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WEGFURT
Sensationeller Geschmack in herrlich rustikaler Atmosphäre
Schnell handeln war angesagt: Einige Stunden vor Verkaufsbeginn musste das Fleisch eingelegt werden. Dabei sollte es so wenig wie möglich an Temperatur verlieren.
Foto: Marc Huter | Schnell handeln war angesagt: Einige Stunden vor Verkaufsbeginn musste das Fleisch eingelegt werden. Dabei sollte es so wenig wie möglich an Temperatur verlieren.
Marc Huter
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:34 Uhr

Gerne wird das Wort „Barbecue“ synonym mit dem Wort „Grillen“ verwendet, was schnell zur Verwechslung führt. Denn die Unterschiede sind ganz deutlich: Grillen findet direkt über der Glut bei 200 bis 300 Grad Celsius statt. Die Steaks, Koteletts oder Hamburger brauchen maximal eine halbe Stunde zum Garen.

Ganz anders sieht das beim echten „Barbecue“ aus: Große Fleischstücke garen in speziellen Barbecue-Smokern langsam und schonend bei mäßiger Temperatur in der heißen Abluft eines Holzfeuers – eben nach dem Motto „Low and Slow“. Ein Erlebnis der Zubereitung und noch ein größeres Erlebnis für den Gaumen, welches hierzulande noch nicht jeder kennt. Doch genau über das staunten weit über 1000 Besucher beim ersten Rhöner BBQ-Festival in Wegfurt. Ein Novum mit großem Bedürfnis nach Wiederholung.

„Tolle Idee, klasse Umsetzung.“, lobt an diesem Abend des Rhöner BBQ-Festivals ein Besucher nach dem anderen die vier Ideengeber Julian Rocco, seinen Bruder und Chefkoch Daniel Kleinhenz sowie Günter Abele und Klaus Kleinhenz, die unter dem Dach und mit kräftiger Unterstützung der DJK Wegfurt dieses Festival auf die Beine gestellt hatten. Auf einem einzigartig und herrlich rustikal dekorierten Open-Air-Gelände kam bei den Besuchern ein Stück weit das südamerikanisches Feeling an. Es herrschte Festival-Stimmung bei großartigem Essen und sensationellen Country-, Blues- und Rock-Beats.

Allein den Anblick der drei riesigen Smoker, die hinter dem BBQ-Stand ihren Platz hatten, war ein Besuch wert. Solche Geräte sieht man nicht alle Tage. Schon am Samstagfrüh um 6 Uhr wurden die Smoker angeschürt und mit dem hochwertigen und qualitativen Fleisch bestückt. „Wir verwenden einzig und allein Fleisch aus der Region“, berichtet Julian Rocco stolz, „und das schmeckt man auch“.

Die große Herausforderung für die Barbecue-Meister lautete die folgenden elf Stunden nach dem Anschüren dafür zu sorgen, dass das Fleisch bei einer anhaltenden Temperatur von 110 Grad gart. Die Temperaturregelung in den Smokern muss allein durch die Verbrennung von Holz erfolgen. „Die Verbrennung muss gut sein, um das Fleisch nicht zu sehr zu verräuchern, es darf darin aber gleichzeitig nicht zu heiß werden“, erklärte Rocco. Gewürzt wurden die Fleischstücke mit der am Vortag selbst hergestellten Würze nach dem Motto „SPG“ („Salt – Pepper – Garlic“).

Als es dann 17 Uhr war und das BBQ-Festival schon drei Stunden zuvor bei bester Stimmung eröffnet worden war, war es dann soweit und der Barbecue-Stand öffnete seine Pforten. „Beef Brisket“ (deutsch: Rinderbrust), „Pulled Pork“ (übersetzt: Schweineschulter, zerrissen), „Spareribs“ (Schweinerippen) und „Chicken Wings“ (Hühnerbeine) standen auf der Speisekarte. Am Stand nebenan sorgten die Jungs von Mrs Piggy Wegfurt mit ihrem gegrillten Spanferkel für ebensolche Gaumenfreuden. Dazu schmeckten das Pax Bräu Craft Bier der Oberelsbacher Brauerei sowie die Beilagen vorzüglich.

Schnell bildete sich eine lange Schlange, deren Wartezeit das Team mit einer Kostprobe Rinder Dörrfleisch oder auch „Beef Jerky“ aus dem Smoker für die Wartenden verkürzte. Die Veranstalter konnten es selbst kaum glauben. Aber nach eineinhalb Stunden war der Stand mit seinen 400 Kilo Fleisch in elf Stunden gegart restlos ausverkauft. Zum Glück gab es dann noch verschiedene klassische Grill-Produkte.

Das jedoch tat der Stimmung für das Festival keinen Abbruch. Die Kinder ließen sich vom Hufeisen- und Lasso-Werfen oder vom Gold waschen begeistern. Es gab leckeres Bio-Eis vom Eisheiligen Stand, ebenfalls aus der Region, und auch das weitere Kinder- und Familienprogramm mit Mandelwagen, Karussell und vielem mehr wurde sehr gut angenommen. Eine riesige Gaudi für die Besucher war das Hot Dog Wettessen vor der Festival-Bühne.

Musikalisch gelang den Veranstaltern für diesen Anlass mit ihrer Zusammenstellung ein echter Volltreffer. So gab es zum Barbecue-Essen passenderweise Country-Musik mit „Johnny?s Cash“ sowie Blues von der Formation „Blues Power“. Bereits während des Deutschland-Siegs, für den das Wegfurter Sportheim aus allen Nähten platzte, begann „Skylite“ seinen Classic-Rock, „One Louder“ trumpfte mit Rock im „Old School“-Bereich auf und für Headbanging vor der Bühne sorgten nach Mitternacht dann „Black Head Sheep“.

Eine Herausforderung für das Barbecue-Team: In riesigen Smokern mussten die großen Fleischstücke von frühmorgens um 6 Uhr an bei einer Temperatur von 110 Grad langsam garen.
Foto: Marc Huter | Eine Herausforderung für das Barbecue-Team: In riesigen Smokern mussten die großen Fleischstücke von frühmorgens um 6 Uhr an bei einer Temperatur von 110 Grad langsam garen.
 
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