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Unsleben
Sicher im Sattel beim Pfingstritt
Pfarrer Bruno Müller war es zu verdanken, dass in Unsleben die Tradition des Pfingstrittes im Jahr 2000 wieder aufgenommen wurde.
Foto: Eckhard Heise | Pfarrer Bruno Müller war es zu verdanken, dass in Unsleben die Tradition des Pfingstrittes im Jahr 2000 wieder aufgenommen wurde.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 29.05.2024 03:06 Uhr

Die Geistlichkeit wird bei ihrer seelsorgerischen Arbeit vor so manche Herausforderung gestellt – gewöhnlich gehört das Reiten nicht dazu, in Unsleben schon. Dort gab es schon einige Priester, die beim Pfingstritt ihre Premiere auf einem Pferderücken erlebten. In diesem Jahr führt am 9. Juni mit Pfarrer Karl Feser ein erfahrener Reiter den Tross der Vierbeiner an.

Bis zu 50 Reiter begleiteten in der Vergangenheit den Gottesmann, der gerade in der Gemeinde seinen Dienst versah. Etwa vier Kilometer werden bei dem Ritt absolviert, der inzwischen seinen festen Platz auf dem Unslebener Terminkalender zurückgeholt hat, nachdem er zeitweise schon in Vergessenheit geraten war.

Der Pfingstritt beruht auf einer Tradition, die bereits im 17. Jahrhundert gepflegt worden ist, heißt es in der Chronik von Unsleben. Der Brauch soll gleichzeitig eine Flur- und Pferdesegnung sein und hat im Dorf eine sehr wechselvolle Geschichte. Früher ist der Pfingstritt nicht nur in Unsleben sondern in vielen Gemeinden gehalten worden, bis landwirtschaftliche Maschinen Pferde als Arbeitstiere verdrängten.

Während der Zeit des Naziregimes war der Pfingstritt eingestellt worden, erst im Jahr 2000 erlebte er durch Pfarrer Bruno Müller seine Auferstehung. Das Ritual wurde schnell beliebt, doch mit dem Fortgang des Geistlichen schlief die Tradition wegen des hohen Aufwands schon nach einem Jahrzehnt wieder ein. 2015 übernahm schließlich die ehemalige Heimatpflegerin Cilli Pigor die Initiative und ermunterte den Sportverein, als Organisator zu fungieren. Der Nachfolger Müllers machte gute Miene zu dem Vorhaben und schwang sich genauso zum ersten Mal in einen Sattel wie die Seelsorger, die ihm danach folgten. Lediglich der aktuelle Anführer der Kolonne hat Erfahrung auf dem Pferd.

Heute verbindet der Pfingstritt das Religiöse mit dem Geselligen. Denn nach dem einstündigen Flurgang – zu der sich die Teilnehmer um 14 Uhr an der Streubrücke treffen - und einer kurzen Andacht an der Marienkapelle erwartet ab 16.30 Uhr die Heimkehrer im Schlosshof musikalische Unterhaltung mit "Whistler's Mum". Anmeldungen nimmt Sonja Schirber, Tel.: (09773) 8450 oder E-Mail: sonja.schirber@web.de entgegen.

 
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