
Ausgesprochen ruhig ging es im Vergleich zum vergangenen Wochenende in der Langen Rhön zu. Von Menschenmassen konnte dieses Mal keine Rede sein, einzelne Langläufer und Spaziergänger am Schwarzen Moor bestimmten das Bild. Auch die Polizei meldet absolut entspannte Verhältnisse an den Straßen und den touristischen Hotspots, zumal die Hochrhönstraße ab dem Mittwochmorgen gesperrt war.

Eine weiße Winterlandschaft bis ins Flachland: Das mag vielleicht auch der Grund dafür sein, dass der große Ansturm auf die touristischen Anziehungspunkte ausblieb, weil ein Spaziergang auch vor der Haustür jetzt attraktiv ist, mutmaßt Andi Laacke, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Auch die Appelle an die Bevölkerung und die angekündigten weiteren Einschränkungen der Bewegungsfreiheit könnten eine Rolle gespielt haben.
So habe es jedenfalls keinerlei Vorfälle in der Rhön und einen geordneten Besucherverkehr gegeben, bestätigt auch die Mellrichstädter Polizeiinspektion. Der Parkplatz am Schwarzen Moor sei gerade mal zur Hälfte gefüllt gewesen. Nur im hessischen Teil, insbesondere am Roten Moor und an der Wasserkuppe soll es laut Medienberichten wieder zu höheren Besucherzahlen gekommen sein.

Entspannt dagegen die Lage am Schwarzen Moor. Ein älteres Ehepaar aus Bad Salzungen, das sich gerade dort die Bratwurst über den Fenster-Verkauf am Kiosk des Dreiländerecks schmecken lässt, räumt ein, dass es noch einmal die Gelegenheit zum Langlauf in den Höhen der Rhön nutzen wollte, bevor die 15-Kilometer-Beschränkung in Kraft tritt.
Das Gelände der Hochrhön sei ideal, weil es relativ eben ist und ausreichend Schnee vorhanden ist, beteuern Herbert und Hella Döll, die die Beschränkungen aber auch kritisch sehen. Viele Regelungen seien zwar einleuchtend und sie selbst vermieden auch Kontakte, aber manche Verbote schießen über das Ziel hinaus, konstatierten die Thüringer.

Eine junges Paar aus Fulda ist am Parkplatz mit seinen zwei Kindern samt Schlitten unterwegs. Die Hessen hätten eher vermutet, dass nicht so viele Menschen an diesen normalerweise stark besuchten Anziehungspunkt kommen, denn: "In Hessen ist gar kein Feiertag!" Außerdem, so erklärten sie, würden sie nicht gegen die 15-Kilometer-Regel verstoßen, weil: "Erstens ist sie noch nicht in Kraft. Und zweitens liegt unser Kreis unter der 200er-Inzidenz-Grenze!"

Manche Leute begreifen es nie. Da bringt das ganze Land Opfer und schränkt sich ein damit gerade die Älteren geschützt werden und dann bedankt sich das Ehepaar Döll durch eine Ausflug und den Konsum einer Bratwurst.
Hoffentlich die beiden wenigstens die kostenlosen FFP2-Masken genutzt und sich kaschon einen Impftermin gesichert.
Manchmal kann man nur noch fassungslos mit dem Kopf schütteln.
Da muss ich schon den Kopf schütteln über solche Maßnahmen wie einen 15km Radius.
Bleib ich halt innerhalb der 15km und balle mich dort mit den anderen zusammen....
Gibts dann im Frühjahr wieder Motorradfahrverbot? Von wegen Ansteckungsgefahr oder gar wegen möglicher Kliniküberlastung? Schaut mal nach, wie viele Radfahrer im letzten Frühling im Krankenhaus (oder Leichenschauhaus) gelandet sind, im Vergleich zu den anderen Jahren....