Darauf hatten die Mellrichstädter Seniorinnen lange gewartet: Es konnte wieder ein Treffen mit den beiden Seniorenkreisen im Treffpunkt stattfinden. Natürlich nur mit Anmeldung und unter Coronabedingungen. Für jede der 28 Besucherinnen – ein Mann war auch vertreten – stand ein eigener Tisch zur Verfügung.
Susanne Zimmer, die Vorsitzende des katholischen Seniorenklubs, begrüßte die Anwesenden und erinnerte daran, dass die letzte gemeinsame Veranstaltung mit dem evangelischen Seniorenklub an Fasching 2020 war. Dann legte Corona das öffentliche Leben lahm. Nichtsdestotrotz war der Strickkreis in den vergangenen Monaten sehr aktiv. Seit dem letzten Treffen waren drei langjährige Weggefährten gestorben: Irene May, die fleißig beim Stricken war, die stellvertretende Vorsitzende Christel Zoll und Karl Naumann, der für die musikalische Unterhaltung zuständig war. Susanne Zimmer ließ die Senioren jedoch wissen, dass sie schon mehrere Angebote für eine künftige musikalische Begleitung bekommen habe.
Spende für die Spitalkirche
Sehr fleißig waren die Damen beim Stricken und Häkeln, es gebe aber keine Weihnachtsmärkte mehr, wo immer der Hauptumsatz gemacht wurde. Viel wurde da in Geld umgemünzt, das dann für wohltätige Zwecke gespendet wurde. So hätten die Kindergärten bereits 1000 Euro erhalten. Pfarrer Thomas Menzel von der Julius-Spital-Stiftung bekam an diesem Nachmittag 1500 Euro für die Spitalkirche. Die Summe stammt aus dem Verkauf der Erzeugnisse der fleißigen Strickerinnen, die sich jeden Mittwoch von 14 bis 17 Uhr treffen. Die Wolle stammt vielfach aus Strickspenden und wird dann sortiert, die Frauen unterhalten sich, lachen und trinken Kaffee. "Es ist jedes Mal ein unterhaltsamer Nachmittag", so Susanne Zimmer.
Wer Lust hat, Handarbeiten anzufertigen oder einfach nur Gesellschaft haben möchte, könne gern dazu kommen. Gehäkelt wird auch mit dem Mund, scherzte Susanne Zimmer. Es gibt aber auch Heimarbeiterinnen. Eine fleißige Strickerin brachte einen ganzen Packen Strümpfchen mit, rund 50 Paar, die sie zu Hause aus Wollresten hergestellt hat. Daraus werden dann Adventskalender für die Kinder gemacht.
Das Wolllager ist voll
Im Wolllager habe sich laut Susanne Zimmer viel Gestricktes und Bestrickendes angesammelt. Potenzielle Kunden können jetzt immer mittwochs von 14 bis 17.30 Uhr im Treffpunkt vorbeischauen und einkaufen. Marita Heid, die neue stellvertretende Vorsitzende, ist hier zuständig. Gemeinsam mit Freia George, der Leiterin des evangelischen Seniorenklubs, wird sie die Nachmittage gestalten. Helfende Hände sind jederzeit willkommen, ebenso Kuchenbäckerinnen.
Mit Rätseln und Gedichten verging der erste Seniorennachmittag der beiden Mellrichstädter Kreise wie im Flug. Die Seniorinnen haben den Nachmittag offensichtlich genossen und freuen sich schon auf das nächste Treffen.