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Bad Neustadt
Sensibel mit Denkmälern im Wald umgehen
Wo findet sich ein Denkmal im Wald? Dr. Walter Irlinger vom Landesamt für Denkmalpflege zeigt am Modell, wie man diese im Wald erkennt.
Foto: Stefan Kritzer | Wo findet sich ein Denkmal im Wald? Dr. Walter Irlinger vom Landesamt für Denkmalpflege zeigt am Modell, wie man diese im Wald erkennt.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 09.06.2019 02:10 Uhr

Reste von Burganlagen, keltische Ringwälle, Hügelgräber, alte und längst vergessene Straßenverläufe. An Denkmälern im Wald mangelt es auch im Landkreis Rhön-Grabfeld nicht. Eine neue Ausstellung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege im Foyer des Landratsamtes will den Blick auf diese meist weniger beachteten Denkmäler schärfen. Die Bedeutung solcher Denkmäler für die Kulturgeschichte ist schließlich genauso hoch wie die einer Kirche, eines Schlosses oder eines Rathauses.  

"Sie sehen hier beispielhaft Grabhügel und Wallanlagen, hier mal von einem Weg durchschnitten", sagt Dr. Walter Irlinger beim Blick über ein Waldmodell. Wie sich Denkmäler im Wald einerseits zwar verstecken, andererseits aber mit ein wenig geübtem Blick auch schnell auffinden lassen, lässt sich an dem großen Waldmodell der Ausstellung bestens erklären. Runderneuert präsentiert sich die Ausstellung "Denkmal im Wald – Kultur in der Natur" auf 13 umweltfreundlich hergestellten Papptafeln nebst dem Waldmodell, dass aufzeigt, wie Denkmal und moderne Waldbewirtschaftung sinnvoll Hand in Hand gehen können.

Wald bietet Schutz

"Wald ist der beste Schutz für ein Denkmal", sagt Irlinger, Abteilungsleiter für die Denkmalerfassung im Landesamt für Denkmalpflege in München. Aber nur dort, wo der Wald auch erhalten bleibt. So sind auch Jahrhunderte bis Jahrtausende später noch keltische Ringwallanlagen oder frühzeitliche Hügelgräber im Wald erkennbar.

Die Ausstellung im Landratsamt, die noch bis Ende Juni zu sehen ist, will den Fokus auf die Funktion des Waldes als Archiv für die Zeugnisse der Menschheitsgeschichte werfen. Doch nicht allein lange nicht genutzte Siedlungen sind Thema der Ausstellung, auch ganz aktuelle Denkmäler wie Bildstöcke, Pilgerzeichen, Burgruinen und Türme werden beispielhaft erläutert.

Sensibler Umgang mit Denkmälern gefordert

Landrat Thomas Habermann zeigte sich sehr erfreut, die Ausstellung nach ihrer Überarbeitung als erste Station in Bayern im Landratsamt Rhön-Grabfeld präsentieren zu können. "Die Ausstellung fordert zu einem sensiblen Umgang mit Denkmälern im Wald auf", so Habermann. Beim Holzeinschlag mit Maschinen sollte deshalb die Maßnahme mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgesprochen und so behutsam wie möglich ausgeführt werden.

Walter Irlinger nannte in seinem Einführungsvortrag nicht nur bedeutende Denkmäler im Wald aus ganz Bayern, sondern auch zahlreiche Bodendenkmäler im Landkreis Rhön-Grabfeld. So den Veitsberg bei Hohenroth und den Judenfriedhof in Kleinbardorf, der in keltischer Vorzeit eine Siedlung mit Ringwall war. Kreisheimatpfleger Stefan Kritzer wies auf eine Tafel des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hin, die den keltischen Ringwall bei Wechterswinkel auf dem Rehberg zum Thema hat. Ebenso nannte Kritzer den Erhalt von Altstraßenverläufen in Wäldern als erhaltens- und schützenswert für die Nachwelt.

Die Ausstellung "Denkmal im Wald" ist bis Ende des Monats zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes zu sehen.

 
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