In der Versammlung des Schulverbands Saaletal informierte Schulrätin Inga Palma über die Bedingungen sowie die Vor- und Nachteile der offenen Ganztagsschule. Im Gegensatz zur gebundenen Ganztagsschule, in der vormittags und nachmittags Schulunterricht stattfindet, ist die offene Version zwar auch eine verbindliche Schulveranstaltung, aber die Eltern können die Tage bestimmen, an denen ihre Kinder betreut werden.
Einmal angemeldet, bleibt das Kind in der offenen Ganztagsschule (OGS) entweder bis 14 oder bis 16 Uhr während des ganzen Schuljahrs in der Einrichtung, für Schichtarbeiter gibt es Sonderregeln. Die Betreuung findet von montags bis donnerstags statt und nicht in den Schulferien. Da es sich um eine schulische Veranstaltung handelt, muss der Schulträger dafür sorgen, dass die Kinder anschließend nach Hause transportiert werden und auch die Kosten dafür tragen. Ansonsten fallen für den Schulverband Eigenanteile an den Personalkosten an. Die Eltern müssen weder für die Kurzgruppe (bis 14 Uhr) noch für die längere Gruppe (bis 16 Uhr) einen Anteil bezahlen, außer Mittagsessen und Materialkosten.
Anforderungen an die Räume
Auch an die Räumlichkeiten werden Anforderungen gestellt. Es muss einen Bewegungs- und Entspannungsbereich geben, einen Raum für Hausaufgaben (das kann auch der Klassenraum sein), eine kleine Küche gehört zu den Voraussetzungen. Die Betreuung muss in der Schule stattfinden.
Die Frage stellt sich: "Ist diese Lösung familiengerecht, findet der Schulträger genügend Personal und hat man genug Räume?", fragte Palma. Letztendlich entscheiden die Eltern, welche Gruppe zustande kommt und welches Modell bevorzugt wird. Wülfershausens Gemeinderat Armin Mayer berichtete von einer Umfrage, in denen Eltern das Hortmodell bevorzugten, auch wenn es etwas kostet, in dem es eine Betreuung auch freitags und in den Ferien gibt und man flexibler ist.
Den Elternwillen beachten
In Wülfershausen, wo der Hort als Übergangslösung in den ehemaligen Räumen von Bo-Frost eingezogen ist (wir berichteten), liegt der durchschnittliche Elternbeitrag bei 80 Euro im Monat. Die Gemeinde Saal plant den Bau eines neuen Kindergartens und würde Räume für den Hort einschließen, wenn der Gemeinderat einen entsprechenden Beschluss fasst. Sie würde somit dem Rat von Inga Palma befolgen, einen Hort möglichst an den Kindergarten anzufügen, schon wegen des pädagogischen Personals, das eventuell am Nachmittag frei ist und der vorhandenen Kücheneinrichtung.
Schulleiterin Regina Ullmann plädierte dafür, sich nach dem Elternwillen zu richten. Dass Handlungsbedarf besteht, ist klar, seit es die Ankündigung der Regierung gibt, ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu beschließen. Wie das in Bayern umgesetzt werden soll, ist noch nicht bekannt.
Der Abschluss der Jahresrechnung 2020 wurde zur Kenntnis genommen und nach einem kurzen Bericht vom Vorsitzenden der örtlichen Rechnungsprüfung, Armin Mayer, entlastet. Es gab keine Beanstandungen, eventuelle Fragen konnten zufriedenstellend beantwortet werden. Schulverbandsvorsitzender Wolfgang Seifert hatte das Ergebnis vorgestellt. Der Verwaltungshaushalt umfasst 153 317 Euro, der Vermögenshaushalt 40 681 Euro. Es ergab sich ein Soll-Überschuss in Höhe von 40 181 Euro, dieser wurde der allgemeinen Rücklage zugeführt. Die Allgemeine Rücklage hatte zum Ende des Jahres 2020 einen Stand von 122 130 Euro. Schulden sind beim Schulverband Saaletal nicht vorhanden.