
Nun sind wir bei unserer vierten Ausgabe unserer Sommerserie "der Landkreis Rhön-Grabfeld von oben" angekommen. Offensichtlich haben Sie, liebe Leser, viel Vergnügen am Raten, denn wir freuen uns über eine enorme Resonanz. Trotz der nicht gerade einfachen Aufgaben hatten wir bisher insgesamt über 250 richtige Antworten, aber schaffen Sie es auch dieses Mal?
Bei der Aufgabe am vergangenen Dienstag ragte ein mächtiges Gotteshaus aus dem Foto heraus. An sich ist solch eine Kirche für ein Dorf, wie es auf dem Foto abgebildet war, schon ungewöhnlich, doch genau genommen gibt es derer sogar drei. Aber das Dorf besitzt noch ein Merkmal, das es einmalig macht: In seiner Flur entspringt die Saale. Bekanntlich nehmen zwei Ortschaften diese Eigenschaft für sich in Anspruch. Die historische Erstbezeichnung wird aber Alsleben zugeschrieben.
Beschaulich ruht das Dorf von Feldern umgeben im Grabfeldgau. Das auffälligste Kennzeichen sind die zahlreichen, meist liebevoll hergerichteten stattlichen Fachwerkanwesen. Zwei von ihnen können jedoch nicht mehr vor Ort betrachtet werden, sondern im Freilandmuseum von Fladungen: das einstige Brauhaus und das Gasthaus "Schwarzer Adler", gleich am Eingang zum Museumsdorf.
Kaum Leerstand in Alsleben
"Es gibt kaum Leerstand", weiß Theo Albert weiter zu berichten, der mit an einer Chronik über Alsleben gearbeitet hat und sein Heimatdorf bestens kennt. So kann Albert viel über das Dorf erzählen und auch einiges, das nicht in der Chronik nachzulesen ist.
Albert schätzt den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft, was darin zum Ausdruck kommt, dass sehr viel gefeiert wird. Albert freut sich dabei vor allem darüber, dass Alsleben noch eine gutgehende Dorfwirtschaft besitzt, in der sich die Einwohner oft treffen. Das Dorf sei nicht überfremdet, "jeder kennt jeden und es wird mit angefasst, wenn etwas anliegt". Bedauerlich sei nur, dass es keine Arbeitsplätze am Ort gibt und die Menschen teilweise über weite Strecken pendeln müssen.

Eine weitere Auffälligkeit sind die zahlreichen Zeugnisse ländlicher Religiosität, etwa die vielen Bildstücke und die drei Kirchen. Die größte in der Dorfmitte ist Sankt Kilian gewidmet, die bekannteste hingegen, die Wallfahrtskirche St. Ursula, liegt auf einer Anhöhe einen Kilometer außerhalb. Einst war das Gotteshaus eine beliebte Wallfahrtsstätte mit bis zu 3000 Pilgern an einem Tag. Jetzt ist sie vor allem wegen des Naturfriedhofs bekannt, auf dem sich Menschen selbst von weit her bestatten lassen.
Der berümte "Sohn"
Alsleben kann sich außerdem rühmen, einen "Sohn" hervorgebracht zu haben, der mit einer Erfindung die Fahrzeugtechnik revolutioniert haben soll. So soll in Alsleben der erste Allradtraktor gebaut worden sein. Bei einer Vorführung auf einer Messe in München soll das Gerät für Furore gesorgt haben. Der Erfinder hatte auch ein Patent, doch kein Geld, um es verlängern zu lassen. So konnten andere von der Erfindung profitieren, erzählt Albert.
Nicht nur wegen dieser zahlreichen Eigenschaften ist Alsleben bei Radfahrern und Wanderern beliebt. Als Knotenpunkt mehrerer Radwege können vom Dorf aus die verschiedensten Richtungen eingeschlagen werden. Auch das thüringische Nachbardorf Gompertshausen, das einst so weit entfernt war und mit dem jetzt zahlreiche persönliche Verbindungen bestehen, ist jetzt über eine Radlertrasse zu erreichen.
Die neue Aufgabe
Unsere heutige Aufgabe zeigt mit ihren 36 Einwohnern eine der kleinsten Ansiedlungen im Landkreis, die aber etwas mit der größten deutschen Schifffahrtsstraße zu tun hat. Der Weiler nahe der Grenze zum Landkreis Bad Kissingen ist vollkommen landwirtschaftlich geprägt und die Ruhe selbst. Nur einmal im Jahr wird er – als noch nicht Corona das Leben bestimmte – zur Pilgerstätte für Väter.
Haben Sie es erraten? Dann schicken sie ihre Antwort bitte per E-Mail an: redaktion.rhoen-grabfeld@mainpost.de (Einsendeschluss ist Montag, 16. August, 23.30 Uhr) oder als Postkarte an Main-Post, Industriestraße 8, 97616 Bad Neustadt (Einsendeschluss: Montag, 16. August). Unter allen Teilnehmern verlosen wir am Ende der Sommerserie drei Preise, die als Gutscheine ausgegeben werden. 1. Preis Amazon, Wert 35 Euro; 2. Preis Tchibo, Wert 35 Euro, 3. Preis Rossmann, Wert 30 Euro.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Preises nicht möglich.