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Stetten
Sister Act, eine lustige Gerichtsverhandlung und Dolle önner sich: Viele Bilder vom Feuerwehrfasching in Steede
In Stetten geht die Sonne im Fasching nicht unter: Die Steedemer Feuerwehrnarren sorgen mit Sketchen, Tänzen und Büttenreden für beste Stimmung.
Die 'Sister-Act-Nonnen' rockten die Bühne beim Feuerwehrfasching in Steede.
Foto: Heiko Rebhan | Die "Sister-Act-Nonnen" rockten die Bühne beim Feuerwehrfasching in Steede.
Heiko Rebhan
 |  aktualisiert: 18.02.2024 02:44 Uhr

Der Song "Halleluja" von Dr. Alban ertönt. Als Ordensfrauen verkleidete Frauen betreten in "Sister Act"-Manier die Bühne des Gasthauses "Zur Linde" in Stetten, wo der ansässige Feuerwehrverein zum 43. Mal den Fasching ausrichtet. Die Steedemer Frauen ziehen blitzschnell ihre "Pinguinkluft" aus und glänzen nun in rot-glitzernden Miniröcken. Und dann taucht auch noch ein "Pfarrer" auf, gespielt von Wolfgang Nix. "Sister Act", einstudiert von Sarah Graf, war beim Fasching in Stetten ein echtes Highlight.

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Mit großem Tamtam zogen zu Beginn der Elferrat und das Prinzenpaar Sofia I. und Thomas III. in den proppenvollen Saal ein. Und es ging gleich flott los mit dem Gardetanz, einstudiert von Amelie Hagen, Luisa Hippeli und Amelie Weydringer. Das Publikum ging gleich voll mit. Der Funke sprang schnell von der Garde auf die Zuschauer über. Die ganz Kleinen glänzten mit ihrem Auftritt "Unter dem Meer", wo das Leben besser ist als oberhalb des Meeres. Die Kinder zeigten, wie schön es im Ozean ist. Da ging den Zuschauern das Herz auf. Yvonne Fischer und Rabea Geisenhöner hatten die Kids bestens vorbereitet.

Putzfrau und feiner Dame brauchen für Narretei keine Worte 

Daniela Ansorg als feine Dame und Silke Löhler als burschikose Putzfrau brauchten keine Worte, um das Publikum aufzuheitern. Silke Löhler cremte sich ihr Gesicht mit Sanella und Nutella ein und für ihre Augenbrauen verwendete sie Schuhcreme. Da konnte sich Daniela nur abwenden. Selbst Sitzungspräsident Johannes Straub hätte nicht gedacht, dass die beiden zehn Minuten dasitzen und durchhalten, ohne zu palavern.

Daniela Ansorg als feine Dame und Silke Löhler als burschikose Putzfrau sorgten mit dem Sketch ohne Worte für Stimmung.
Foto: Heiko Rebhan | Daniela Ansorg als feine Dame und Silke Löhler als burschikose Putzfrau sorgten mit dem Sketch ohne Worte für Stimmung.

Eine etwas andere Version eines Märchens zeigten Sofia Witzek (Aschenputtel), Thomas Suckfüll (der schöne Prinz), Svenja Weyrich (die gute Fee) sowie die "reudichen" Schwestern (Astrid Nix und Verena Suckfüll). Und wie im richtigen Märchen fanden auch hier der Prinz und das Aschenputtel zusammen.

Steedemer Baustelle landet vor Gericht

In der von Renate Hippeli einstudierten Gerichtsverhandlung standen sich Klägerin Sandra Braito mit fremdländischem Akzent und der Angeklagte Winfried Bergmann gegenüber. Geleitet wurde die Sitzung von der rothaarigen Ilona "Salesch" Zink. Sandra klagte, dass der Baustellenleiter Winfried mit seiner Baustelle nicht in die Gänge komme. Letzterer betonte: "Unser Dorf soll doch schöner werden, aber mit dieser Klägerin wird das nichts." Ilona forderte schließlich Winfried auf, mit seiner Baustellen-Crew zügig voranzuarbeiten und verurteilte ihn zu einer Saalrunde in der Bar. Sitzungspräsident Johannes Straub merkte an, dass hier im Saal nun alle gesehen hätten, wie einem eine Baustelle auf die Nerven könne.

Die Steedemer Garde eröffnete den Büttenabend mit einem beschwingten Tanz.
Foto: Heiko Rebhan | Die Steedemer Garde eröffnete den Büttenabend mit einem beschwingten Tanz.

Nach der Pause heizten die "Beach Girls" ein. Sie fegten ohne Schuhe und unter den Klängen von "Ab in den Süden" über das Parkett, zeigten, dass die Steedemer Narren keine Nachwuchsprobleme haben. Ilona Zink und Julia Rieck hatten die "Beach Girls" bestens auf ihrem glanzvollen Auftritt vorbereitet.

Erste Töne bei der Bütt "Früher war alles besser"

Der Steedemer Fasching hatte aber mehr als nur Showtänze und Büttenreden zu bieten. Sitzungspräsident Johannes Straub alias "Strubbi" schlug mit der Bütt "Früher war alles besser" ernste Töne an. Er klagte den Raubbau an unserer Erde an, forderte seine Zuhörer dazu auf, regional einzukaufen. Statt Bio-Lachs aus Kanada sollte man Äpfel aus Nordheim kaufen. Und wer zum Teufel brauche im Februar Erdbeeren. Auch eine Alpaka-Wanderung passe nicht so recht in die Rhön. Außerdem sind ihm die Plastikdeckel an den Kunststoffflaschen ein Gräuel. Es sei eine Bütt zum Nachdenken gewesen, so Elferrat Dietmar Zink.

Sandra Braito erwies sich in der Gerichtsverhandlung als eine emotionale Anklägerin. Links der Angeklagte Winfried Bergmann, in der Bildmitte Richterin Ilona 'Salesch' Zink.
Foto: Heiko Rebhan | Sandra Braito erwies sich in der Gerichtsverhandlung als eine emotionale Anklägerin. Links der Angeklagte Winfried Bergmann, in der Bildmitte Richterin Ilona "Salesch" Zink.

"Dolle önner sich" nannte sich die letzte Bütt des Abends. Das Trio um Sandra Braito, Oliver Zehe und Marco Störm sorgte für Heiterkeit, ist aus dem Steedemer Fasching nicht mehr wegzudenken. Marco konnte nur den Kopf über die Dummheit seiner Stammtischgenossen schütteln. Oliver machte eine 10.000-Kalorien-Diät: "Das ist so anstrengend, da musst du eigentlich abnehmen." Sandra wandelte auf den Spuren unseres Bundeskanzlers: "Ich geh abends feiern und weiß am nächsten Tag nichts mehr davon." Dann hatte sie noch ein Kalauer auf den Lippen: "Lieber ein stiller See als ein lauter Bach." Marco pries seinen Körper an, worauf er Rufe aus dem Publikum erntete: "Du kannst nach Hause gehen."

In Stetten pflegt die Feuerwehr die närrische Tradition

Abschließend krönte das von Sonja Schilling trainierte Männerballett mit der "Super Mario Party" den Fasching der Steedemer Feuerwehrnarren. Schließlich intonierten die Narrenmutter Gisela Zink und Burkard Schmidt alias Jim o'Hara den Evergreen "Gibt es den Steedemer Fasching noch? Ja, es gibt ihn noch, die Feuerwehr, sie pflegt ihn noch". Und alle sangen mit wie auch beim Schlusslied "Hier in Steede geht die Sonne nicht unter".

Klaus Mültner vom Fastnachtsverband Franken (vorne rechts) zeichnete drei Personen mit einem Verbandsorden auszeichnen. Das Bild zeigt (vorne von links) Dietmar Zink (stellvertretender Bürgermeister), Roland Speth (Chronik), 'Narrenmutter' Gisela Zink sowie die Geehrten Marco Störm, Amelie Hagen und Sandra Braito. Im Hintergrund der Steedemer Elferrat.
Foto: Heiko Rebhan | Klaus Mültner vom Fastnachtsverband Franken (vorne rechts) zeichnete drei Personen mit einem Verbandsorden auszeichnen.

Im Rahmen des Büttenabends konnte Klaus Mültner vom Fastnachtsverband Franken Amelie Hagen (Tänzerin im großen Showtanz), Marco Störm (Söndemer Berichterstatter, Journalist, Protokolllist) und Sandra Braito (Showtanzgruppe, Bollerwagenfrau in Corona-Zeiten) mit dem Verbandsorden auszeichnen.

 
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