
Was passiert in den Kernzonen des Biosphärenreservates Rhön? Diese Frage beantwortete Tobias Birkwald vom Biosphärenreservat Rhön im Kreisausschuss für Umwelt- und Naturschutzfragen.
Tobias Birkwald ging zunächst auf den Unterschied zwischen dem Biosphärenreservat und einer Kernzone ein. Im Biosphärenreservat würden die Menschen leben, arbeiten und den Wald bewirtschaften. In der Kernzone bleibe der Wald sich selbst überlassen. Hier beobachte man, was geschieht, wenn Waldbereiche der Natur überlassen bleiben.
In der Rhön gibt es länderübergreifend 94 kleine Referenzflächen. Die Größte hat 400 Hektar und die kleinste gerade einmal zwei Hektar. Die Besonderheit in der Rhön: Diese Kernflächen sind in kommunaler Hand. Das bedeutet, dass die jeweiligen Kommunen diese Bereiche dem Biosphärenreservat überlassen und sich damit aktiv für Kernzonen einsetzen. "Das ist ein starkes Zeichen."
Die Menschen sollen nicht gänzlich ausgeschlossen werden
Insgesamt gibt es 3800 Hektar Kernzonen im Naturpark Bayerische Rhön. Für Birkwald ist es wichtig, dass auch in solchen Bereichen die Menschen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Hier könne Umweltbildung vor Ort erfolgen. Schulen können das Thema in den Unterricht einbringen und Schülern zeigen, wie sich der Wald sowie die Tier- und Pflanzenwelt ohne menschliches Zutun entwickeln.
Mit den Kernzonen würden wichtige Rückzugsgebiete für verschiedene bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschützt werden. Das sei ein großer Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Daher sei, so der Fachmann, die menschliche Nutzung ausschließlich auf die Bereiche Forschung, Monitoring und Bildung beschränkt. Auf ausgewiesenen Wanderwegen könnten Besucher diese Seite der Rhön kennenlernen und das zu jeder Jahreszeit.
Tobias Birkholz erklärte, dass man immer wieder gerne weitere Kernzonenbereiche aufnehme, wenn diese von Kommunen angeboten werden. Das unterstrich auch Landrat Thomas Habermann, der den Gemeinden für diese Bereitschaft dankte. Der Dank ging dabei auch an die Bayerischen Staatsforsten, die ebenfalls Waldgebiete zur Verfügung stellen.
Ehrungen für langjährigen ehrenamtlichen Naturschutzdienst
Bei der Sitzung im Landratsamt in Bad Neustadt überreichte Landrat Thomas Habermann Ehrennadeln und Präsente des Landkreises als Dank für langjährigen ehrenamtlichen Naturschutzdienst. Zu den Geehrten gehört Klaus Hümpfer. Der Imker ist seit 2004 für die Untere Naturschutzbehörde als ehrenamtlicher Wespen- und Hornissenberater Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, die ein Wespen- oder Hornissenproblem haben. Sein Wissen gibt er beim Wespen- und Hornissenberateraustausch weiter. Für dieses 20-jährige ehrenamtliche Engagement im Bayerischen Naturschutzdienst erhielt er die Silberne Ehrennadel und eine Urkunde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

Georg Warnke ist seit 1985 im Landkreis Rhön-Grabfeld ehrenamtlich im Fledermausschutz aktiv und hat nach 40 Jahren seine Tätigkeit zum Jahresende 2024 niedergelegt. 1987 hat er im Landkreis eine lokale Fledermaus-Arbeitsgruppe gegründet, mit der er systematisch potenzielle Fledermausquartiere im Landkreis, darunter Kirchen und große Dachböden, erfasste. Hinzu kommen regelmäßige Kontrollen und das Monitoring der circa 20 bis 30 Winter- und Sommerquartiere sowie der größeren Kastenquartiere der Fledermäuse in den Wäldern. Zusätzlich betreut er 100 weitere Einzelkästen. Georg Warnke war von 2004 bis 2009 Stellvertreter der Unteren Naturschutzbehörde im Naturschutzbeirat. Für all diese ehrenamtliche Tätigkeit erhielt er die Goldene Ehrennadel und eine Urkunde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Manfred Kaiser und Fritz Ramann sind seit 40 Jahre aktiv in der Naturschutzwacht, seit 1972 bei der Bergwacht und seit 1984 ehrenamtlich als Naturschutzwächter tätig. Sie informieren die Bürger über den richtigen Umgang mit der Natur und die Einhaltung der Naturschutzgesetze, insbesondere in sensiblen Bereichen wie im Naturschutzgebiet "Lange Rhön". Hier übernehmen sie hinsichtlich der stetig steigenden Touristenzahlen eine unverzichtbare Rolle im Hinblick auf die Besucherlenkung. Für ihr Engagement überreichte Landrat Thomas Habermann die Goldene Ehrennadel und eine Urkunde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Für Fritz Ramann nahm sein Enkel Fritz die Auszeichnung in Empfang.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management