Am Samstagabend gegen 19 Uhr türmten sich dunkle Wolken über dem Frickenhäuser See auf. Es donnerte. Regen fiel. Das legendäre Seefest stand auf der Kippe. Doch dann der Hoffnungsschimmer: Um 19.30 Uhr lichteten sich die Wolken und ein Regenbogen tauchte den See in ein magisches Licht. Das große Feuerwerk konnte stattfinden.
Kurz vor 23 Uhr war es so weit. Die ersten Feuerwerksraketen erleuchteten den Himmel. Den zahlreichen Zuschauern, die trotz des unsicheren Wetters gekommen waren, wurde ein Spektakel aus Farben und Lichtern geboten. Das Ganze dauerte etwa eine Viertelstunde. Und nur kurz nach dem Feuerwerk donnerte es erneut und diesmal regnete es noch heftiger, sodass die meisten Zuschauer zu ihren Autos flüchteten.
Brandgefahr ist immer ein Thema
Wie Markus Benkert, der mit Sebastian Fuchs das Seefest leitete, betonte, musste der Veranstalter mit der Trockenheit und der damit verbundenen Brandgefahr eine echte Hürde überwinden. Da sei Fingerspitzengefühl gefragt gewesen. So griff man heuer vor allem auf Lichttechnik zurück, um so der Brandgefahr entgegenzutreten. Die Band Fourthesongs stimmten die Besucher mit eingängigen Pop-Songs ein und zum Ausklang spielten DJs auf.
Die Arbeitsgemeinschaft Seefest richtet jedes Jahr das Seefest aus. Sie ist ein Zusammenschluss von allen Frickenhäuser Vereinen, angefangen von der Feuerwehr über den Schützen- und Sportverein bis hin zum Obst- und Gartenbauverein.
Angebot für alle Altersklassen
Unter diesen Vereinen wird am Ende auch der Gewinn des Festes aufgeteilt. Dieses Highlight im Veranstaltungskalender der Stadt Mellrichstadt gibt es nun schon seit über 60 Jahren. Zu Beginn hatten die beiden Frickenhäuser Gaststätten Seeklause und Grüner Baum das Seefest abwechselnd ausgerichtet. Später kam noch das Seecafé hinzu.
"Wir versuchen, ein breites Publikum anzusprechen", unterstrich Markus Benkert den familiären Charakter des Festes. Dem trug auch ein eigenes Familienprogramm Rechnung, mit einer stark gefragten Luftballonkünstlerin, Schlauchbootfahrten und beeindruckenden Maskottchen ("Freunde auf zwei Pfoten"). "Das Schöne an dem Fest ist die Ausgewogenheit. Es ist ein Fest für alle Altersklassen", hob Sebastian Fuchs hervor. Das ganze Dorf dürfe und müsse da mitmachen, stellte Markus Benkert heraus.
Achterbahn der Gefühle
Da das Seefest eine Open-Air-Veranstaltung ist, hängt alles vom Wetter ab. "Wenn das Wetter passt, ist es ein Traum", so Markus Benkert, der sicherlich heuer aufgrund der Wetterkapriolen eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebte. Am Mittwoch vor dem Event wird immer entschieden, ob das Fest stattfindet. Heuer bestand laut den Prognosen ein gewisses Gewitterrisiko. Und so kam es dann auch. Zum Glück blieb aber das Feuerwerk davon verschont.