Sie beherrschen nicht nur die Arbeit hinter dem Bankschalter und dem Schreibtisch. Auch mit der Sense können Mitarbeiter der Sparkasse Bad Neustadt umgehen. Das bewiesen jetzt gut 15 von ihnen, als sie gemeinsam mit einigen Vertretern der Bergwacht oben am Hohen Polster in der Langen Rhön Lupinen mähten.
Vor drei Jahren hatte Bärbel Ludwig, die seit mehr als zehn Jahren Helfer für das Lupinen-Mähen organisiert, ein Gespräch mit Sparkassen-Chef Georg Straub, als man auf das Thema zu sprechen kam. Als die Bergwacht-Vertreterin, in Fachkreisen auch Lupinen-Bärbel genannt, dem Banker erklärte, wie wichtig die Lupinen-Bekämpfung für die Rhön und die Region ist, habe der spontan erklärt "Da machen wir mit". Und so hatte die Bergwacht im Lauf der Zeit nicht nur Mitarbeiter des Landratsamts oder der Lebenshilfe, sondern nun auch die der Sparkasse motiviert, beim Lupinen-Mähen dabei zu sein.
"Es ist anstrengend, aber man genießt es, in der Natur zu arbeiten", resümierte ein Helfer, als er am Ende der Aktion in Richtung des Autos von Bärbel Ludwig ging, wo eine Brotzeit wartete. "Wenn ich Zeit habe, mache ich da immer mit", erklärte seine Kollegin, die sich ebenfalls sehr angetan von der Arbeit auf den Rhönwiesen zeigte. Sichtlich vergnügt wirkte auch die kleine Mira aus dem hessischen Wüstensachsen, die mit ihrem Papa Heiko Laidig vom Vorstand der Sparkasse, ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder an ihrem ersten Ferientag fleißig Lupinen geschnitten hatte. Allerdings nicht wie ihre Eltern mit der Sense, sondern mit der Gartenschere
Sense und Scheck
Dabei hatten die Helfer Glück. Während es im Tal sommerlich war, blies auf den Höhenlagen der Rhön eine kühle Briese, sodass mancher verschwitzte Lupinen-Mäher nach getaner Arbeit bei der Brotzeit sogar ein Jacke benötigte. Aber nicht nur die Helfer waren zufrieden, auch der Wildland-Gebietsbetreuer für die Lange Rhön, Torsten Kirchner, war vom Arbeitseifer der Helfer und dem Ergebnis der Aktion angetan.
Und noch ein zufriedenes Gesicht gab es am Ende zu sehen. Es gehörte dem Bereitschaftsleiter der Bergwacht Bischofsheim, Oliver Scheuplein. Denn der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Georg Straub, hatte nicht nur seine Sense zu der Aktion mitgebracht. Er hatte auch einen Scheck für die Bergwacht dabei. Über die Bürgerstiftung der Sparkasse hatte ein anonymer Spender der Bergwacht 2000 Euro vermacht. Eine Summe, deren Höhe der Bereitschaftsleiter höchst erfreut zu Kenntnis nahm. Gedacht sei das Geld für die neue Hütte der Bergwacht am Kreuzberg, stellte Straub fest. Schließlich sei das eine Einrichtung, die für die Region wichtig sei. Da das Material für die Hütte über das Rote Kreuz gesponsert wurde, werde die Spende für Rettungsgerät verwendet, kündigte Scheuplein an.