Wenn schon mal der katholische Polizeiseelsorger der Unterfränkischen Polizei, Matthias Zöller, die Dienststellen besucht, dann bleibt genügend Zeit sich mit ihm zu unterhalten, eventuell auch Sorgen anzubringen.
Matthias Zöller ist aktiv im Radsport und so war es für ihn schnell klar: Er besucht die Dienststellen in Unterfranken, bei denen er bisher noch nicht vorbeigeschaut hat, mit dem Fahrrad. Von Schweinfurt aus radelte er nach Haßfurt und Ebern, dann zu der Polizeistation Bad Königshofen und schließlich radelte er nach Mellrichstadt.
Auf den einzelnen Etappen wurde er von 46 Kollegen und Kolleginnen begleitet, manchmal nur eine Etappe, manchmal den ganzen Tag. Von Ebern nach Bad Königshofen war Wolfgang Barth, Leiter der Geschäftsstelle Spitzensport im Präsidium der Bayerischen Bereitsschaftspolizei, mit ihm unterwegs.
Auf dem Hof der Polizeistation Bad Königshofen begrüßte Polizeihauptkommissarin Melanie Sauer, Leiterin der Polizeistation, mit ihrem Team die Radler, in Mellrichstadt war es Polizeihauptkommissar Thomas Reubelt.
Was sind die Aufgaben eines Polizeiseelsorgers?
Im Gespräch berichtet Matthias Zöller von seiner Tour, aber auch von seinen Aufgaben als Polizeiseelsorger für Unterfranken. Seine Arbeitsstellen sind das Polizeipräsidium Unterfranken und die III. Bereitschaftspolizeiabteilung Würzburg. Damit ist er für mehr als 4.000 Polizisten und Polizeibeschäftigte zuständig. Seine evangelische Amtskollegin ist Pfarrerin Antje Biller.
Als ein wichtiges Betätigungsfeld nennt der Pastoralreferent den berufsethischen Unterricht bei der Bereitschaftspolizei. Seine Angebote reichen von Oasentagen, Wallfahrten, Schweige- und Familienfreizeiten bis zu Gottesdiensten.
So waren bei seiner Radtour Gespräche vor Ort ebenso wichtig, wie er in stillen Momenten auf dem Rad viele persönliche Anliegen, die an ihn herangetragen wurden, in ein Gebet eingebunden hat. In Bad Königshofen berichtet er von Auszeiten mit Kollegen, bei denen er Radtouren oder Wanderungen in Bergregionen übernahm.
Diese Angebote macht der Polizeiseelsorger
Ungewöhnlich gewesen sei eine "Hängemattenauszeit", bei der man im Wald in Hängematten übernachtete. Solche gemeinsamen Angebote seien oft mehr, als wenn man einen Gottesdienst feiert, da man ganz persönliche Gespräche führen kann, erfuhren die Polizeibeamten in Bad Königshofen und tags darauf in Mellrichstadt.
Für seine Rad-Visite nutzte Matthias Zöller in der Hauptsache Radwege. Bei den zwei Routen in Unterfranken radelte er rund 700 Kilometer, und zwar auf einer Westroute von Würzburg in Richtung Aschaffenburg und dann auf der Ost-Route in Richtung Haßberge, ins Grabfeld und in die Rhön. Insgesamt besuchte er 25 Dienststellen im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken. Unterwegs war er mit einem Schnitt von 15 bis 20 Kilometern pro Stunde.
Was ihn beeindruckte, waren besondere landschaftliche Schönheiten, aber auch die guten Gespräche beim Radeln mit den Kollegen. Nicht zu vergessen die herzlichen Empfänge auf den Dienststellen, die gelöste und heitere Stimmung. Somit sei die gesamte Tour ein Erfolg gewesen, auch, weil er für die bayerische Polizeistiftung Spenden von rund 900 Euro sammeln konnte. Die bayerische Beamtenbank gibt dazu noch pro gefahrenen Kilometer einen Euro dazu.