Den Florianstag gemeinsam begehen, das ist bei den Feuerwehren der oberen Rhön inzwischen zu einer Tradition geworden. Bereits zum zwölften Mal fand am Freitag der ökumenische Floriansgottesdienst statt, heuer in der katholischen Kirche in Neustädtles mit Pfarrvikar Paul Reder und Pfarrer Michael Hofmann.
Beim anschließenden Kameradschaftstreffen im Dorfgemeinschaftshaus wurden dann auch wieder langjährige aktive Feuerwehrleute ausgezeichnet.
Den Schutzpatron der Feuerwehren ehren, aber auch im Glauben Kraft für den Alltag schöpfen und gemeinsam Gottes Schutz und Segen erbeten - so umriss Pfarrvikar Reder eingangs des Gottesdienstes die Bedeutung der Foriansfeier.
Filmhelden und die Wirklichkeit
Pfarrer Hofmann schlug in der kurzen Predigt über Szenen aus dem Action-Streifen „Backdraft - Männer, die durchs Feuer gehen” den Bogen von den Filmhelden zu den wirklichen Feuerwehrleuten, die im wahren Leben freilich keine unverletzbaren Supermänner sind.
Bei aller Übertreibung im Film spiele ein Gedankengang eine große Rolle: nämlich, dass Verlässlichkeit und Wagemut dem Kameraden innewohnen. Dabei brauche es aber eigentlich gar nicht den amerikanischen Helden, um die Wichtigkeit der Feuerwehr zu erklären. Der alte deutsche Spruch tue es auch: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.
Bei ihrem Dienst am Nächsten lauern viele Gefahren auf die Floriansjünger, die nicht mehr vorrangig Brände zu bekämpfen haben, sondern vermehrt technische Hilfe leisten müssen, insbesondere bei Verkehrsunfällen. Der Geistliche machte deutlich, wie belastend Einsätze sein können. Gott lasse den Menschen aber nicht allein.
Schöne Tradition
Auch der heilige Florian sei kein Supermann gewesen, sondern vielmehr ein Resonanzkörper für Gottes Wort und so habe er auch bei aller Verletzlichkeit Stärke zeigen können. Am Ende des Gottesdienstes standen die von beiden Seelsorgern vorgetragenen Fürbitten.
Kreisbrandmeister (KBM) Manfred Wawretschka hatte im voll besetzten Gotteshaus auch Kreisbrandrat (KBR) Stefan Schmöger, seinen KBM-Kollegen Peter Weiß, KBM a.D. Konrad Kümmeth sowie Fladungens erste Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten, ihren Sondheimer Amtskollegen Thilo Wehner sowie die die stellvertretenden Ortsoberhäupter von Nordheim und Hausen, Roberto Breunig und Frank Eckert, begrüßt.
Uneigennützig
In einem Grußwort würdigte KBR Stefan Schmöger den uneigennützigen Einsatz der Feuerwehrleute und wollte dabei auch nicht versäumen, den Familien der Floriansjünger zu danken, die häufig für das Ehrenamt zurückstehen müssen.
Dass der Florianstag bei den Wehren der oberen Rhön mit einem Gottesdienst feierlich begangen wird, das haben seinerzeit Konrad Kümmeth und Pfarrer Georg Neumann eingeführt. 2007 fand für die 14 Wehren des KBM-Bereichs der erste Floriansgottesdienst in Heufurt statt. Im Dorfgemeinschaftshaus begann KBR Stefan Schmöger gemeinsam mit Sondheims Bürgermeister Thilo Wehner die Ehrungen durchzuführen. Untröstlich über ein Terminmissverständnis traf schließlich der verspätete Landrat Thomas Habermann doch noch ein und setzte die Ehrungen fort.
Ehrungen
Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Andreas Hoch, Michael Schnupp (beide Fladungen), Matthias Trabert (Roth) und Daniela Mültner (Nordheim) mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber ausgezeichnet.
Die Ehrung mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 40 Jahre Dienstzeit gebührte Hans-Peter Fuchs (Fladungen), Otto Orf (Hausen), Bernhard Münch, Wolfgang Hesse (beide Rüdenschwinden) und Peter Sopp (Sondheim/ Rhön). Von den zu Ehrenden nicht anwesend sein konnten Thomas Wehner (Rüdenschwinden, 40 Jahre) und Markus Mültner (Nordheim, 25 Jahre).