„Sie sind wirklich ein Engel.“ Diese treffenden Worte fand Melanie Huml, Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, bei der Verleihung des „Weißen Engels“ am vergangenen Samstag an die Ordensschwester Maria Eberharda Schramm. Ihr ganzes Leben widmete sie der Pflege kranker und schwerstkranker Menschen. Für ihren aufopferungsvollen Dienst in der Gesellschaft überreichte ihr Ministerin Huml nun die Auszeichnung, die im Jahr nur an 70 Personen vergeben wird.
Die Feierlichkeit im Fürstensaal der Residenz Würzburg wurde von Regierungspräsident Paul Beinhofer eröffnet, indem er alle „in der guten Stube Unterfrankens“ willkommen hieß. Ein besonderer Gruß erging natürlich an die zehn unterfränkischen Preisträger. Anwesend waren neben Ministerin Melanie Huml, die die Auszeichnungen selbst vornahm und die Urkunden verlas, auch zahlreiche Landtagsabgeordnete, Landräte und Bürgermeister, Vertreter des Bayerischen Roten Kreuzes sowie der Malteser.
Schwester Eberharda vom Orden der Franziska-Streitel-Schwestern in Mellrichstadt wurde von Bürgermeister Eberhard Streit, Sr. Meinrada Böhnlein und der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Gerda Staude begleitet. Außerdem nahmen die Rhön-Grabfelder Caritas-Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs und Johanna Dietz von der Sozialstation St. Kilian Mellrichstadt teil.
Die Ministerin würdigte zunächst das ehrenamtliche Engagement in Bayern. Ein Drittel der über 14-Jährigen würde sich ehrenamtlich engagieren. Dabei hob sie hervor, dass dieser Tatendrang der Grund sei, warum die Menschen gerne in Bayern leben und bezeichnete die hohe Beteiligung als den „Kitt der Gesellschaft“. Danach folgten die Laudatio und die Preisübergabe.
Sr. Eberharda war 1953 in die Kongregation der Schwestern von der Schmerzhaften Mutter eingetreten. Sie war zunächst 17 Jahre in Mellrichstadt als Krankenschwester tätig. Es folgten viele weitere Jahre in der ambulanten Pflege in Bad Windsheim. Seit zwölf Jahren ist sie als Hospizhelferin in der Kreisklinik Bad Neustadt im Bereich Hospiz- und Palliativstation tätig. Daneben leitet sie zwei Gruppen für trauernde Angehörige und unterstützt ihre Mitschwestern in Mellrichstadt in der Betreuung der Bewohner der Altenheime in der Stadt.
Die Ministerin würdigte besonders ihre einfühlsame Art und ihre Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und zuzuhören. Ihr ganzes Leben hat Sr. Eberharda der Pflege hilfsbedürftiger, sterbender und trauernder Mitmenschen gewidmet und durch ihre selbstlose Art, Leiden zu lindern, ist sie für viele „wirklich ein Engel“, sagte Melanie Huml.
Bereits im Vorfeld der Verleihung bezeichnete Caritas-Geschäftsführerin Angelika Ochs die Ordensschwester als eine Institution in der Streustadt. „Jeder in Mellrichstadt kennt sie“, so Ochs. Während ihrer Zeit als Krankenschwester konnte sie vor allem junge Frauen für Berufe in der Pflege begeistern. Ihr ehrenamtliches Engagement baute sie in ihrem Ruhestand noch aus und stellte eigene Bedürfnisse stets hintan.
Die Preisverleihung wurde mit zwei Musikstücken beschlossen. Anschließend gab es noch einen festlichen Empfang mit einer Stärkung für Preisträger und Gäste,.
Der „Weiße Engel“ wurde erstmals im Jahr 2011 vom Freistaat Bayern gestiftet und steht für eine Anerkennung des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Er besteht aus einer Ehrennadel und einer Urkunde und zeichnet Personen für ihre vorbildlichen Leistungen im Gesundheits- und Pflegebereich aus. Dabei wird besonders langjähriges und regelmäßiges ehrenamtliches Engagement im Bereich der Pflege gewürdigt.