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Leutershausen
Kombination von Solarstrom mit Batteriespeicher: So läuft das erste Hybridprojekt in Rhön-Grabfeld ab
Mit guter Laune vollzogen die Beteiligten den Spatenstich zum Baubeginn des Solarparks in Leutershausen (mit Schaufel von links): Konstantin Weber, Stefan Schuck, Georg Straub, Dorothee Bär, Thomas Habermann, Lisa-Marie Wirsing und  Christof Herbert.
Foto: Brigitte Chellouche | Mit guter Laune vollzogen die Beteiligten den Spatenstich zum Baubeginn des Solarparks in Leutershausen (mit Schaufel von links): Konstantin Weber, Stefan Schuck, Georg Straub, Dorothee Bär, Thomas Habermann, ...
Brigitte Chellouche
 |  aktualisiert: 10.02.2024 09:48 Uhr

Wieder einmal traf sich die regionale politische Prominenz, um mit einem Spatenstich ein besonderes Projekt einzuleiten. Landrat Thomas Habermann, Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär, Hohenroths Bürgermeister Georg Straub, CSU-Kreisvorsitzender Christof Herbert sowie Konstantin Weber und Stefan Schuck von der Firma ABO Wind schwangen die Schaufeln und warfen so die Erde in die Luft, die in den nächsten Tagen dann beim Bau der neuen Photovoltaikanlage weiter bewegt wird.

Das Besondere an diesem Projekt ist das Hybridverfahren, das erste Hybridprojekt im Landkreis Rhön-Grabfeld. Hierbei wird die Erzeugung von Solarstrom mit einem Batteriespeicher an einem Standort kombiniert. Dadurch kann der grüne Strom auch dann ins Netz eingespeist werden, wenn die Sonne mal nicht über die Höhen zwischen Leutershausen und Windshausen scheint.

Hybridprojekt: Verfügbarkeit von Strom besser regeln

"Es ist ein erster Schritt, Solarenergie planbarer zu gestalten und die Verfügbarkeit besser zu regeln", betonte Konstantin Weber von der ausführenden Firma ABO Wind. Seit zweieinhalb Jahren würden die Verhandlungen und Gespräche laufen, so der Projektleiter.

Stefan Schuck von ABO Wind gab einen kurzen Rückblick. Im April 2020 sei er auf die Gemeinde Hohenroth zugegangen, um Flächen für Photovoltaikanlage zu suchen. Eine sei besonders geeignet gewesen, so der Abteilungsleiter. "Und auf der stehen wir heute". Schuck dankte Bürgermeister Georg Straub und den Gemeinderäten für die sofortige Zusage. Dem Kreistag dankte er für die Zustimmung zur Verlagerung des Wasserschutzgebietes. Mit der Batteriespeicheranlage könne man Spitzen abfangen und später abrufen. Später könne das Hybridprojekt in eine Genossenschaft übergehen.

Anlage in Leutershausen soll in Bürgerhand übergehen

Dies betonte auch Bürgermeister Georg Straub von Hohenroth. Es sei vorgesehen, dass die Anlage in Bürgerhand übergeht. Zuvor würde jedoch die TU Amberg noch die Rentabilität prüfen. Hiesige Banken und Firmen hätten schon ihr Interesse an einem Einstieg bekundet, sagte Straub.

CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär freute sich über die kurze Zeit der Entwicklung und Planung, und den jetzt stattfindenden Spatenstich. Dieses Hybridprojekt sei faszinierend wegen des Speichers, sagte sie. Mit den Landkreis habe sich die Firma einen guten Standort ausgesucht. Denn hier würden erneuerbare Energien vorrangig behandelt. Sauberer Strom für viele Haushalte sei immer zu befürworten.

Von dem Projekt überzeugt zeigte sich Landrat Thomas Habermann. Er könne nur sein Lob aussprechen. Endlich würde die Energiewende in die richtige Richtung laufen. Man hätte falsch begonnen und zu viel subventioniert. Die Wissenschaft müsse eingeschaltet werden und einen Masterplan vorlegen. Die Speichermöglichkeiten seien von Anfang an vernachlässigt worden. Jetzt endlich sei man auf dem richtigen Weg, so Habermann. "Alle haben mitgespielt. Jetzt müssen wir noch sehen, wie es mit dem Speichern wird", sagte der Landrat.

Bürgermeister Straub bezeichnete die Firma ABO Wind als seriös und kompetent. Er lobt die gute Zusammenarbeit. Das Projekt sei wohlwollend aufgenommen worden. Am Ende betonte Christof Herbert noch die hohe Akzeptanz des Hybridprojektes in der Bevölkerung. Daraufhin griffen sich die Damen und Herren erst den Schutzhelm und dann den Spaten, um mit viel Elan in den Boden zu stechen und den ersten Stich auszuführen.

ABO Wind aus Wiesbaden

Die Firma  entwickelt und errichtet Wind- und Solarparks sowie Batterie- und Wasserstoffprojekte. Das 1996 gegründete Unternehmen aus Wiesbaden hat bislang Anlagen mit rund fünf Gigawatt Leistung umgesetzt und die Hälfte davon errichtet. Mehr als 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 16 Ländern arbeiten an Planung, Finanzierung, Errichtung, Betriebsführung und Service von Anlagen für eine zukunftsfähige Energieversorgung.
Der Innovationspark Leutershausen ist ein Solarpark mit einer Gesamtleistung von 8,7 Megawatt. Die Speicherkapazität beträgt 3 Megawatt. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2023 vorgesehen. Ab dann produziert der bisher größte deutsche Solarpark von Abowind jährlich geschätzte 10 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom, das entspricht etwa dem Verbrauch von knapp 3000 Drei-Personen-Haushalten. Der Solarpark vermeidet zudem den Ausstoß von 6300 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Es ist angedacht, dass eine kommunale Genossenschaft den Solarpark erwirbt und auch die technische sowie kaufmännische Betriebsführung übernimmt.
Quelle: ABO Wind
 
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