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MELLRICHSTADT
Schülerprojekt mit toller Geschäftsidee schließt die Firma
Sie alle haben zum Erfolg von „Valuable Vintage“ beigetragen: Lena Stäblein, Jonathan Gruber, Sven Grief, Philipp Then, Nicolas Mack, Janik Kowalski, Kalle Grenzer, Ann-Kathrin Suckfüll, Alina Klein und Timon Kastner. Begleitet wurden sie von Markus Sender, MPG-Direktor Robert Jäger (ganz links) und den Lehrern Jan Schneider (Projektleiter) und Carsten Eberlein (ganz rechts)
Foto: Brigitte Gbureck | Sie alle haben zum Erfolg von „Valuable Vintage“ beigetragen: Lena Stäblein, Jonathan Gruber, Sven Grief, Philipp Then, Nicolas Mack, Janik Kowalski, Kalle Grenzer, Ann-Kathrin Suckfüll, Alina Klein und ...
bgb
 |  aktualisiert: 03.02.2018 02:52 Uhr

Nicht nur Theorie zu pauken, sondern auch Business und Handwerk in der Praxis kennenzulernen, dazu haben sich im Mai vergangenen Jahres drei Schülerinnen und sieben Schüler der Q11 des Martin-Pollich-Gymnasiums (MPG) zusammen getan und die Firma „Valuable Vintage“ gegründet.

Nun sind sie in der Q12 an dem Punkt angelangt, wo das Projekt abgeschlossen ist. Kürzlich präsentierten sie in einer Gesellschafterversammlung ihr Geschäftsergebnis. Alina Klein, eine der zehn Unternehmer, begrüßte dazu in der Aula des MPG besonders Direktor Robert Jäger, Markus Sender von der Firma Raumausstattung Langenbrunner und Lehrer Carsten Eberlein. Dazu natürlich auch die erschienenen Anteilseigner.

Probleme durch Teamarbeit gelöst

Als „Dividende“ waren auf jedem Stuhl eine Tüte Gummibärchen mit Visitenkarte ausgelegt. Mit ihren einheitlichen T-Shirts machten die jungen Leute deutlich, dass sie Wert auf Corporate Identity legen. Vier Abteilungen hat die Firma mit Verwaltung (hier werden Lohnbuch und Protokolle geführt), Finanzen (Buchungen, Controlling), Technik und Marketing. Als Team seien sie sehr gut zusammengewachsen und hätten damit auch die eine oder andere Schwierigkeit gemeinsam gut bewältigt, betonte Alina Klein. Probleme wurden durch Kreativität und Teamarbeit gelöst.

Sven Grief stellte dann die Geschäftsidee vor. Nachdem einige nicht praktikable Ideen verworfen worden waren, kam schließlich die zündende Idee, alte Stühle zu Vintage Möbeln zu restaurieren. Jeder einzelne Stuhl wurde dabei zu einem handgemachten Unikat.

Bei den einzelnen Produktionsschritten wie Abschleifen, Anstrich und Versiegelung oder Polsterung wurde auch auf Schutzmaßnahmen wie Mundschutz oder Handschuhe geachtet. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Hilfreich beim Startup war das „JUNIOR-Programm“, ein Programm der Institut der deutschen Wirtschaft Köln JUNIOR gemeinnützige GmbH. Ziele sind unter anderem die Berufsorientierung, Erwerb von Schlüsselqualifikationen und die Vermittlung von Wirtschaftswissen.

Timon Kastner beleuchtete das Projektfeld Marketing, angefangen bei den Produktionstagen über das Schulfest am MPG mit Präsentation und Verkauf der Stühle und einem Informationsstand bis zum Herbstfest der Stadt Mellrichstadt, wo die eigens dafür produzierten Stühle ausgestellt und der Produktionsablauf erklärt wurden. Auf der Messe der JUNIOR gGmbH in Ingolstadt haben die MPGler auf einem eigenen Messestand und bei einem Auftritt auf der Bühne ihre Geschäftsidee präsentiert.

50 Cent Stundenlohn

Darüber gab es auch einen kleinen Film. Über Social-Media-Marketing (Instagram, Facebook) und Veröffentlichung in den Medien wurde über das Projekt berichtet. Janik Kowalski stellte die Finanzen vor. Ab August waren die ersten Stühle verkaufsbereit und wurden auch verkauft. Die Ausgaben stiegen aber weiter. Bis jetzt wurden 22 Stühle veräußert. Das hat aber nicht ganz gereicht, um in die Gewinnzone zu kommen, 73,87 Euro sind ungedeckt.

800 Arbeitsstunden wurden investiert bei einem Stundenlohn von 0,50 Euro, was einen großen Teil der Einnahmen auffraß. Alina Klein stellte fest, dass trotz des Verlustes alle Teilnehmer relativ dankbar für dieses Projekt seien, hätten sie doch etwas von betriebswirtschaftlichen Prozessen mitbekommen und auch gelernt, dass es sehr zeitaufwendig ist, Stühle zu produzieren. Natürlich war der Weg schwierig, sie sei aber froh, daran teilgenommen zu haben.

Dankesworte an Beteiligte

Der nächsten Q11 wünschte sie schon mal viel Spaß und Glück bei diesem Projekt und eine hoffentlich schnelle Gründungsphase. Alina dankte allen Anteilseignern für die Hilfestellung. Weiter Dank ging an Direktor Robert Jäger für die Unterstützung und Zustimmung zu diesem Projekt, an den Projektleiter und Ideengeber Jan Schneider, denn es war nicht nur ein Verdienst der Schüler, sondern auch der Führung und Anleitung und Unterstützung. Carsten Eberlein wurde gedankt, dass er als Revisor die Finanzen gecheckt hat und Markus Sender für die nette Zusammenarbeit, die Kooperation und das Beibringen des Handwerks. „War schon stramm, was Ihr Euch vorgenommen habt“, meine Sender dazu trocken. Das Angebot, das Geld für die Anteilsscheine zurückzubekommen, hat wohl niemand ernsthaft in Erwägung gezogen.

Neben der angenehmen Teamerfahrung gibt es auch noch ein Zertifikat, das für die spätere berufliche Laufbahn nützlich sein könnte, meinte Marketingchef Jonathan Gruber abschließend.

 
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