Zum Artikel "Rollatoren-Kurs in Bad Neustadt" vom 2. Juli erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

Mit großem Interesse habe ich den Artikel über den Rollatoren-Kurs in der Tagespflege der Diakonie Bad Neustadt gelesen. Solche Schulungen sind äußerst wichtig, um älteren Menschen den sicheren Umgang mit Rollatoren beizubringen und ihre Selbstständigkeit zu fördern. Kursleiter Edgar Kast leistet dabei großartige Arbeit.

Doch so sinnvoll und notwendig diese Schulungen auch sind, sie können nur dann wirklich effektiv sein, wenn die Barrierefreiheit in unserer Stadt gewährleistet ist. Die Teilnehmer des Kurses haben gelernt, wie man sicher mit einem Rollator umgeht, aber im Alltag stoßen sie immer wieder auf erhebliche Hindernisse.

Viele Gehwege sind uneben oder zu schmal, Bordsteinkanten sind oft nicht abgesenkt, und Übergänge an Ampeln lassen den älteren Menschen nicht genug Zeit, um sicher die Straße zu überqueren. Selbst öffentliche Verkehrsmittel sind oft nicht rollatorgerecht gestaltet. Ohne eine barrierefreie Infrastruktur sind die besten Schulungen nur bedingt hilfreich.

Es ist dringend erforderlich, dass Städte und Gemeinden ihre Infrastruktur so anpassen, dass sie den Bedürfnissen von Rollatornutzern und Rollstuhlfahrern gerecht wird. Breitere und glattere Gehwege, abgesenkte Bordsteine, ausreichend lange Grünphasen an Ampeln und barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel sind nur einige der Maßnahmen, die notwendig sind. Darüber hinaus müssen öffentliche Einrichtungen wie die Volkshochschule (VHS), Bibliotheken, Rathäuser und Arztpraxen barrierefrei zugänglich sein.

Nur durch eine Kombination aus guter Schulung und umfassender Barrierefreiheit kann die Mobilität, Sicherheit und Teilhabe von Seniorinnen und Senioren sowie von Rollstuhlfahrern nachhaltig verbessert werden. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, die Lebensqualität aller Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu erhöhen und ihnen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Ralph Milewski
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