest und beim Fasching in der Dorfwirtschaft, die zu Pfisters großem Bedauern erst vor Kurzem ihren Betrieb eingestellt hat. Auch die Feuerwehr pflegt ein reges Vereinsleben.

Die Kirchengemeinde ist ebenfalls stark aktiv - wie überhaupt die Kirche eine wichtige Rolle im Dorfleben einnimmt – etwa durch einen Brauch, der noch heute gepflegt wird und etwas kurios anmutet. So gibt es in Braidbach noch den "Spieß". Das ist eine Person, die während des Gottesdienstes von Haus zu Haus geht und nach dem Rechten sieht. Die Aufgabe wechselt von einem Mitbürger zum anderen. "Früher hatte das seinen Sinn, als tatsächlich sonntags alle Einwohner in der Kirche und Haus und Hof unbeaufsichtigt waren".

"Tante Gisela" und die Madonna vom Besengau

Die Kirche steht aber noch bei einem anderen Ereignis im Mittelpunkt, denn sie ist Ziel von Pilgerfahrten, weil sie die Madonna vom Besengau beherbergt. Seit dem 16. Jahrhundert wird das Marienbild in der Dorfkirche auch von Gläubigen aus der Ferne verehrt. Belebend sind auch ein Kinderheim und zwei Reiterhöfe, und seit geraumer Zeit gibt es eine Töpferei im Keramikhof von "Tante Gisela", der stets mittwochs geöffnet hat.

Der Leerstand hält sich in Grenzen, erzählt Pfister weiter. Neuerdings haben auch Auswärtige Anwesen aufgekauft und hergerichtet. In den vergangenen Jahren haben jedoch zahlreiche junge Leute das Dorf verlassen. Das Interesse an dem gerade erst erschlossenen Baugebiet nährt bei Pfister jedoch die Hoffnung auf Zuzug, zumal Bad Neustadt über die kürzlich hergerichtete Verbindungsstraße nur einen Katzensprung entfernt ist.

Das gilt allerdings nicht für die Ortsschaft, die auf unserem heutigen Rätselfoto abgebildet ist. Das üppige Grün der Wiesen und das Fehlen von Ackerland deuten schon darauf hin, dass sich das Dorf wohl in höheren Lagen befindet. Markant ist die Umgehungsstraße, die die Ansiedlung wie einen Bogen umspannt und die Einwohner von den Lasten eines starken Verkehrs befreit.

Haben Sie das Dorf erkannt? Dann schicken sie ihre Antwort bitte per E-Mail an: redaktion.rhoen-grabfeld@mainpost.de (Einsendeschluss ist Donnerstag, 2. September, 23.30 Uhr) oder als Postkarte an Main-Post, Industriestraße 8, 97616 Bad Neustadt (Einsendeschluss: Donnerstag, 2. September). Unter allen Teilnehmern verlosen wir am Ende der Sommerserie drei Preise, die als Gutscheine ausgegeben werden. 1. Preis Amazon, Wert 35 Euro; 2. Preis Tchibo, Wert 35 Euro, 3. Preis Rossmann, Wert 30 Euro.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Preises nicht möglich.

 
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