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Fladungen
Schwierige finanzielle Situation im Fladunger Haushalt
Schwierige finanzielle Situation im Fladunger Haushalt
Sabine Pagel
 |  aktualisiert: 04.04.2024 02:48 Uhr

Nach wie vor schwierig gestaltet sich die finanzielle Situation der Stadt Fladungen. Dies erklärten Bürgermeister Michael Schnupp sowie Kämmerin Patricia Dücker dem Ratsgremium in der jüngsten Stadtratssitzung zur Verabschiedung des Haushaltes für das Jahr 2024.

Erneut werden Stabilisierungshilfen beantragt und ein weiterer Kredit aufgenommen. Seit 2014 hat die Stadt Fladungen bereits 3,23 Millionen Euro an Stabilisierungshilfen vom Freistaat Bayern erhalten.

Zuvor wurden verschiedene Maßnahmen zur Haushaltssicherung angesprochen, die in diesem Jahr angegangen werden sollen. Unter anderem sollen die Nutzungsgebühren für die verschiedenen Hallen, Dorfgemeinschaftshäuser und Backhäuser angepasst werden. Des Weiteren empfahl die Kämmerin eine Erhebung eines Erholungsbeitrages, umgangssprachlich auch Kurtaxe, für die Stadt Fladungen. Am Campingplatz sollten des Weiteren die Gebühren für die Dauercamper angehoben werden.

Gebühren anheben

Ebenfalls sollte über die Einführung von Teilnehmerbeiträgen für die Städtepartnerschaften beraten werden. Die angesprochenen Punkte werden im Lauf des Jahres im Gremium diskutiert.

Der Gesamthaushalt der Stadt Fladungen beläuft sich auf ein Volumen von 10,246 Millionen Euro. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 6,58 Millionen Euro, auf den Vermögenshaushalt 3,43 Millionen Euro. Die größten Einnahmeposten der Stadt sind die Einkommenssteueranteile mit 1,124 Millionen Euro, die Schlüsselzuweisungen mit 1,399 Millionen Euro sowie die Gewerbesteuer mit 361.800 Euro.

Bei den Ausgaben schlagen die Kreisumlage mit 1,136 Millionen Euro sowie die Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft Fladungen mit 500.700 Euro zu Buche. Kosten für die Kinderbetreuung werden mit 513.900 Euro, Ausgaben im Bereich der Schulen (Grundschule Fladungen, Anteil Mittelschule Mellrichstadt) mit 247.600 Euro sowie Personalkosten für den Bauhof mit 364.600 Euro angesetzt.

Vermögenshaushalt wird angezapft

Im Bereich Kulturpflege, zu dem unter anderem auch das Freiland- und das Rhönmuseum sowie der Denkmalschutz gehören, wurden 233.600 Euro veranschlagt. Der Eigenanteil für das Tourismusbüro beträgt 128.400 Euro. Da die laufenden Ausgaben im Verwaltungshaushalt nicht durch die Einnahmen gedeckt sind, wird, wie bereits im Vorjahr, eine Zuführung aus dem Vermögenshaushalt von 188.300 Euro erfolgen.

Die größten Investitionen für dieses Jahr sind unter anderem die Erstellung eines Kanalsanierungskonzept inklusive Kanalbefahrung mit 178.000 Euro, der Eigenanteil für die geplante Sanierung der Kreisstraße Hausener Straße mit 116.000 Euro. In Zug dessen sollen hier auch die Sanierung der Abwasserkanäle, veranschlagt mit 540.000 Euro sowie die Wasserversorgung, veranschlagt mit 170.000 Euro, erfolgen. Als Investitionsumlage für die Sanierung des Maschinenhauses und des Tiefbrunnens des Wasserzweckverbands Rother Gruppe wurden 151.500 Euro eingeplant.

Geplant ist eine Kreditaufnahme von 1,170 Millionen Euro. Der Schuldenstand wächst somit weiter und beträgt Ende 2024 voraussichtlich 3,485 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt dann bei 1602 Euro und somit weit über dem Landesdurchschnitt bei vergleichbaren Gemeinden.

Ohne Geld keine Investitionen

Die Kämmerin rechnet auch in den kommenden Jahren mit einem erhöhten Finanzierungsbedarf sowie weiteren Kreditaufnahmen für die Stadt. Bei der anschließenden Vorstellung des Finanzplanes und des Investitionsprogramms bis 2027 wurde verschiedene anstehende Projekte angesprochen. Aufgrund fehlender Eigenmittel entstand in den vergangenen Jahren ein regelrechter Investitionsstau.

Bei den Projekten für die Zukunft steht unter anderem die Sanierung der Kapellenbergstraße sowie die Erneuerung der Fenster und Bestuhlung in der Grenzlandhalle Fladungen auf dem Tableau. Ob diese jedoch im geplanten Zeitfenster umgesetzt werden können, steht aufgrund der angespannten Finanzlage auf einem anderen Blatt, machte die Kämmerin deutlich.

 
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  • Ralph Milewski
    In Bad Neustadt erwägt man die Schaffung sogenannter "Dritter Orte", während in Fladungen unter anderem die Nutzungsgebühren für verschiedene Hallen, Dorfgemeinschaftshäuser und Backhäuser angepasst werden sollen? Ich bezweifle stark, dass die Erhöhung der Gebühren im Verhältnis zum entstehenden Schaden steht. Durch die Gebührenerhöhung könnte die Attraktivität von zwanglosen Treffpunkten in den Dorfgemeinschaften sinken.
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