Nach dem Kirchgang am Sonntagmorgen flanierten die Besucher durch die Stadt getreu dem Motto Shoppen & Schlemmen, Genießen und Erleben. Am unteren Stadteingang und im Brügel war der Flohmarkt ein Eldorado für Sammler und Suchende. Auf dem Kirchplatz hatte die Kolpingfamilie ihre Zelte aufgeschlagen und bot Waffeln und kühle Getränke an. Der Angelsportverein lockte am Linsenbrunnplatz mit Fischspezalitäten. Das Angebot war groß – keiner musste Hunger leiden. Entlang der Hauptstraße waren immer wieder Tafeln aufgebaut, die gerne besetzt wurden, wenn sie unter einem Sonnenschirm oder im Schatten standen. Auf dem Marktplatz zeigte die Klasse 3c der Malbach-Grundschule tänzerisch, eingeübt von Sportlehrerin Susanne Jessat, was man alles mit Bällen und Hip-Hop und artistischen Einlagen machen kann.
Nachdem das Fest schon im vollen Gange war, begrüßte Bürgermeister Eberhard Streit offiziell. Alle "hitzebeständigen" Stadträte hätten sich eingefunden, auch seine beiden Stellvertreter Thomas Dietz und Frank Vetter und auch der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll. Offiziell würde die Stadt das Fest ausrichten, habe die Arbeit aber an das Aktive Mellrichstad (AM) delegiert. Brigitte Proß und ihr Team hätten die Stadt in einen großen Festraum verwandelt. In den Brunnen dürfe sich jeder legen und abkühlen.
"Lange Bratwürste, kurze Reden", damit meldete sich Peter Suckfüll zu Wort und bewunderte, was alles auf die Beine gestellt wurde. "Bleibt im Schatten und genießt es", rief er allen zu. Wolfgang Pfeiffer stellte fest, dass es umgesetzt worden und gelungen sei, die Leckerbissen-Tafel quer durch die Stadt zu stellen. Man könne sich an verschiedenen Punkten satt essen. Über 60 Geschäfte, Vereine und Institutionen seien am Fest beteiligt, da werde sicherlich für jeden etwas dabei sein. Im Moment unterhielten die Wargolshäuser Musikanten auf der Bühne. Später wurden sie an dieser Stelle von den Frickenhäuser Musikanten und dann von der Musikkapelle Oberstreu abgelöst. Weitere musikalische Einlagen kamen von der Trachtenkapelle Unterweißenbrunn und der Musikkapelle Wegfurt (untere Hauptstraße/Brügeleck), von der Musikkapelle Eußenhausen und dem Musikus Joachim in der oberen Hauptstraße und vom Trio Schwarzer Adler im Fronhof. In der Kreiskapelle spielten Elias und Philipp im Garten.
Am Nachmittag zeigten die Juniorengarde und die große Garde der MKG auf dem Marktplatz ihr Können. Die Hitze machte ihnen offensichtlich nichts aus. In der kleinen Fußgängerzone zeigte eine Dame des Tennisklubs, wie der Schläger richtig geschwungen wird. Die Geschäftsleute hatten ihre Läden geöffnet, süßer Popcornduft lag in der Luft. Entlang der Hauptstraße ließen sich die Besucher auf Sitzgruppen oder an der Tafel oder an Bierbänken auf der schattigen Straßenseite nieder. Überall wurden kulinarische Leckerbissen angeboten. Das MeTTheater warb für das neue Stück „Die Mausefalle“, das an Silvester aufgeführt werde soll. Beim Überlandwerksstand konnte an einer Energiemaschine Marke Eigenbau so lange gestrampelt werden, bis genügend Strom eine Glühbirne zum Leuchten brachte. Doris Knahl erfreute einen Besucher, der geduldig still hielt, mit einer Klangschalenmassage. Im Mellerschter Schafhof, der etwas abseits lag, wurde Schickes, Nützliches, Tragbares, Kuscheliges, Pflegendes und Leckeres angeboten.
Mit Stand und Fahrzeug waren die Malteser vertreten. Und natürlich durfte die Feuerwehr mit mehreren Fahrzeugen und der Drehleiter nicht fehlen. Wer es mit der Kultur hielt, konnte die aktuelle Wechselausstellung in der Kreisgalerie besichtigen. Für die Kleinen war vor der VG eine Hüpfburg aufgebaut. Es ließ sich gut flanieren, weil ein nicht zu dichtes Gedränge herrschte. Der Kletterfelsen am hinteren Marktplatz wurde nicht so viel benutzt, dafür drehte das Kinderkarussell seine Runden an einem schattigeren Plätzchen. Am unteren Stadteingang bot die Eichersmühle ihre Waren feil, gegenüber war die Firma Bienen-Fritz vertreten.
Brigitte Proß stellte fest, dass die Tafel angenommen worden sei und ihren Zweck erfüllt habe. Es waren zwanglose Sitzgelegenheiten, an denen man gut verweilen konnte. Ebenfalls positiv vermerkte die AM-Chefin, dass das vielseitige Angebot gut angenommen wurde. Besonders Lob hatte sie für alle, die mitgewirkt haben wie die Musiker, die MKG, die Schule usw. und die das angekündigte Programm durchgezogen haben. Im unteren Stadtbereich waren einige Lücken, wo kurzfristige Absagen seitens der Teilnehmer erfolgt sind. Sehr gut kamen auch die Versücherlich an, das soll wiederholt werden. Das jahrelang geplante Konzept war verwirklicht und gut angenommen worden. Gern hätten sie allerdings den Temperaturregler nach unten gedrückt, haben ihn aber leider nicht gefunden. Das Resümee von Brigitte Proß liest sich so: Die Hitzeschlacht von Mellerscht ist geschlagen. Sie bedankte sich ganz herzlich bei allen Besuchern, die der Hitze getrotzt haben und zum Stadtfest gekommen sind. Hut ab, dass sie trotz der tropischen Temperaturen den Weg nach Mellerscht gewählt haben. Es war trotz der Hitze ein tolles Fest.